Veinal: Historisches Amtsgericht trockengelegt
Um eine zukunftssichere Nutzung des 1863 erbauten dreigeschossigen Walmdachbaus mit Lisenengliederung gewährleisten zu können, war das Problem der ins Mauerwerk aufsteigenden Feuchtigkeit zu lösen. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde die Trockenlegung durch Mauerwerksinjektion beschränkt ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das System Veinal VSS 1-90.
Feuchtigkeitssperre in Form von Silikonharz
Der Einbau einer durchgehenden nachträglichen Sperre gegen saugende, aufsteigende Feuchtigkeit über den kompletten Mauerquerschnitt erfolgte durch drucklose Applikation der Veinal-Silikonharzlösung im Bohrlochverfahren. Die extrem kriechfähige Silikonharzlösung reagiert mit der Feuchtigkeit im Mauerinneren und bildet in kurzer Zeit eine unverrottbare Schicht aus polymerem Silikonharz.
120 Meter Wand mit Sperre versehen
Insgesamt wurden ca. 120 laufende Meter Vollziegelmauern mit Wanddicken von ca. 11 bis 70 Zentimetern trockengelegt. Zusätzlich sorgen gemäß Leistungsverzeichnis im Sockelbereich bis Bohrlochhöhe ca. 40 m² Veinal Sperrputz dafür, dass das im Mauerwerk eingelagerte Salz nicht in den Deckputz wandert.
Der historische Bestandsputz an den Wandinnenseiten litt auf einer Höhe von ein bis zwei Metern unter Salzausblühungen. Um möglichst viel erhalten zu können, wurden die betroffenen Bereiche über Feuchtigkeitsmessungen im Abstand von 50 Zentimetern ermittelt und der schadhafte Putz bis zum Rohmauerwerk entfernt. Nach weitgehender Trocknung der Mauern wurden die Fehlstellen in drei Schichten mit Sanierputz wieder aufgebaut, die Schlussbeschichtung erfolgt mit Kalkglätte.
Mit dem nahenden Abschluss der Sanierungsarbeiten sieht die bauliche Perle in der Further Innenstadt wieder einer vielfältigen Nutzung entgegen. So wird neben der Touristeninformation auch die Stadtbücherei einziehen.