Neuheiten im Überblick: 7 Wechselrichter von der Intersolar 2017
SMA: Tripower Core1
Der Tripower Core 1 ist ein Stringwechselrichter für die gewerbliche Anwendung mit 50kW Leistung. Er setzt das neue Konzept des sog. heißen Kerns um. Damit ist kein Atomreaktor gemeint, sondern die besondere Anordnung des Kühlkörpers in der Gerätemitte. Für diese Idee gab es den diesjährigen Intersolar Award.
Der Tripower Core 1 von SMA nutzt den Kühlkörper in der Gerätemitte auf zwei Seiten: Eine Seite strahlt die Wärme aus dem DC-Kreis ab, die andere aus der Leistungsumsetzung auf AC. Unten im Geräteboden befinden sich kleine Ventilatoren, die Luft ansaugen. Sie steigt im Innern des Wechselrichters aufgrund des Kamineffekts auf und unterstützt die Kühlung.
In den Leistungsmodulen kommen Bauteile aus Siliziumkarbid zum Einsatz. Sie erlauben höhere Temperaturen und Standfestigkeit gegenüber klassischen Leistungstransistoren aus Silizium. Der Core erreicht eine Leistungsdichte von 1,2kW je Kilogramm.
Delta: Stringwechselrichter M88H
Die dreiphasigen Wechselrichter der Baureihe M88H bieten eine maximale Ausgangsleistung von 88kW, aktive Kühlung und einen Spitzenwirkungsgrad von bis zu 98,8%. Weitere Merkmale sind:
- flexible DC/AC-Überlastfähigkeit,
- EMV-sicheres Gehäuse aus Aluminiumdruckguss und Anschlusskasten (IP65),
- offene Schnittstellen zur Anbindung etablierter Überwachungssysteme,
- zwei MPP-Tracker,
- maximale Eingangsspannung bis 1.100 Volt,
- zwei Varianten von Anschlusskästen: entweder AC- und DC-seitig mit Klemmenblock oder alternativ DC-seitig mit MC4-Anschlüssen,
- integrierte AC- und DC-Überspannungsableiter.
Die Baureihe M88H ist für die gewerbliche Anwendung konzipiert.
Fronius: Eco 27 kW und Symo 24
Fronius zeigte in München den Eco 27kW, einen dreiphasigen Projektwechselrichter, den es auch mit 25kW AC-Leistung gibt. Dank dem geringen Gewicht und dem Montagesystem ermöglicht das trafolose Gerät eine einfache und schnelle Installation im Innen- und Außenbereich (Schutzklasse IP66). Zudem ist dank integrierter Strangsicherungshalter und optionalem Überspannungsschutz kein Einsatz von Strangsammelboxen mehr notwendig.
Mit dem Symo 24 fügten die Österreicher ihren bewährten Umrichtern für den Eigenverbrauch eine neue Leistungsklasse hinzu (24 kW). Auch der Symo ist trafolos, verkraftet hohe Systemspannungen und einen breiten Eingangsbereich bei der DC-Spannung. Zwei MPP-Tracker und die Ansteuerung von größeren Speicherbatterien (Hybrid) optimieren den Eigenverbrauch auch bei gewerblichen Dachanlagen. Die serienmäßige Anbindung an das Internet per WLAN oder Ethernet sowie die einfache Integration von Komponenten anderer Anbieter machen den Fronius Symo zu einem Gerät, das sich nahezu in jede Kommunikationsarchitektur einbinden lässt.
Kaco New Energy: Blueplanet
Auf der diesjährigen Intersolar Europe stellte Kaco erstmalig einen neuen 1.500-Volt-Wechselrichter vor: den Blueplanet 125 TL3. Er leistet 125 Kilowatt und wiegt nur 70 Kilogramm. Eine Überbelegung des 1,5-Fachen der Nennleistung ist zulässig. Der Wirkungsgrad erreicht 99%, der MPP-Eingangsbereich erstreckt sich von 875 bis 1.300 Volt.
Der Blueplanet 125 TL3 hat ein wandhängendes Gehäuse aus Aluminium: mit 700 x 700 x 450 Millimetern ist er ausgesprochen handlich. Der Wechselrichter geht erst ab 55 Grad Celsius ins Derating. Bei der Verkabelung kamen Aluminiumkabel zum Einsatz, um die Kosten zu senken. Kundenspezifische Strangsammler gestatten die flexible Gestaltung der Anschlusstechnik.
