Solar-Sonnenbrille erzeugt Strom über die Gläser
Eine Sonnenbrille, die vor zu hoher Sonneneinstrahlung schützt und gleichzeitig Strom spendet? Das haben Forscher der Arbeitsgruppe Organische Photovoltaik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt.
Flexible Solarzellen
Die organischen Solarzellen bestehen aus Kohlenstoffverbindungen und sind so flexibel, leicht und farbig anpassbar, dass sie nahtlos in ein handelsübliches Brillengestell eingefasst werden können. Organische Solarzellen sind als starre Flächen produzierbar - wie hier in Glas -, sie können aber auch als Folie gebogen und sogar gefaltet werden. Jedes Glas der Solarsonnenbrille bringt etwa sechs Gramm auf die Waage und ist 1,6 Millimeter dick.
Die „smarte“ Sonnenbrille, die die Arbeitsgruppe Organische Photovoltaik am Lichttechnischen Institut (LTI) des KIT unter Leitung von Alexander Colsmann als Produktstudie hergestellt hat, versorgt sich selbst mit Strom, um die Sonneneinstrahlung und Umgebungstemperatur zu messen und anzuzeigen.
In den Bügeln sind der Mikroprozessor und die beiden Displays untergebracht, auf denen sich die Information über Sonnenstärke und Temperaturhöhe ablesen lässt.
Geringer Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad ist jedoch noch sehr gering: Während eine Photovoltaikzelle auf dem Dach rund 20 Prozent des Sonnenlichts in Energie umwandelt, sind es bei den neuen Zellen nur zwischen acht und zwölf Prozent, schreibt Ingenieur.de.
Die Solar-Brille funktioniert auch im Innenraum bei der Beleuchtungsstärke einer üblichen Büro- oder Wohnraumbeleuchtung. Dabei produziert jedes der beiden Brillengläser unter Raumbeleuchtung 200 Mikrowatt elektrische Leistung, die ausreichen würde, um Anwendungen wie zum Beispiel ein Hörgerät oder einen Schrittzähler zu ermöglichen