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Dezentrale Warmwasserbereiter und Frischwasserstationen sinnvoll nutzen

Frank Urbansky

Frischwasserstationen entkoppeln die Wassermengen zur Wärmespeicherung im Pufferspeicher und die zu erwärmende Trinkwassermenge. Sie sind (fast immer) nah an der Zapfstelle installiert, also da, wo der Warmwasserbedarf anfällt. Und sie erzeugen nur so viel warmes Wasser, wie gerade benötigt wird.

Der bekannteste Effekt für Nutzer: Das lange Vorlaufen von kaltem Wasser, bis endlich mal was Warmes kommt, gehört der Vergangenheit an. Ein technisch gut nutzbarer Nebeneffekt sind zudem die geringeren Rücklauftemperaturen im Heizkreislauf. Das wiederum ermöglicht eine einfachere Einbindung etwa von Solarthermie.

Folgende vier Varianten sind denkbar:

1. Durchlauferhitzer

Der Durchlauferhitzer ist die älteste und wohl bekannteste Form der Frischwassererwärmung nah an der Zapfstelle. Er funktioniert nach dem Tauchsiederprinzip. Kaltes Wasser wird an einer Heizwendel vorbeigeführt und direkt erwärmt. Die Methode ist nicht sehr energieeffizient, aber insbesondere bei Zapfstellen mit eher geringen Verbräuchen durchaus angebracht. Denkbar ist diese Lösung also bei kleinen Waschbecken oder in Haushalten, wo ein generell geringerer Warmwasserbedarf herrscht, etwa in Seniorenwohnungen. Zudem muss kein Warmwasserkreislauf angeschlossen werden.

2. Frischwasserstationen mit Wärmeübertrager

Diese Variante findet sich als dezentrale Erzeugungsmöglichkeit immer häufiger im Wohnungsbau. Hier kommen die Frischwasserstationen mit Wärmeübertrager, meist Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager, dort zum Einsatz, wo der Heizbedarf durch Sanierungsmaßnahmen geringer wurde oder generell im Neubau Standards wie KfW 55 erreicht werden. Diese Frischwassererwärmer nutzen einen metallischen Wärmeübertrager, an dem warmes Wasser aus dem zentralen Heizungskreislauf vorbeigeführt und erwärmt wird. Ein zusätzlicher warmer Trinkwasserkreislauf ist nicht nötig. Auch hier erfolgt der Einsatz wie bei den Durchlauferhitzern direkt an der Zapfstelle.

3. Frischwasserstationen am Pufferspeicher

Diese Art der Frischwasserstation befindet sich nicht an der Zapfstelle, sondern direkt am Pufferspeicher für das Heizungswasser und übernimmt die dort anfallende Wärme zur Trinkwassererwärmung. Technisch geschieht dies mittels geregelter Umwälzpumpe, die auf die obersten Schichten im Speicher  zugreift – also die, wo sich das heißeste Wasser befindet. Wärmetauscher, Pumpe und Regelung sind in einem separaten Gehäuse untergebracht. Allerdings sind hier ein Warmwasserkreislauf sowie ein Pumpen des erhitzten Wassers nötig. Dennoch ist die reine Erwärmung im Pufferspeicher sehr effizient, weil sie nahezu verlustfrei erfolgt.

4. Wohnungsstationen

In Wohnungsstationen erfolgen Trinkwasserbereitung und Heizung dezentral in jeder Wohnung. Sie sind letztlich eine Kombination einer Frischwasserstation mit Wärmeübertrager und einer zentralen Heizungslösung, die beide gemeinsam gesteuert werden. Bei ihnen sind oftmals Anschlüsse für mehre Heizkreisläufe vorgesehen, so dass sowohl Flächenheizungen als auch Heizkörper angeschlossen und mit verschiedenen Temperaturniveaus angesteuert werden können.

In weiteren Beiträgen zum Thema erläutern wir die notwendigen rechtlichen Grundlagen für die Installation und stellen praktische Beispiele sowie Vor- und Nachteilen vor.

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