Für Solaranlagen ab 15kW nimmt der Hersteller aus Neckarsulm den Blueplanet 15.0 TL3 ins Portfolio. Er arbeitet mit zwei separaten MPP-Trackern, die sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch belastet werden können. Ost-West-Dächer (symmetrische Belastung) oder ungleichmäßig ausgelegte oder beschattete Fabrikdächer und Freiflächen (unsymmetrische Belastung) bekommt er in den Griff. Der Blueplanet 15.0 TL3 ist ab Werk mit Kuppelschaltern ausgestattet. Vorteil: Über ein Erweiterungsmodul mit digitalen Eingängen kann er Leistungsvorgaben der Netzbetreiber mittels Rundsteuerempfängern direkt umsetzen; es entfällt ein separater Datenlogger.
Kostal: Piko IQ
Auf der Intersolar stellte Kostal Solar Electric neue Stringwechselrichter der Bauserie Piko IQ vor. Diese soll spätestens Anfang 2018 die bisherige Piko-Serie in den dreiphasigen Leistungsklassen 4,2kW bis 10kW ersetzen. Das neue Smart Communication Board dient als Plattform für aktuelle und zukünftige Kommunikationsstandards und ermöglicht eine einfache Einbindung ins Smart Home. Der integrierte Remoteservice erledigt die notwendigen Updates von allein. Das neue Konzept der Verschlüsselung durch Direktübertragung sorgt dabei für hohe Sicherheit.
Dank der großen Flexibilität der Piko-Wechselrichter kann nahezu jede Photovoltaikanlage mit einem Kostal-Gerät ausgestattet werden. Hierfür sorgen der weite Eingangsspannungsbereich und fünf verschiedene Leistungsklassen. Zudem verfügt der Piko IQ über ein innovatives Schattenmanagement. Durch die seitlichen Griffleisten ist der Piko IQ ganz einfach zu handhaben und ermöglicht dank der Phoenix-Sunclix-Stecker eine werkzeuglose Montage.
Kostal: Piko 36 EPC
Der Piko 36 EPC bietet die optimale Lösung fürs Projektgeschäft. Mit einer Spitzenleistung von 36kW sinken die Kosten pro installierter Anlagenleistung. Sein Wirkungsgrad erreicht 98,7%, der Überspannungsschutz für AC, DC und die Kommunikation sind optional wählbar. Der Stringwechselrichter eignet sich besonders für Großprojekte bis drei Megawatt. Dabei macht der neue zertifizierte Netz- und Anlagenschutz über die integrierte Piko EPC Off Switch Karte den Einsatz teurer Kuppelschalter überflüssig.
Die Installation des Piko 36 EPC erfolgt einfach und schnell. Mit der maximalen DC-Spannung von 1.100 Volt sind Strings aus 25 Modulen realisierbar, wodurch sich die Verlustleistungen und die Kosten reduzieren. Die Gehäuseschutzart IP65 ermöglicht den sicheren Betrieb drinnen wie draußen. Sechs DC-Eingänge mit Sunclix-Steckern erlauben den werkzeuglosen und einfachen Anschluss der Module. Die Eingänge werden zusätzlich mit wartungsfreien Stringsicherungen abgesichert.
Das aus der aktuellen Piko-Serie bekannte Kommunikations-Board kommt auch beim Piko 36 EPC zum Einsatz. Zum Standard gehören zwei Netzwerkanschlüsse und eine RS-485-Verbindung.
Solaredge: Wechselrichter fürs Projektgeschäft
Solaredge hat einen dreiphasigen Projektwechselrichter mit 100kW Leistung vorgestellt. Um die Anforderungen der Installateure nach einem geringen Gewicht und der Investoren nach übersichtlichen Installationskosten und einfacher Wartung gleichzeitig zu erfüllen, hat Solaredge das gesamte Gerät auf ein Gewicht von nur etwa 100 Kilogramm getrimmt. Eine nochmalige Gewichtsreduzierung kündigt Produktmanager Lior Handelsman für 2018 an. Dann wird auch der Projektwechselrichter mit der HD-Wave-Technologie ausgestattet.
Um die Installation weiter zu vereinfachen, ist der Wechselrichter in drei Teile aufgeteilt und komplett vorverdrahtet. Zwei Installateure können diese Teile mit jeweils gut 33 Kilogramm problemlos an die Wand schrauben und miteinander verbinden. Bei einem Defekt muss nur das defekte Leistungsteil getauscht werden.
Der Installateur konfiguriert das System über das Smartphone. Damit nimmt er den ersten Wechselrichter in Betrieb und konfiguriert ihn. Danach baut dieser Wechselrichter ein drahtloses Netzwerk auf und aktiviert und konfiguriert alle anderen Geräte der Anlage. Insgesamt bis zu 31 Geräte kann ein Inverter verwalten.