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Sanitärräume für Kitas nach VDI 6000

Susanne Behm
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Kindgerecht ausgestattete Sanitärräume sind überall dort gefragt, wo sich Kinder häufig aufhalten. Neben Kinderbetreuungseinrichtungen gehören dazu viele weitere Einrichtungen im Freizeitbereich sowie in Gesundheitseinrichtungen. Dort sollen die Ausstattungen den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen, eine spielerische Hygieneerziehung erleichtern und den bewussten Umgang mit der Ressource Trinkwasser fördern. Gleichzeitig müssen die Anlagen ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

Als Planungsgrundlage können die überarbeitete VDI-Richtlinie 6000 Blatt 1 [1] und Blatt 6 [2] praxisbezogene Lösungen aufzeigen. Da es sich dabei um eine unverbindliche Empfehlung zum Stand der Technik handelt, sind je nach Einrichtung weitere Regelwerke zu beachten, zum Beispiel die Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) oder die jeweilige Landesbauordnung (LBO).

Mit farbig abgestimmten Waschlandschaften, Armaturen und weiteren Accessoires lassen sich kindgerechte Einrichtungskonzepte auch in den Sanitärräumen konsequent umsetzen.

Hygiene, Spaß und Sicherheit an den Waschplätzen kombinieren


Waschlandschaften sind das Zentrum eines kindgerechten Sanitärraums. Hier erlernen die Kinder spielerisch den bewussten und schonenden Umgang mit unserem Lebensmittel Nr. 1, dem Wasser. Je nach Lebensalter sind die Waschbecken auf unterschiedlichen Höhen anzuordnen, sodass die Armaturen auch für die Kinder gut erreichbar sind. VDI 6000 Blatt 6 empfiehlt für Waschbecken in den jeweiligen Altersgruppen folgende Höhen:

  • bis 3 Jahre: Waschbeckenhöhe 50 cm bis 55 cm
  • 4 Jahre: Waschbeckenhöhe 60 cm
  • 6 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 cm
  • 9 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 bis 75 cm
  • 12 Jahre: Waschbeckenhöhe 75 bis 85 cm

Empfohlen werden Armaturen mit Warm- und Kaltwasser. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Verbrühungen ist die Temperatur des Warmwassers auf maximal 43 °C zu begrenzen.

Zwischen Armaturen an Reihenwaschtischen oder Waschrinnen ist ein Abstand von 45 cm einzuhalten, damit die Kinder genügend Bewegungsfreiheit haben. Seifenspender mit Einhandbedienung vermeiden Verschmutzungen des Bodens, wenn sie über den Becken installiert werden. Die Abläufe dürfen nicht verschließbar sein. Empfohlen wird je eine Waschbeckenanlage für maximal sechs Kinder

ALT-Text: „Moderne Sanitäranlagen mit kindgerechten, charakterförmigen Seifenspendern zur Förderung der Hygiene und Nutzerfreundlichkeit in Bildungseinrichtungen.
Mineralwerkstoffe sind ideal für Kinder-Waschlandschaften geeignet: sie sind robust, schlagfest und sehr reinigungsfreundlich. Zudem sind Waschtischoberflächen aus Mineralwerkstoff mit abgerundeten Kanten haptisch angenehm und warm.
Alt-Text: „Fachhandwerker reinigt das Waschbecken mit einem Schwamm neben einem innovativen Reinigungsspray, das auf Nachhaltigkeit und Effizienz in der Gebäudetechnik abzielt.“.

Attraktive Waschanlagen dienen nicht ausschließlich der Reinigung, sie laden auch zum Spielen mit Wasser ein. Wenn es der Grundriss zulässt, macht eine freie Platzierung im Raum, zum Beispiel als Insellösung an einer halbhohen Installationswand, die Waschlandschaften von allen Seiten zugänglich. Die Gestaltung der Geberit-Bambini-Waschlandschaften kommt zum Beispiel den spielerischen Bedürfnissen der Kinder entgegen. Sie bestehen aus zwei oder mehr absteigend angeordneten Waschbecken. Dadurch findet jedes Kind einen Waschplatz in der Höhe, die seiner Körpergröße und Altersgruppe entspricht.

Robustes, kindgerechtes Material verwenden

Ein weiterer Aspekt ist die Materialauswahl. Robuste Mineralwerkstoffe sind optimal für kindgerechte Sanitärräume geeignet. Sie sind bruchfest, wenn beim Spielen mal schwerere Gegenstände ins Becken fallen. Das Material ist hygienisch, lässt sich leicht reinigen und besitzt eine angenehm warme Haptik.

Verschiedene Dekore in trendigen Farben machen eine vielseitige Anpassung der Waschlandschaften an unterschiedliche Einrichtungs- und Farbkonzepte möglich. Kindgerecht gestaltete Armaturen mit automatischer Auslösung und Nutzererkennung oder manueller Bedienung im gleichen Farbspektrum ergänzen dies.

