Sanierungsprojekte: Wie serielle Vorfertigung für Planungs- und Kostensicherheit sorgt
Bauen-on-Demand bietet hier eine kosteneffiziente und zeitsparende Lösung. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Service, der seriell vorgefertigte, individuell maßgeschneiderte und flexible Sanitärwandmodule einbaufertig liefert. Vorgefertigte Sanitärwände und -schächte bieten erhebliche Vorteile für alle Beteiligten. Sie sichern von Anfang an den kontinuierlichen Baufortschritt, minimieren den Koordinationsaufwand und vereinfachen die Arbeit auf der Baustelle. Wo sonst Installateure und Trockenbauer in engen Bädern Sanitärwände und -schächte aus vielen Einzelteilen zusammenbauen, kommt hier das komplett fertige Element zum richtigen Zeitpunkt auf die Baustelle.
Rechtzeitig mängelfrei fertig
Um eine höhere Sanierungsquote in der Modernisierung des Gebäudebestands zu erreichen, braucht es effiziente und systemische Lösungsansätze. Serielle und modulare Bauweisen können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Vorgefertigte Sanitärwände folgen einem Prinzip, das in anderen Branchen wie der Automobilbranche schon lange Praxis ist: Man denkt nicht in Einzelteilen, sondern in vorgefertigten Baugruppen, die On-Demand zur Verfügung stehen.
Mit Bauen-on-Demand ist der Zeitaufwand für die Sanitärinstallation transparent und damit besser kalkulierbar, was das Verzugsrisiko erheblich reduziert. Die vorgefertigten Registerwände enthalten in der Regel die gesamte Verrohrung für alle Medien, die Absperrorgane, Wasserzähler und Lüfterkästen sowie die Schalung für die Deckenschotts. An Ort und Stelle werden die Sanitärwände und Schächte nur noch ausgerichtet und am Baukörper fixiert.
Dann müssen lediglich die Rohrleitungen miteinander verbunden werden. So verringert sich die Montagezeit vor Ort, ebenso wie der Koordinationsaufwand zwischen verschiedenen Gewerken. Zudem entfällt auf der Baustelle die Verwaltung, Beschaffung und das Zusammensuchen der Einzelteile. Stillstandzeiten werden so nachweislich reduziert.
Mit Vorwandsystemen lassen sich Sanierungsprojekte mit Zeitfenstern planen, die in konventioneller Bauweise kaum zu realisieren sind. So profitieren Investoren und Wohnungswirtschaft von einem schnelleren ROI, und Einnahmeausfälle werden verkürzt oder ganz vermieden. Im Falle der Sanierung im bewohnten Zustand reduzieren sich zudem die Kosten für externe Unterbringung der Bewohner.
Fachhandwerker sparen nicht nur Zeit bei der eigentlichen Installation und haben das passende Material zum richtigen Zeitpunkt vor Ort. Die Abrechnung und die Abnahme gehen ebenfalls schneller, was die Kapitalbindung verkürzt. Auch kleineren Betrieben eröffnet sich somit die Möglichkeit, an größeren Ausschreibungen beteiligt zu werden.
Planer und Architekten erhalten von Anfang an eine verlässliche Planungsunterstützung. Ein geprüftes System bietet normative Sicherheit im Planungs- und Ausführungsprozess, sodass es am Ende heißt: Gebaut wie gefordert und geplant.
Individuell planen – seriell sanieren
Jedes Sanierungsprojekt ist anders, und in jedem Block, hinter jeder Wand warten Überraschungen. Pläne kollidieren fast immer mit der Realität, Maßabweichungen sind Standard. Zudem werden Badsanierungen inzwischen in vielen Fällen mit Komplettsanierungen von Fassade, Fenstern, Heizung, Solarmodulen und Schächten kombiniert. Vielschichtige, flexible Lösungen sind also gefragt.
Trotz industrieller Vorfertigung lassen sich im Modulbau auch individuelle Raumkonzepte realisieren und spezielle Herausforderungen bewältigen. Mal sind die Bäder, Flure und Treppenhäuser sehr klein, was die Einbringung von Material erschwert, mal müssen an einer ganz anderen Seite neue Schächte eingebaut werden. Im Wohnungsbau werden häufig auch die Wände zu angrenzenden Küchen mitsaniert.
