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So werden Rohrleitungen langfristig vor Kalk und Korrosion geschützt

Peter Gormanns

Geht es um den Schutz des Trinkwassers vor Kalk, ist zunächst die Wasserhärte in Betracht zu ziehen, denn es gilt: Je härter das Wasser, desto höher das Risiko für Kalkausfälle. Die Wasserhärte errechnet sich aus dem Calcium- sowie Magnesiumgehalt des Trinkwassers. Dies sind Stoffe, die natürlich im Trinkwasser vorkommen und gesundheitlich unbedenklich sind.

Die Konzentration dieser beiden Stoffe wird in Millimol/Liter (mmol/l), oder in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben. Der Härtegrad wird dabei in drei Härtebereiche unterteilt:

  • Weich: weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (entspricht 8,4 °dH)
  • Mittel: 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (entspricht 8,4 bis 14 °dH)
  • Hart: mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (entspricht mehr als 14 °dH)

In den meisten Gebieten Deutschlands liegt der Härtegrad im mittleren bis harten Bereich, entsprechend schneller bildet sich Kalk. Besonders an Fliesen oder Armaturen kennt man diese Kalkrückstände. Auch Haushaltsgeräte wie Spül- oder Waschmaschinen können durch die Ablagerungen beschädigt werden. Heißgetränke schmecken nicht so gut und Haut sowie Haare leiden ebenfalls unter hartem Wasser.

Korrosion und ihre Folgen

Noch drastischer sind die Folgen von Korrosion für Installation und Mensch: Das Trinkwasser kann beispielsweise nicht mehr klar, sondern rostbraun aus der Zapfstelle kommen. Gesundheitlich ist diese Färbung unbedenklich, an Waschbecken und Armaturen kann sie aber zu Schäden führen.

Weitaus bedenklicher für die Gesundheit ist bei Korrosion der mögliche Anstieg der Konzentration von Schwermetallen in der Hausinstallation. Die Trinkwassernorm legt hier klare Grenzwerte fest, die nicht überschritten werden dürfen. Kommt es jedoch zur Korrosion in der Hausinstallation, können diese Werte unbemerkt überschritten werden und die Gesundheit aller Hausbewohner gefährden.

Im allerschlimmsten Fall führen Korrosionsschäden, die über längere Zeit nicht bemerkt werden, zu einem Rohrbruch, durch den langwierige Reparaturen mit hohen finanziellen Kosten entstehen. Neben Kalk und Korrosion gibt es noch eine dritte Gefahrenquelle in der Hausinstallation: Stagnation. Von einer Stagnation im Trinkwassersystem spricht man immer dann, wenn das Wasser länger als 72 Stunden stillsteht.

Problematisch sind nach dieser Regel vor allem Entnahmestellen, die selten genutzt werden, wie beispielsweise ein Gäste-WC, Außenzapfstellen oder auch Ferienwohnungen. Stehendes Wasser ist ein idealer Nährboden für Krankheitserreger und sollte daher ebenfalls vermieden werden.

Wirksamer Trinkwasserschutz

Es sind viele Faktoren, die die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen und für nachhaltige Schäden gesundheitlicher oder finanzieller Art sorgen können. Präventive Maßnahmen lassen sich einfach in die bestehende Hausinstallation einbringen und schützen das gesamte System wirkungsvoll gegen Kalk, Korrosion und Stagnation.

Weichwasseranlagen sind das Schlüsselwort, wenn es um den Schutz vor Kalk geht. Dabei ist das Ionentauschverfahren seit Jahrzehnten eine beliebte Wahl für Industrie und Haushalt. Es sorgt für weiches Wasser, indem Magnesium- und Calciumionen gegen Natriumionen ausgetauscht werden. Das funktioniert wie folgt: Das Trinkwasser mit seinen Calcium- und Magnesiumionen fließt durch ein Kunstharzbett. Dieses besteht aus kleinen Kügelchen, die mit Natriumionen besetzt sind.

Das Kunstharz bindet nun die durchfließenden Calcium- und Magnesiumionen und setzt im Gegenzug die Natriumionen frei. Durch diesen Ionenaustausch entsteht Wasser mit dem Härtegrad 0 °dH, das anschließend über ein Verschneideventil mit Rohwasser auf den gewünschten Härtegrad verschnitten wird. Ist das Harz schließlich gesättigt, ist eine Regeneration mit Regeneriersalz notwendig, bevor der Ionentausch erneut erfolgen kann.

