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5 Fehler bei der Außendämmung

Frank Urbansky

Die neue Bundesregierung verschärft die energetischen Standards am Bau weiter. Ab 2025 ist im Neubau nur noch der Effizienzhaus-40-Standard erlaubt (bisher KfW 40). Der ist ohne Außendämmung nicht zu erreichen. Die beliebten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind dafür gut geeignet. Doch auch die Nachhaltigkeit am Bau soll eine größere Rolle spielen, etwa bei der Förderung. Die WDVS gelten aber nicht als nachhaltig, da sie sich nur schlecht wieder trennen und recyceln lassen. Das Thema Dämmung wird also eine neue Dimension bekommen. Und damit steigen auch die Fehlerquellen. Das sind die 5 wichtigsten:

1. Falsche Planung

Ein Klassiker ist die falsche oder gar eine fehlende Planung. Denn es sollte vollkommen klar sein, was überhaupt wie und mit welchem Ziel gedämmt werden soll. Einfach ein WDVS an eine KS-Wand anzubringen, bringt es eben nicht. Deswegen sollte die Dämmung vom zuständigen Planer oder Architekten, oder im Falle einer Sanierung durch einen befähigten Energieberater, geplant werden. Der wird dann auch die gesetzlichen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beachten, derzeit im privaten Bau der KfW-70-Standard, ab 2025 eben der Effizienzhaus-40-Standard. Ebenso muss bei der Planung, insbesondere bei Sanierungen, beachtet werden, wie hoch der eigentliche Wärmebedarf ist.

Zur Planung einer Dämmung gehört zudem das Beachten der 10-%-Regel: Wer mehr als 10 % eines Bauteils erneuert, muss Dämmen. Wie stark die Dämmung ausfällt, legt das GEG fest. Bei Verstoß drohen Bußgelder.

Dämmung ist zwingend für mehr Energieeffizienz bei alten Gebäuden. Die Fehler sind jedoch vielfältig, wie hier mangelhafter Schimmelschutz oberhalb von Küchen- und Badfenstern.

2. Mangelhafter Brand- und Schimmelschutz

Eine Dämmung besteht nicht nur aus einem Dämmstoff, Kleber und Dübeln, sondern auch aus Übergangselementen für Fenster und Türen sowie einigen Komponenten für den Brandschutz, den sogenannten Brandriegeln. Sie bestehen üblicher- und logischerweise aus nicht brennbarer Mineral- oder Steinwolle und sind überall dort nötig, wo es sich um brennbare Dämmstoffe handelt, also etwa alle WDVS sowie auf Polystyrol basierende und einige organische Stoffe. Der Fehler: Sie werden schlichtweg vergessen.

Ein weiterer Fehler ist die Schimmelbildung an gedämmten Fassaden. Sie entsteht durch kalte Feuchtigkeit, die an der Außenseite kondensiert und damit Mini-Pilzen ein willkommenes Biotop bietet. Verhindert werden kann dies mit geeigneten fungiziden Anstrichen, die jedoch alle Jahre erneuert werden müssen und zudem umwelttechnisch umstritten sind. Es gibt aber auch Spezialversiegelungen, die es dem Schimmel schwer machen, sich an einer Außendämmung festzusetzen. Die Schimmelbildung im Inneren hingegen tritt durch mangelhafte Verarbeitung der Außendämmung auf und kann bei ordnungsgemäßem Verarbeiten sowie hinreichendem Lüften komplett ausgeschlossen werden.

Alle Komponenten einer Dämmung müssen deswegen als gesamtes System, in dem sie verwendet werden sollen, zugelassen sein. Auch hier sollte man lieber auf den Fachmann hören. Und: Wenn man schon dabei ist, sollte die Art der Dämmung auch zum jeweiligen Zweck passen. Hier weiß der Fachmann ebenfalls Bescheid.

3. Miese Anmutung

Dieses Problem ist das wohl augenfälligste. Bei Sanierungen verändert jede Art von Dämmung, insbesondere bei WDVS (außer der Innendämmung, die aber genug Fehler für einen weiteren Teil dieser Serie bereithält), das Antlitz eines Gebäudes, und das meist nicht zu seinem Besseren. Auch hier helfen nur Fachleute, in dem Fall Architekten. Sie können eine Dämmung so individuell anpassen, dass der Charakter eines Gebäudes nicht vollständig verloren geht. Doch das kostet natürlich. Und die beliebten WDVS kommen für solche Lösungen eher nicht infrage.

4. Förderung nicht beantragt

Zwar ist derzeit die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), in der auch die Dämmung gut behandelt wird, gestoppt. Doch es wird ein neues Programm geben, das mehr auf die Einsparung von CO2 setzt. Auch das geht nur mit Dämmung. Für Zuschüsse ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig, für Kredite die KfW. Die Beantragung sollte immer über einen Energieberater erfolgen. Wichtig ist, den Zeitpunkt zu beachten, zu dem die Förderung beantragt werden muss - das ist nämlich meistens oft vor Beginn des Bauvorhabens.

5. Keine neuen Fenster

Die beste Dämmung nützt bei einer Sanierung nichts, wenn nicht auch die Fenster ausgewechselt werden. Denn sie sind für den größten Teil der Wärmeverluste (und im Sommer für den auch nicht gewollten Wärmeeintrag in ein Gebäude, gegen den übrigens eine Außendämmung auch schützt) verantwortlich. Deswegen sollten die Fenster auch stark isolierend sein. Dreifachverglaste Fenster setzen sich dafür mehr und mehr durch. Und: Beim Einbau der Fenster ist unbedingt auf dichte Anschlüsse zu achten, und zwar mittels Kompribänder. Nur Bauschaum reicht keineswegs. Hinzu kommen noch Folien an den Fensterrahmen, die mit eingeputzt werden und so für zusätzliche Dichtheit sorgen.

Dämmung ist zwingend für mehr Energieeffizienz bei alten Gebäuden. Die Fehler sind jedoch vielfältig, wie hier mangelhafter Schimmelschutz oberhalb von Küchen- und Badfenstern.

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