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Richtig tanken: So vermeiden Sie Missverständnisse im Ausland

Dörte Neitzel
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Viele Deutsche fahren in ihrem jährlichen Sommerurlaub ins europäische Ausland - meist mit dem Auto. Nach einer längeren Anfahrt und auch bei vielen Ausflügen vor Ort führt jedoch kein Weg daran vorbei, im Ausland tanken zu müssen. Doch an der Tanksäule ist das Heulen und Zähneklappern oft groß: Welcher Sprit mit welchem Namen gehört in meinen Tank?

Zwar gibt es mittlerweile vielerorts eine einheitliche Bezeichnung, vor allem bei kleineren Tankstellen überwiegen aber noch die länderspezifischen Kraftstoffbezeichnungen. Der folgende Überblick erleichtert das Tanken im Urlaub innerhalb in den europäischen Nachbarländern.

Das Auto im Ausland richtig tanken: Bezeichnung für Kraftstoffe im europäischen Ausland.

Im Ausland tanken: Auf Oktanzahl achten

Namen, die sich ähnlich anhören, bezeichnen international nicht immer denselben Stoff. So zum Beispiel bei Gasoleo. So heißt in Portugal die Kraftstoffsorte Diesel. Das klingt ähnlich wie das französische Gasoil oder Gazole - beide Bezeichnungen werden ebenfalls für Diesel verwendet. Jedoch heißt Benzin auf der iberischen Halbinsel Gasolina - eine zumindest für deutsche Augen und Ohren - ähnliche Vokabel. Doch wer sie verwechselt, steht unter Umständen im Urlaub schlecht da, wenn der Motor plötzlich schlapp macht.

Eine bessere Orientierung zum Tanken bietet da die Oktanzahl oder die Angabe des Bio-Anteils im Kraftstoff. Bei 91 Oktan handelt es sich um Benzin. Super (E5) und Super E 10 haben 95 Oktan, Super Plus mindestens 98 Oktan. Moderne Dieselmotoren benötigen Kraftstoff mit der Cetanzahl 50, ältere Exemplare können an der Tankstelle auch mit 40-Cetan-Sprit betankt werden.

Neue, einheitliche Kraftstoffkennzeichnung

Im Ausland ist es oft schwierig, an der Tankstelle den richtigen Kraftstoff für das Auto zu wählen. Unterschiedliche Bezeichnungen für Benzin und Diesel machen es Touristen in Europa nicht leicht. Doch damit soll Schluss sein.

Neben den länderspezifischen Bezeichnungen sorgt eine grafische Darstellung für mehr Klarheit. Das gilt sowohl für Tankstellen als auch für Autohersteller, die die Bildmarke im Tankdeckel am Auto anbringen müssen. Jeder der drei Kraftstoffarten ist eine geometrische Form zugeordnet:

  • Benzin bekommt einen Kreis.
  • Diesel wird mit einem Quadrat gekennzeichnet.
  • Gasförmige Kraftstoffe erhalten eine 90-Grad-Raute.

Die Wort-/Bildmarke im Zentrum der Form zeigt zusätzlich die Sorte an. Ist das Symbol an der Zapfsäule mit denen im Fahrzeug identisch, kann der Fahrer bedenkenlos den passenden Kraftstoff tanken.

EU-Bezeichnungen für Diesel-Kraftstoffe

Dieselartige Kraftstoffe: Sie sind erkennbar am Quadrat. Die Buchstabenkombination im Inneren bezeichnet den Anteil des Biodiesels („B“ steht für spezifische Biodieselkomponenten im Diesel). Die Zahl dahinter zeigt wieviel Biodiesel enthalten ist, beispielsweise B7 enthält 7 Prozent Biodiesel, B100 besteht zu 100 Prozent aus Biodiesel.

XTL steht für synthetischen Dieselkraftstoff und zeigt an, dass dieser nicht auf Rohöl basiert, aber auch kein Biodiesel ist.

EU-Bezeichnungen für Benzin-Kraftstoffe

Benzinartige Kraftstoffe: Ihr Symbol ist ein Kreis. Das "E" steht hier für die spezifische Biokomponente im Ottokraftstoff. E10 enthält also zehn Prozent Biokraftstoff. Über die Oktanzahl wird hier nichts gesagt.

EU-Bezeichnungen für gasförmige Kraftstoffe.

Gasförmige Kraftstoffe: Sie werden mit einer Raute gekennzeichnet. Zu ihnen zählen CNG (Compressed Natural Gas, also Erdgas), LNG (Liquefied Natural Gas, also Flüssiggas), LPG (Liquefied Petroleum Gas, also Autogas) und Wasserstoff.