Enthärtungsanlage mit Trinkwasserfilter (links) und Leckageschutz (rechts)

Weichwasser für jeden Haushalt

Die Dimensionierung des Ionentauschers richtet sich sowohl nach der vorliegenden Wasserhärte als auch nach der Haushaltsgröße. Dabei muss vor allem die Personenzahl berücksichtigt werden, denn der Wasserverbauch pro Person liegt in Deutschland bei circa 123 l am Tag.

Eine falsche Dimensionierung der Anlage kann durchaus Konsequenzen mit sich bringen: Ist die Anlage zu groß dimensioniert, führt dies zu einem erhöhten Verbrauch von Regeneriersalz und Spülwasser. Bei zu geringer Dimensionierung hingegen kann es zu Härtedurchbrüchen kommen, das heißt, die Anlage kann nicht durchgängig weiches Wasser liefern. Damit ist der Effekt der Enthärtungsanlage nichtig.

Smarte Wasseraufbereitung

Moderne Enthärtungsanlagen im Ionentauschprinzip überzeugen schon lange nicht mehr allein durch die zuverlässige Vermeidung der Kalkausfällung. Auch die Installation, Inbetriebnahme und Bedienung kann bei Fachhandwerkern und Verbrauchern punkten. Beispielsweise führen übersichtliche Displays durch die Installation und versorgen den Verbraucher im regulären Betrieb mit Informationen zu Salzverbrauch, Wasserhärte und Reichweite der Salzfüllung.

Verschneideeinheiten ermöglichen außerdem eine einfache Einstellung der Wasserhärte, und clevere Steckverbindungen sorgen für einen verwindungssicheren und dichten Anschluss der Anlage. Um Härtedurchbrüche zu vermeiden, wird die Regeneration des Harzbettes vorgezogen, sobald das Weichwasser zur Neige geht.

Auch smarte Technologie ist bei der Wasserenthärtung keine Seltenheit mehr. Beispielsweise funktioniert die Lex Plus 10 Connect des Haustechnikspezialisten Syr internetgestützt und ist über die kostenlose Syr-Connect-App kontrollierbar, sodass der Verbraucher jederzeit einen vollständigen Überblick über die Aufbereitungsanlage hat. Ebenfalls wird er zügig per E-Mail oder SMS über Störungen oder einen geringen Salzvorrat informiert.

Kombinierte Anlagen

Mit einer Weichwasseranlage ist in der Regel ein zuverlässiger Schutz gegen Kalk garantiert. Doch nach DIN 1988 ist ein Trinkwasserfilter in der Hausinstallation vorgeschrieben, der Fremdstoffe wie Rostpartikel, Metallspäne oder Sand aus dem Wasser fischt.

Bei der Installation stellt sich oft die Frage, wie diese beiden Armaturen nun bestmöglich eingebracht werden können. Praktisch ist es da, wenn beide Geräte miteinander kombiniert werden können. Für diesen Einsatzzweck haben Anbieter wie beispielsweise Syr Weichwasseranlagen entwickelt, die eine Sandwicharmatur enthalten, an die der Trinkwasserfilter direkt installiert werden kann. Damit bilden beide Armaturen eine Einheit, die sich platzsparend unterbringen lässt. Zusätzlich gibt es auch Lösungen mit integriertem Leckageschutz.

So bleibt nicht nur die Trinkwassergüte erhalten, gleichzeitig ist die gesamte Installation vor Leckageschäden geschützt. Vorteilhaft ist es, wenn alle Armaturen miteinander kommunizieren. Braucht die Weichwasseranlage beispielsweise Wasser zur Regeneration, meldet sie dies dem Leckageschutz, der die entsprechende Menge freigibt.

Fazit

Um die Trinkwasserinstallation vor Kalk zu schützen, ist der Einsatz einer Weichwasseranlage eine sinnvolle Maßnahme. Kombiniert mit einem Trinkwasserfilter bleibt nicht nur die Trinkwassergüte erhalten, ebenso wird die Lebensdauer von Haushaltsgeräten erhöht, Energie gespart und kostspielige Sanierungen der Trinkwasserinstallation vermieden.

Dieser Beitrag von Peter Gormanns ist zuerst erschienen in SBZ 16/17-2019. Peter Gormanns ist Leiter Marketing und Vertrieb bei der Hans Sasserath GmbH & Co. KG (Syr).

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