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Badplanung und Badausstattung: Die Möglichkeiten der Vorwandinstallation optimal nutzen

Tina Lange
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Die Verlegung der Spültechnik in die Wand war der erste Schritt auf dem Weg zur Vorwand-Installationstechnik. Der Unterputz-Spülkasten, erstmals im Jahr 1964 von Geberit auf den Markt gebracht, kann damit als Ursprung der modernen Badinstallation gelten. Heute sind Vorwand-Installationssysteme aus guten Gründen der Standard im Badbau und in der Badmodernisierung: Zum einen eröffnen sie durch die engere Verbindung von Sanitärtechnik und Badausstattung neue Möglichkeiten für die Badgestaltung und innovative Komfortfunktionen. Zum anderen beschleunigen die Systeme den Bauablauf und machen ihn leichter planbar. 

Mit unterschiedlichen Stufen der Vorfertigung bieten die Vorwandsysteme maßgeschneiderte Möglichkeiten, die Arbeiten vor Ort effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Die Gewerkeschnittstellen etwa zum Trockenbau oder zum Fliesenleger sind klar definiert. Durch die akustische Entkopplung der Rohre vom Baukörper lassen sich Schallschutzanforderungen mit wenig Aufwand erfüllen. Für Architekten und Inneneinrichter sind Vorwand-Installationssysteme zudem durch die vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung und zur optimalen Nutzung des Raums interessant. 

Vorwand-Installationssysteme sorgen für Gestaltungsfreiheit im Bad 

Vorwand-Installationssysteme wie Geberit GIS bieten eine hohe Planungsfreiheit für die Badeinrichtung. Mit den Installationselementen sind raum- oder teilhohe, mit Ablagen versehene Vorwände sowie Raumteiler und Trennwände mit den entsprechenden Anschlüssen realisierbar. Trinkwasser- und Abwasserleitungen lassen sich unabhängig von den Steig- und Fallleitungen im Raum verziehen, sodass Sanitärobjekte mit Zu- und Abfluss nahezu frei im Raum platziert werden können. Das ermöglicht zum Beispiel eine weitgehend flexible Anordnung von WC, Wanne oder Waschtisch im Raum. Bäder können auf diese Weise großzügiger und vielseitiger gestaltet werden. Selbst bei kleinen Grundrissen ist die verfügbare Fläche optimal nutzbar. 

Darüber hinaus erleichtern Montageelemente den Einbau aller Sanitärgegenstände, da sämtliche Befestigungspunkte bereits passgenau und perfekt vorbereitet sind. Innovative Lösungen der Vorwand-Installationssysteme bieten weitere Vorteile im Bad: Komfortfunktionen wie die Geruchsabsaugung direkt aus der WC-Keramik können in die Wand verlegt werden, ebenso der Duschablauf oder der Siphon für den Waschtisch. Durch den verdeckten Einbau dieser Elemente lässt sich die Reinigungsfreundlichkeit von WC, Dusche und Waschplatz verbessern. In der Vorwand lassen sich darüber hinaus zusätzliche Ablagemöglichkeiten schaffen.

Ein Teil der Installationstechnik ist beim Geberit ONE WC in die Keramik integriert. Dadurch lässt sich die Sitzhöhe vom Sanitärprofi auch nachträglich um -1 bis +3 cm ohne Wandeingriff anpassen.

Gestaltungsvielfalt und Komfort am WC

Die Unterputz-Spültechnik hat sich seit ihrer Erfindung erheblich weiterentwickelt. Wassersparende Technologien wie Zwei-Mengen- oder Spül-Stopp-Auslösung sind längst Standard. Hinzu kommen weitere Funktionen, die in den Installationssystemen vorbereitet oder integriert werden können, z.B. frische Luft im Bad durch eine Umluft-Geruchsabsaugung direkt aus der WC-Keramik, die mit der Betätigungsplatte und dem Spülkasten ermöglicht wird. Das DuoFresh Modul beispielsweise sitzt unsichtbar im Spülkasten in der Wand und ist mit fast allen Betätigungsplatten des Herstellers kombinierbar. Die Geruchsentfernung ist besonders gründlich, weil Gerüche direkt aus der WC-Keramik abgesaugt werden, bevor sie sich im Raum ausbreiten können. Zusätzlich beinhaltet das Modul einen Einschub für Spülkastensticks, der durch Aufklappen der Betätigungsplatte leicht zugänglich ist. Die Sticks geben kontrolliert Reinigungs- und Duftsubstanzen an das Spülwasser ab und sorgen so mit jeder WC-Spülung für mehr Frische und Hygiene.

