Ködispace 4SG: Gasdichte warme Kante von Kömmerling

Der erste Ansatz, um die energetischen Vorgaben zu erfüllen, ist eine bessere Isolierung der Gebäudehülle. Je weniger Energieverluste an Dächern, Fassaden und Fenstern auftreten, desto weniger Heiz- und Kühlenergie wird benötigt, und desto geringer die CO2-Emissionen. Eine generelle Schwachstelle in jedem Gebäude sind dabei Fenster und Türen.
Verglasungen – ein Baustein für mehr Energieeffizienz
Zwischen Rahmen und Mauerwerk, am Rahmen selbst und zwischen Rahmen und Isolierglas können bei schlechter Verarbeitung oder minderwertigen Bauelementen Wärmebrücken entstehen. Ein erster Schritt zu einer besseren Energieeffizienz ist daher die Sanierung mit modernen Verglasungen. Aussagekräftig für das gesamte Fenster ist der Uw-Wert, der sich wiederum aus den U-Werten des Rahmens und des Isolierglases berechnen lässt. Je niedriger diese Werte, desto geringer ist der Wärmeverlust. In Einheiten ausgedrückt: Watt pro Quadratmeter und Kelvin, W/(m2K). So dürfen Passivhausfenster als ganzes Bauelement rechnerisch maximal einen Uw-Wert von 0,8 W/(m2K) haben. Entsprechend wärmedämmend muss das Isolierglas sein. Gute, beispielsweise mit Argon gefüllte Dreifach-Isoliergläser haben heute bereits einen Ug-Wert von 0,8 W/(m2K) oder sogar noch niedriger.
Doch nicht immer halten diese Effizienzangaben, was sie versprechen, obwohl Verglasungen mit einer Lebensdauer von 20 Jahren oder mehr angesetzt werden. Aber Bauelemente altern, und das kann bei Isoliergläsern zu Undichtigkeiten und damit zu einem schleichenden Gasverlust führen. Der Gehalt an Gas im Scheibenzwischenraum – in der Regel Argon – ist aber direkt proportional zur energetischen Performance der Isolierglaseinheit. Das heißt, das Fenster verliert in so einem Fall nach und nach seine ursprüngliche Energieeffizienz, der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes steigt an.
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Wärmedurchgangskoeffizient eines Dreifach-Isolierglases, dessen Gas vollständig entwichen ist, von 0,8 auf 1,1 W/(m2K) ansteigt. Das ist eine Verschlechterung um fast 40 Prozent und hat damit erhebliche Auswirkungen. Besonders gefährdet sind kommerzielle Gebäude mit ihren Structural-Glazing-Fassaden, weil hier nach ETAG 002, der Leitlinie für die europäische technische Zulassung für geklebte Glaskonstruktionen, zwingend Silikon als Sekundärdichtstoff eingesetzt werden muss, um die UV-Beständigkeit zu gewährleisten. Und gerade Silikone weisen eine hohe Gasdurchlässigkeit auf.
Gasdichte Warme Kante trotz Silikonversiegelung
Trotz der Sekundärversiegelung mit Silikon sind die Glaselemente mit der Warmen Kante aus dem Dichtstoff Ködispace 4SG selbst nach mehreren Jahren gasdicht – anders als die getesteten silikonversiegelten Isoliergläser mit diversen anderen Abstandhaltersystemen. Hintergrund sind die konstruktiven Besonderheiten des Randverbunds von H.B. Fuller | KÖMMERLING. Denn der butylbasierte thermoplastische Abstandhalter ersetzt sowohl einen herkömmlichen Abstandhalter als auch Trockenmittel und Primärdichtstoff. Ein Schlüsselfaktor ist also die geringe Zahl an Materialverbindungen bzw. funktionellen Komponenten im Randverbund. Denn das reduziert bereits im Voraus die Anzahl der Stellen, an denen konstruktiv bedingt die Gefahr von Diffusion und Permeation besteht.
Per Roboter millimetergenau vollautomatisch appliziert, verbindet sich Ködispace 4SG anschließend chemisch mit dem angrenzenden Glas als auch mit dem Silikondichtstoff und verschmilzt zu einem in sich geschlossenen System. So entsteht ein rundum dichter, aber gleichzeitig elastischer und thermisch äußerst belastbarer Randverbund, der sich durch eine hohe Langlebigkeit auszeichnet. Daher sind Isolierglaselemente mit Ködispace 4SG laut Hersteller sogar mit dem Sekundärdichtstoff Silikon über viele Jahre gas- & und feuchtedicht und somit optimal für Structural Glazing-Anwendungen geeignet. Mit dieser Warmen Kante bleiben neben den Heiz- und Kühlkosten auch die CO2-Emissionen im Gebäudebetrieb langfristig unten – nicht nur ein (finanzielles) Plus für Eigentümer, sondern ganz besonders für Umwelt und Klimaschutz.