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Pretty in Plastics: Recycling-Fassade für Münchner Monaco-Gebäude

Für das neue Bürogebäude der Rock Capital Group im Münchner Werksviertel entwickelt das weltweit tätige Architekturbüro MVRDV aus den Niederlanden ein mutiges Konzept. Statt Glas- und Stahlfassade baut das Monaco auf die Historie des Ortes und verbindet Industriegeschichte mit der bunten Welt der Partygänger und Streetart-Künstler. 

Das Ergebnis ist eine zweigeteilte Fassade aus recycelten Klinkersteinen und bunten Kunststoffschindeln. „Ein Ort mit Geschichte inspiriert die Menschen immer besonders. Wenn es dann noch genug Platz gibt, um den Gedanken Luft zum Atmen zu lassen, können so großartige Konzepte entstehen wie im Werksviertel. Mit dem Monaco fügen wir dem Quartier einen außergewöhnlichen Baustein hinzu“, sagt Sven Thorissen, Direktor von MVRDV aus Rotterdam.

Prädikat: alles andere als langweilig

MVRDV hat bereits das Werk 12 entworfen, das 2021 mit dem Preis des Deutschen Architekturmuseums zum Bauwerk des Jahres gekürt wurde. Ähnlich ambitioniert ist der Entwurf für das Monaco. Statt übergroßer Interjektionen will das Bürogebäude die Aufmerksamkeit der Betrachter mit farbigen Fassaden und großzügigen Dachterrassen einfangen, die kaskadenartig vom Dach bis zum Erdgeschoss abfallen. Städtebaulich will der Bauherr so nicht nur einen repräsentativen Sitz für den zukünftigen Mieter schaffen, sondern dem Werksviertel-Spirit neues Leben einhauchen.

Geplante Dachterrasse auf dem künftigen Münchner Monaco mit Pretty Plasics-Fassade.

Andreas Wißmeier, Geschäftsführer der Rock Capital Group: „Das Monaco bildet eine einzigartige Lösung in Bestlage an der Helmut-Dietl-Straße und bringt architektonisch den Geist der Kultur- und Industrieszene zurück, der nur noch in wenigen Teilen des Werksviertels wirklich sichtbar ist.“ Die kaskadenartige Gestaltung verleiht dem Gebäude zudem städtebauliche Relevanz. „Der Blick des Betrachters wird am Gebäude hängenbleiben und eingeladen, sich mit dem Gebäude zu befassen. Wir wollen einen Bezug zwischen dem quirligen Außen und dem Innenleben herstellen“, erklärt der Architekt Sven Thorissen.

Münchens erste Fassade mit „Pretty Plastics“

Für den Auftraggeber Rock Capital hat das Rotterdamer Studio ein rund 4.500 Quadratmeter großes Gebäude entworfen, das im Werksviertel allein aufgrund seiner Materialität auffällt. Statt viel Stahl und Glas setzt es auf warme Steine in rotbraunen Tönen und auf farbige Fliesen, die einem Kunstwerk ähneln. Für die Herstellung geht der Projektentwickler neue, nachhaltige Wege. „Die Klinkersteine sind alle recycelt und haben eine Geschichte zu erzählen. Die Wiederverwertung dieser, schon viele Jahrzehnte alten Steine, ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Optik“, erklärt Andreas Wißmeier. 

Entwurf über die Dachterrassen auf mehreren Ebenen des Monaco.

Da die Steine aus der Wiederaufbereitung kommen, gibt es unterschiedliche Chargen mit variierender Optik und Haptik. „Das verleiht der Fassade mehr Abwechslung und Tiefe“, fügt Wißmeier hinzu. Der Star des architektonischen Konzepts sind die „Pretty Plastics“. Bunte Schindeln, die zu 100 Prozent aus aufbereiteten Reststoffen bestehen. Ein Novum in München. Der Amsterdamer Hersteller Pretty Plastics hat es sich zur Aufgabe gemacht, Abfall in ästhetische, sichere und langlebige Fassadenverkleidungen zu verwandeln und sich für eine Kreislaufwirtschaft einzusetzen, in der Ressourcen in einem Kreislauf der ständigen Erneuerung gedeihen. Rund 70 Prozent des bunten Fassadenteils werden mit den „Pretty Plastics“ abgedeckt. Der Rest besteht aus bunten Keramikschindeln, die aus brandschutztechnischen Gründen die Plastikfassade ergänzen.

Die doppelte Ladung Architektur für doppelt so viele Möglichkeiten

Die zweigeteilte Fassade des Monaco hat nicht nur ästhetische Gründe, sie spiegelt die Aufteilung im Inneren in ‚Work‘ und ‚Play‘-Bereiche wider. Letztere sollen im Falle des New Work-Konzeptes für die Bereiche stehen, in denen sich Teams kreativ austoben, wie der Entwickler erklärt: „Neben den klassischen Arbeitsbereichen wird es Bereiche geben, in denen Menschen gezielt zum kreativen und konstruktiven Austausch zusammenkommen können oder Leben und Arbeit miteinander vermischt werden. Während der überwiegende Teil des Gebäudes die Arbeitsbereiche beherbergt, können nebenan Yoga-Sessions oder Gaming-Nights stattfinden“, erklärt Wißmeier.

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