Bei der Geberit DuoFresh Geruchsabsaugung sitzt der Keramikwabenfilter leicht zugänglich hinter der Betätigungsplatte. Auch ein Einschub für Spülkastensticks ist integriert.

Die Betätigungsplatte für die Spülauslösung ist zu einem wichtigen Designelement im Bad geworden. Kunden wünschen sich häufig Platten, die zur Farbigkeit und zum Einrichtungsstil des Bads passen. Neben den Klassikern aus Kunststoff in weiß oder Chrom sind auch hochwertige und individuelle Farb- und Materialvarianten gefragt. Glas, Naturholz, Schiefer und farbige Metalltöne erweitern das Gestaltungsspektrum. Auch individuelle Bedruckungen sind beispielsweise bei der Geberit Sigma50 und der Sigma21 Betätigungsplatte möglich.

Zukunftssichere Toilette: Gerüstet für jede Lebenssituation

Die Vorrüstung eines Stromanschlusses am WC-Montageelement bietet gute Voraussetzungen, um weitere Komfortfunktionen schnell und einfach einbauen oder nachrüsten zu können. Dazu gehören zum Beispiel berührungslose Betätigungsplatten, Fernauslösungen für die WC-Spülung im barrierefreien Bad, der Anschluss von Orientierungslichtern oder die Geruchsabsaugung. Auch den Einbau eines Dusch-WCs erleichtert die vorausschauende Elektrifizierung.

Für die Anpassung an verschiedene Lebenssituationen ist es vorteilhaft, wenn sich die Höhe der WC-Keramik ohne größere Eingriffe in die Wand verstellen lässt. Diese Möglichkeit bieten Vorwand-Montageelemente für barrierefreie Bäder, die sich zusätzlich mit Montageplatten für Stütz- und Haltegriffe ausstatten lassen. Beim WC der Badserie Geberit One ist ein Teil der Montagetechnik in die Keramik integriert. Dadurch lässt sich die Sitzhöhe auch nachträglich mit geringem Aufwand um bis zu drei Zentimeter nach oben und einen Zentimeter nach unten anpassen. Für die Höhenverstellung ist kein Eingriff in die Vorwand mehr erforderlich.

Individuelle Waschplatzgestaltung

Vorwand-Installationssysteme ermöglichen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Gestaltung und Ausstattung des Waschplatzes. Halbhohe Montageelemente, vor der Wand oder frei im Raum als Raumteiler platziert, bieten etwa zusätzliche Ablagemöglichkeiten. 

Durch die Verlegung des Ablaufs in die Vorwand-Installation fällt der Geberit ONE Waschtisch schlanker aus als Modelle mit Standardtiefe. Zudem entfällt der Siphon-Ausschnitt im Unterschrank, sodass der Stauraum besser nutzbar ist.

Die Wahl einer Wandarmatur ist eine attraktive Alternative zu Standarmaturen am Waschtisch. Durch einen größeren Abstand zwischen Wasserauslauf und Waschtisch-Keramik bieten sie mehr Bewegungsfreiheit bei der täglichen Pflege. Da der Waschtisch nicht von einer Standarmatur unterbrochen wird, lässt er sich leichter reinigen. Vorwandelemente mit vorgerüsteten, verstellbaren Traversen machen es dem Installateur dafür wesentlich einfacher, die Wandarmaturen sicher und exakt an der richtigen Stelle zu positionieren. 

Rund um den Waschtisch: mehr Platz und leichtere Reinigung 

In der Regel befindet sich der Geruchsverschluss direkt unter der Waschtischkeramik und schränkt die Beinfreiheit ein, wenn der Waschplatz im Sitzen oder mit einem Rollstuhl genutzt wird. Die Verlegung des Geruchsverschlusses in die Vorwand-Installation lässt mehr Raum unter dem Becken, der Siphon bleibt über eine Revisionsabdeckung gut erreichbar. 

Einen Schritt weiter geht zum Beispiel der Geberit One Waschtisch. Er verlegt den Ablauf an den hinteren Beckenrand, sodass die Entwässerung direkt in die Vorwand erfolgt. Vor der Wand sind weder Siphon noch Abflussrohr sichtbar. Bei der Montage eines Waschtisch-Unterschranks kann auf den sonst üblichen Siphon-Ausschnitt in den Schubladenauszügen verzichtet werden. So vergrößert sich der Stauraum und kann besser genutzt werden. 

