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Mehr Effizienz für Einrohrheizungen

Schematische Darstellung einer klassischen Einrohrheizung.

Den Energieverbrauch von Einrohrheizsystemen zu senken und dabei den Wohnkomfort der Mieter zu erhöhen ist technisch heute kein Problem mehr. Eine Systemlösung zur Volumenstromregelung bei Einrohrheizsystemen ist Indicontrol von der GWG Kassel.

Häufiges Problem: Überheizte Räume

In mindestens 1,5 Millionen deutschen Wohnungen dürften Heizungen mit Einrohrsystem verbaut sein, schätzen Experten. In den meisten Fällen führt eine Heizleitung durch mehrere Wohnungen, die Heizkörper sind wie an einer Perlenkette daran aufgereiht. Die Vorlauftemperatur ist so eingestellt, dass auch der letzte Heizkörper noch genügend Wärme abgeben kann.

Das Problem dabei: Räume am Anfang der Leitung sind oftmals überversorgt. Selbst bei geschlossenen Thermostatventilen gibt das System über die Heizungsleitung ungeregelt Wärme ab. Diese unerwünschte Überheizung ist Energieverschwendung. Ist das Gebäude gedämmt, was eigentlich die Energieeffizienz verbessern soll, verstärkt sich dieser Effekt noch. Weitere Folgen sind Komforteinbußen und mögliche Streitigkeiten bezüglich der Nebenkostenabrechnung.

Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel (GWG Kassel), die selbst 2200 Wohnungen mit problembehafteten Einrohrheizsystemen in ihrem Bestand hat, entwickelte dafür die Systemlösung Indicontrol.

Die Lösung: Separat regelbare Teilheizkreise

Indicontrol ermöglicht die bedarfsgerechte Steuerung der Volumenströme und damit die individuelle Wärmegestaltung in den Wohnräumen. Das System setzt dafür auf separat regelbare Teilheizkreise, die mit je zwei Temperaturfühlern und einem motorischen Ventil ausgestattet werden. Eine zentrale Steuereinheit regelt für jeden Teilheizkreis die Ventilstellung auf Grundlage der gemessenen Temperaturdifferenzen. Durch die Systemkomponenten erfolgt eine dynamische Regulierung der Hydraulik. Die ungewollte Überheizung reduziert sich deutlich.

Dazu ein Beispiel: Sind im Einrohrheizkreis sämtliche Heizkörper geöffnet und liefern Wärme an den jeweiligen Aufstellraum, so wird das Heizwasser im System und nach einem Umlauf stark heruntergekühlt. Es ergibt sich eine Temperaturspreizung von beispielsweise 12 Kelvin (K). Werden jedoch einige Heizkörper geschlossen, so kühlt sich das Heizwasser weniger stark ab. Als Beispiel könnte es also so sein, dass die Abkühlung nur noch 8 K beträgt weil vier von zehn Heizkörpern geschlossen sind. Und wenn weitere 4 Heizkörper geschlossen werden, kühlt das Heizungswasser beispielsweise nur noch um 4 K ab. Die Regelung erkennt also anhand der gemessenen Abkühlung den geringeren Bedarf und kann folglich den Volumenstrom entsprechend absenken. 

Ein kurzer Film zeigt das Funktionsprinzip in einer verständlichen Animation.

Wirtschaftlichkeit der Umrüst-Maßnahme

Überschaubaren Investitionskosten von unter 1000 Euro pro Wohneinheit stehen ein deutlich verbessertes Raumklima und zufriedenere Kunden gegenüber. Bei der GWG Kassel konnte zusätzlich der Energieverbrauch in den eigenen Testobjekten um durchschnittlich 27% gesenkt werden.

Die verhältnismäßig geringe Investition soll sich im laufenden Betrieb in wenigen Jahren amortisieren. Das System ist außerdem förderfähig: Das BAFA-Förderprogramm zur Heizungsoptimierung fördert die Anschaffung von MSR-Technik sowie Systeme zur Volumenstromregelung mit 30% der Netto-Investitionskosten.

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