Typisch für den Hotelbau ist die Installation von vorgefertigten Sanitärwänden als Trennwand zwischen zwei Bädern. Außerdem können neben dem klassischen Schacht und einer teilhohen Vorwand auch flexibel verschiedene Raumaufteilungen realisiert werden. Schächte in den Fluren, Einblasdämmung, Mitlieferung von passenden ausgesparten Gipskartonplatten für die WC-Module – die Vorfertigung bietet Lösungsansätze für die Unterschiedlichsten Herausforderungen.
Baurechtlich auf der sicheren Seite
Große Bauprojekte nach aktuellen Vorgaben, den Vorstellungen aller Baubeteiligten und den eigenen Ansprüchen zu realisieren, ist eine echte Herausforderung. Nach der Fertigstellung haften Planer und ausführende Gewerke für die Sicherheit eines Gebäudes, für die technisch korrekte Umsetzung und eine fehlerfreie Funktion. Mit vorgefertigten Installationswänden verringern TGA-Planer und Installateure Gewährleistungsfälle und sichern gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Kalkulation.
TGA-Planer haben mehr baurechtliche Sicherheit bei der Gewährleistung, denn nach einer normgerechten Planung können Risiken aus dem eigenen Verantwortungsbereich ausgelagert werden. Ebenso trägt der Systemanbieter die Gewährleistung für alle in den vorgefertigten Sanitärwänden verbauten Produkte und Rohrverbindungen und unterstützt so die ausführenden Unternehmen nicht nur bei der Installation vor Ort, sondern auch bei der zuverlässigen Umsetzung der baurechtlichen Anforderungen.
Brand- und Schallschutz
Lösungen für Brandschutz und Schallschutz sind stets ein Bündel mehrerer Einzelmaßnahmen. Sie können die Anforderungen nur dann erfüllen, wenn sie genau aufeinander abgestimmt sind. Die sichere Abnahme und die Wirtschaftlichkeit sind die entscheidenden Kriterien dafür. Dabei richten sich die wirtschaftlichsten Lösungen stets nach gewünschter Bauart und deren besonderen Anforderungen.
Dies gilt für den Schallschutz nach DIN 4109-1 bzw. die erhöhten Anforderungen nach DIN 4109-5 bzw. VDI 4100 ebenso wie für den Brandschutz. Komplexere brandschutztechnische Fragen bedürfen zudem oft einer baurechtlichen Klärung. Jede projektspezifische Bausituation muss in ihrer Gesamtheit betrachtet, sorgfältig geplant und fachgerecht ausgeführt werden. Bei der Vorfertigung übernimmt dies in der Regel der Anbieter und liefert außerdem die notwendige Dokumentation für die Bauabnahme.
Qualität im Sanierungsprozess
Eine Stunde in der Planung ersetzt zehn Stunden auf der Baustelle. Bauen-on-Demand ist nicht nur eine Technik, sondern ein gesicherter, zertifizierter Qualitätsprozess. Die Ermittlung der Anforderungen, Besichtigung vor Ort, Einmessen, Konzeptentwicklung und -abstimmung, Ausarbeitung einzelner Wandtypen, Kostenschätzung, Ausschreibung und Vergabe, finale Freigabe, Fertigung, Anlieferung, Montage, kontinuierliche Abstimmung über Technik und Lieferpläne – der Prozess der Vorfertigung beinhaltet eine umfangreiche Vor-Ort-Betreuung von der Planungsphase über die Montage bis zur Abnahme.
Wichtig ist dabei, schon im frühen Planungsprozess konzeptionelle Gespräche zu führen. Vor allem das frühe Sondierungsgespräch mit Architekt, Fachplaner und Anwendungstechniker gibt wichtige Informationen für die nachfolgende Detailplanung. So gehen vom Entwurf bis zur Ausführung keine Informationen verloren.
Ein Großteil des Wohnungsbestandes ist in die Jahre gekommen. Aktuelle Herausforderungen machen die solide Planung und Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen schwierig. Umso wichtiger sind effiziente und systemische Lösungen. Die modulare Vorfertigung bietet hier großes Potenzial.
Stefan Schäfer ist Verkaufsleiter und Projektmanager bei der TECE GmbH.