Vorwandintegrierte Spiegelschränke nutzen den Raum im Bad optimal aus. Der Geberit ONE Spiegelschrank bietet nicht nur Platz, sondern sorgt auch für ausreichend Beleuchtung am Waschplatz.

Das beschriebene Waschtisch-Konzept bietet zusätzliche Vorteile hinsichtlich Reinigungsfreundlichkeit und Hygiene. In Kombination mit einer Wandarmatur, deren Anschlüsse im Montageelement vorbereitet sind, ist der Abfluss nicht dem Wasserstrahl ausgesetzt. Dadurch wird das Rückspritzen verhindert, was weniger Wasser- und Kalkrückstände in der Keramik zur Folge hat. 

Mehr Freiraum und Platz über dem Waschtisch ermöglicht ein in der Vorwand integrierter Spiegelschrank. Spiegeltüren und integrierte Beleuchtungen schließen nach Art eines Lichtspiegels nahezu bündig mit der Wand ab. Dahinter können großzügige Ablagen für Kosmetikartikel und Steckdosen für Föhn oder Rasierer dezent verborgen untergebracht werden. 

Perfekt vorbereitet für einen komfortablen Waschplatz: Waschtisch-Montageelement mit Wasserablauf, Siphon und Schmuckfänger in der Wand und Vorrüstung für einen wandintegrierten Spiegelschrank.

Komfort und Bewegungsfreiheit unter der Dusche

Im Duschbereich lassen sich Ablagemöglichkeiten ebenfalls in die Vorwand integrieren. Hier schaffen Nischenablagen Stauraum, ohne den Bewegungsraum in der Dusche einzuschränken. Vorteilhaft sind Boxen, die auf das Vorwand-Installationselement abgestimmt und für die Einbindung in die Abdichtebene der Duschwand vorbereitet sind. Wichtig ist, dass der Innenraum der Box Wasser nach vorn ableitet, um die Bildung von Wasserrückständen im Innern zu verhindern. Besonders aufgeräumt wirken die Ablagen, wenn sie sich wandseitig mit einer Spiegeltür verschließen lassen. 

Vorwand-Installationssysteme lassen sich in der Dusche vielseitig nutzen, zum Beispiel für wandeingebaute Nischenablagen.

Über einen Wandablauf kann auch die Entwässerung der Dusche komplett in die Vorwand verlegt werden. Diese Konstruktionsart besitzt mehrere Vorteile. Der Fußbodenaufbau unter der Dusche wird komplett unterbrechungsfrei ausgeführt. Dadurch vereinfacht sich die Installation einer durchgehenden Fußbodenheizung. Zugleich liegen alle Komponenten für Trinkwasser und Abwasser auf einer Installationsebene

Die Verlegung des Wasserablaufs in die Wand schafft einen unterbrechungsfreien Boden unter der Dusche und erleichtert so zum Beispiel den Einbau einer Fußbodenheizung.

Duschtrennwand: Unsichtbar in der Vorwand verankert

Bodenebene Duschen sind schwellenlos, barrierefrei und reinigungsfreundlicher als andere Lösungen. Schmutzanfällig sind vor allem schwer zugängliche Ecken und Kanten oder die Beschläge zur Befestigung von Duschtrennwänden. Die Vorwand-Installation bietet auch hier innovative Lösungsansätze. Mit speziellen Montageelementen lässt sich die Trennwand komplett unsichtbar in der Wand befestigen, auf sichtbare Beschläge und Halterungen kann so verzichtet werden. Die Flächen der Abtrennung sind leichter zu reinigen und bieten eine hochwertige Optik. 

Die Befestigung von Duschtrennwänden ohne sichtbare Beschläge ermöglicht die einfache Reinigung der Glasfläche. Clevere Installationselemente sorgen für eine sichere Verankerung der Trennwand in der Vorwand.

Fazit

Durch eine engere Verbindung von Sanitärtechnik und Badausstattung lassen sich Bäder vielseitiger und komfortabler planen und bauen. Architekten, Fachplaner und Installateure können ihren privaten und gewerblichen Kunden echte Mehrwerte bei Komfort, Raumausnutzung und Reinigungsfreundlichkeit bieten. Diese Vorteile lassen sich sowohl im individuellen Badbau als auch in der Vorfertigung von größeren Objekteinrichtungen optimal einsetzen. 

Autorin Tina Lange ist Produktmanagerin Keramik bei der Geberit Vertriebs GmbH.

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