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Rebound-Effekt: Die kleinen Hürden beim Energiesparen

Manch einer lässt das Licht brennen, wenn er kurz aus dem Zimmer geht, da die neue LED-Lampe kaum Strom verbraucht. Viele Menschen machen sich kaum noch Gedanken zum Energiesparen, seitdem die vier Wände energetisch saniert und die modernste Stromspartechnik verbaut ist. Diese Menschen erliegen dem Rebound-Effekt.

Was ist der Rebound-Effekt?

Der Rebound-Effekt beschreibt das Phänomen, dass einzelne Energiesparmaßnahmen den gesamten Energieverbrauch eines Haushaltes ansteigen lassen können. Grund dafür ist das eigene Verhalten, das sich durch die Kostenersparnis verändert. 

Dabei unterscheidet sich der direkte vom indirekten Rebound-Effekt: 

  • Erhöhen Nutzer nach einem Heizungstausch die Temperatur von vorher durchschnittlich 20 Grad Celsius auf nun 22 Grad, ist vom direkten Rebound-Effekt die Rede. Die Einsparung der neuen, effizienten Heizung wird durch die erhöhte Raumtemperatur zum Teil wieder aufgezehrt. Fazit: Der Verbrauch steigt, weil die Kosten sinken. 
  • Vom indirekten Rebound-Effekt spricht man, wenn die gesparten Heizkosten in einen Zweitfernseher investiert werden. Die Effizienz an der einen Stelle führt zum Konsum in einem anderen Bereich, der ebenfalls Energie verbraucht.

Der Rebound-Effekt ist der Anteil des theoretischen Einsparpotenzials einer Effizienzmaßnahme, der durch das eigene Verhalten nicht eingespart wird. Rebound ist nicht unerheblich: Durchschnittlich beträgt der Effekt fünf bis 30 Prozent. 

Wie groß ist der Rebound-Effekt?

Der Umfang des Rebound-Effekts wird unterschiedlich beziffert. Er hängt stark von der zugrundeliegenden Methodik ab. Das Umweltbundesamt schätzt, dass der direkte Rebound-Effekt beim Heizen bis zu 30 Prozent betragen kann, und bei der Beleuchtung bei 20 Prozent liegt. Werden indirekte Rebound-Effekte miteinbezogen, wird ein noch größerer Anteil der Einsparungen aufgezehrt.

Martin Brandis, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, erklärt den Rebound-Effekt am Beispiel einer Heizung: Belaufen sich die jährlichen Heizkosten einer alten Ölheizung auf 12,30 Euro pro Quadratmeter, liegen die Kosten bei gleichem Heizverhalten mit Holz-Pellets bei 8,00 Euro. Die Heizkosten könnten mit einer Holz-Pellet-Heizung theoretisch um ein gutes Drittel reduziert werden. Erhöhen Nutzer bei der neuen Pelletheizung die Raumtemperatur jedoch von 20 °C auf 24 °C, da der Brennstoff ja nun viel günstiger ist, greift der Rebound-Effekt. Der Verbrauch steigt damit um fast 25 Prozent. 

Im Bereich Verkehr werden etwa 20 Prozent der durch effizientere Technik erreichten Einsparungen durch den Rebound-Effekt kompensiert. Hier äußert er sich in größeren Fahrzeugen und mehr Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden. 

Verschiedene Studien gehen davon aus, dass die Nutzbarkeit von theoretischen Energiekennwerten zur Vorhersage von Energieverbrauch und CO2-Einsparung überschätzt werden, während das Potenzial des Nutzerverhaltens beim Energie- und Ressourcensparen deutlich höher ausfällt als bisher angenommen. 

Wie kann man dem Rebound-Effekt begegnen?

Um Rebound zu vermeiden, ist es wichtig auf das eigene Verhalten zu achten. Neue Technologien sparen nur Energie, wenn sie mindestens genauso sparsam eingesetzt werden, wie der Vorgänger. 

Folgenden Tipps helfen dabei:

  1. Nutzer sollten die Raumtemperatur individuell einstellen. Wer das Zimmer länger nicht nutzt, dreht das Thermostat runter.
  2. Es sollte geprüft werden, ob die Temperatur generell oder in einzelnen Räumen reduziert werden kann. Als optimale Innentemperatur gelten 20 Grad Celsius. Jedes weitere Grad erhöht die Heizkosten um etwa sechs Prozent. 
  3. Nutzer sollten Geräte ausschalten, statt sie im Stand-by-Modus laufen zu lassen. Mit einem Klick auf der ausschaltbaren Steckerleiste werden gleich mehrere Geräte vom Strom genommen.
  4. Ältere Kühl- und Gefrierschränke sollten regelmäßig abgetaut werden. Neue Geräte machen das häufig schon automatisiert.
  5. Sparprogramme beim Wäschewaschen und beim Geschirrspüler helfen ebenfalls beim Sparen. 

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