WCs für jede Altersgruppe 

Je nach Altersstruktur sind auch die WCs in unterschiedlichen Höhen zu planen. Passende WCs ab einer Höhe von 26 cm erleichtern den frühzeitigen Umstieg auf ein Wand-WC noch im Kleinkindalter. VDI 6000 Blatt 6 empfiehlt deshalb folgende altersentsprechende Montagehöhen:

  • bis 3 Jahre: Sitzhöhe Toilette 26 cm
  • 4 Jahre: Sitzhöhe Toilette 30 cm
  • 6 Jahre: Sitzhöhe Toilette 35 bis 40 cm
  • ab 9 Jahre: normale Sitzhöhe Toilette 42 cm

Neben der Sitzhöhe gibt es weitere sinnvolle Funktionen, welche den Kindern die Nutzung des WC-Platzes erleichtern. Sitzringe für die Kleinsten und Sitze mit Haltegriff vereinfachen die Nutzung der Toiletten. Die Sitze können mit einer Soft-Closing-Funktion versehen sein, um Verletzungen durch schnell herunterfallende Deckel zu vermeiden.

Rimfree-Keramiken verbessern die Hygiene und erleichtern die Reinigung. Für mehr Sauberkeit und Reinigungsfreundlichkeit sorgen Sitze, die sich nach oben abnehmen lassen. Diese QuickRelease-Funktion sollte verriegelbar sein, damit die Kinder die Sitze nicht selbstständig abziehen können. Sind WC-Kabinen geplant, müssen diese genügend Platz bieten, damit Erziehende die Kinder beim WC-Gang unterstützen können.

ALT-Text: „Barrierefreie Kinder-WCs mit farbigen Sitzen in einer Kindertagesstätte, wobei ein Mädchen einen Spülmechanismus betätigt. Fokus auf kindgerechtes Design und einfache Bedienbarkeit für öffentliche Einrichtungen.“.
Für jede Altersstufe die passende WC-Höhe: Stand- und Wandkeramiken mit Sitzen und Betätigungsplatten in abgestimmten Farben.

Raumplanung: Gestaltungsfreiheit mit Installationssystemen

Für die freie Gestaltung und die kindgerechte Nutzung bestehender Grundrisse und Räumlichkeiten eignen sich Trockenbau-Installationssysteme. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, innenarchitektonische Konzepte zu verwirklichen und zugleich hohe Sicherheitsanforderungen umzusetzen.

Trockenbausysteme wie Geberit GIS können als teil- und raumhohes Vorwandsystem, raumabschließende Wand oder Raumteiler eingesetzt werden. Dadurch sind nahezu freie Anordnungen der Sanitärgegenstände an den Wänden sowie frei im Raum platzierte Solitärelemente möglich. Vorteilhaft sind spezielle Installationselemente, die auf die kindgerechten Anforderungen abgestimmt und in der Höhe anpassbar sind. Die Räume lassen sich kreativ gestalten, um den Kindern Gelegenheiten für Spaß und Spiel zu geben.

Alt-Text: Links: Eine moderne Mehrbenutzer-Waschtischanlage aus Edelstahl, vor einer Holzverkleidung montiert; Ideal für energieeffiziente Sanitäranlagen in Gewerbegebäuden. Rechts: Ein Facharbeiter in Arbeitskleidung, der mit einem Elektrowerkzeug einen effizienten Wasserspeichertank installiert – ein wichtiger Schritt zur Optimierung von Heizungs- und Wassertechniksystemen.
Bild 5 Installationssysteme erleichtern die Planung und die Umsetzung individueller Raumgestaltungen. Installationselemente mit einstellbaren Höhen vereinfachen die Installation von Sanitärgegenständen in kindgerechten Höhen.

Besondere Sanitärgegenstände für Kleinkinder

In Krippen, Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen gibt es weitere Funktionsbereiche, für die besondere Ausstattungen sinnvoll sind. Babywannen für die Kleinsten können fest in eine Waschtischplatte eingelassen werden, um die Gefahr des Umkippens zu vermeiden. Für Werkräume geeignet sind zweiteilige Gipsauffangbecken. Sie halten Sand, Gips und andere Sedimente von Bastel- und Werkarbeiten oder Außenspielen der Kinder zurück und schützen das Abwassersystem vor Verstopfungen. Ausguss- und Mehrzweckbecken ergänzen die Einrichtung in Putz- und Mehrzweckräumen, in denen Gegenstände zu reinigen sind und Putzwasser entsorgt werden muss.

Dieser Beitrag von Susanne Behm, erschien zuerst im TGA+E Fachplaner Ausgabe 01/2025.

Susanne Behm ist Produktmanagerin Badezimmersysteme bei der Geberit Vertriebs GmbH, 88630 Pfullendorf, www.geberit.de. 

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