Wegfall von REA-Gips: Innovative Ansätze für nachhaltige Rohstoffversorgung

Wie kann die Lücke geschlossen werden, wenn spätestens 2038 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz geht und damit kein REA-Gips mehr zur Verfügung steht. Durch Naturgips? Durch Recycling? Oder gibt es noch ganz andere Möglichkeiten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des „Innovationstages Heimische Gipsrohstoffe".
In drei Themenblöcken (Gips-Bedarf und Alternativen, Gipsrecycling und innovative Gipsrohstoffe, Gipslagerstätten und nachhaltige Rohstoff-Gewinnung) ging es um aktuelle Erkenntnisergebnisse zur Bedarfsentwicklung bei Gipsrohstoffen, um Substitutionsmöglichkeiten und deren Grenzen sowie um innovative Recyclingmethoden und nachhaltige Rohstoffgewinnung. Initiatoren des Expertentreffens waren der Bundesverband der Gipsindustrie e. V. in Kooperation mit der Hochschule Nordhausen, die insbesondere im Bereich der Rohstoff-Forschung über wichtige Kompetenzen verfügt und diesen Wandel aktiv mitgestalten möchte.
Komplexe Herausforderung für die Branche
Das Ergebnis des "Innovationstages Heimische Gipsrohstoffe" war klar: Die Schließung der Lücke, die durch den Kohleausstieg 2038 und den Wegfall von REA-Gips entsteht, stellt eine komplexe Herausforderung für die Branche dar. Es gibt mehrere Ansätze, um diese Lücke zu füllen: eine verstärkte Nutzung von umweltverträglich gewonnenem Naturgips, insbesondere durch untertägigen Abbau und Renaturierung, eine bessere Nutzung von Recyclinggips sowie die Erschließung alternativer Gipsquellen.
Gleichzeitig ist eine Steigerung des Recyclings und der Rohstoffnutzung erforderlich, wobei technische, rechtliche und wirtschaftliche Hürden berücksichtigt werden müssen. In Zukunft wird eine Kombination aus Materialeinsparung, Recycling und technologischer Weiterentwicklung notwendig sein. Zudem zeigt sich, dass der Gipsabbau bei umweltschonender Gestaltung Chancen für den Arten- und Biotopschutz bietet. Eine vollständige Substitution von Gips durch alternative Materialien ist jedoch derzeit nicht realistisch, weshalb innovative Lösungen in der Gipsverwertung und -gewinnung entscheidend für die nachhaltige Rohstoffversorgung sind.