Worauf beruht die einheitliche Kennzeichnung von Diesel & Co?

Geregelt ist die Neuerung in der Norm mit dem Titel DIN EN 16942 „Kraftstoffe – Identifizierung der Fahrzeug-Kompatibilität – Graphische Darstellung zur Verbraucherinformation“. Sie wurde aufgrund einer EU-Richtlinie erlassen (2014/94/EU). Sie ist seit 2018 in Kraft, Deutschland hat sie 2019 umgesetzt.

Elektroautos: Kennzeichnung von Stromtanksäulen

Es muss nicht immer Diesel sein. Auch Strom ist mittlerweile oft an der Tankstelle zu bekommen. Im Ausland tanken bzw. laden bedeutet für Elektroautos jedoch dasselbe wie für kraftstoffbetriebene Autos: Nicht jede Ladesäule in anderen Ländern ist für jedes E-Auto geeignet. Doch auch auf der Suche nach der richtigen Ladesäule sollen einheitliche Labels den E-Autofahrenden helfen.

Die Systematik der Zeichen für Stromer ist eingängig: ein Sechseck auf dem Auto (meist in der Ladeklappe), ein Sechseck auf der Ladesäule. Darin enthalten ist jeweils ein Buchstabe, der die Kompatibilität anzeigt. Es existieren jeweils fünf Buchstaben fürs Auto und die Ladesäulen. Ist der jeweilige Buchstabe sowohl im Auto als auch auf der Ladedose zu finden, passen Auto und Stromtankstelle zusammen.

Kennungen für AC-Laden (Wechselstrom):

  • Schwarze Raute, weißes B:  Spannung bis zu 250 Volt und Laden mit einem Typ-1-Stecker
  • Schwarze Raute, weißes C: Spannung bis 480 Volt und Laden mit Typ-2-Stecker an Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker
  • Weiße Raute, schwarzes C: Spannung bis 480 Volt und Laden mit Typ-2-Stecker an Stecker-Steckdose
  • Weißte Raute, schwarzes D: Spannung bis 480 Volt und Laden mit Typ-3A-Stecker an einer Stecker-Steckdose (kaum mehr vorhanden)
  • Weiße Raute, schwarzes E: Spannung bis 480 Volt und Laden mit Typ-3C-Stecker an einer Stecker-Steckdose (kaum mehr vorhanden)

Kennungen für DC-Laden (Gleichstrom):

  • Schwarze Raute, weißes K: Spannung von 50 bis 500 Volt und Laden mit FF-Stecker
  • Schwarze Raute, weißes L: Spannung von 200 bis 920 Volt und Laden mit FF-Stecker
  • Schwarze Raute, weißes M: Spannung von 50 bis 500 Volt und Laden mit AA-Stecker
  • Schwarze Raute, weißes N: Spannung von 200 bis 920 Volt und Laden mit AA-Stecker
  • Schwarze Raute, weißes O: Spannung von 50 bis 500 Volt und Laden mit Typ-2-Stecker

Nicht nur an DC-, sondern auch an HPC-Schnellladesäulen sind die Buchstaben K (bis 500 Volt) und L (CCS-Schnellladestecker) am weitesten verbreitet. E-Autos, die per Schnellladesäule wiederaufgeladen werden können, sollten also nach den Buchstaben K und L am Ladeanschluss suchen.

Elektroautos in der EU setzen in der Regel auf Ladestecker und Buchsen des Typ 2. Zum Teil sind auch ein Ladestecker des Typ 1 verbaut, was größtenteils bei asiatischen Modellen der Fall ist. Auch der sogenannte CHAdeMO-Anschluss ist bei Elektroautos verbreitet. Und an den Superchargern von Tesla kommt ein noch ganz anderes System zum Einsatz.

Die wichtigsten Stecker-Typen für Elektroautos.

Welche Elektroauto-Ladestecker gibt es?

Bislang hat sich international noch kein einheitlicher Standard für E-Auto-Stecker durchgesetzt. Daher herrscht hier noch ein babylonisches Wirrwarr an vielen Tankstellen. Diese Stecker gibt es auch in Deutschland zu finden - je nach Automodell:

  • Typ 1-Stecker: vor allem in Nordamerika und Asien, max. Ladeleistung von 7,4 kW
  • Typ 2-/Mennekes-Stecker: in Europa am weitesten verbreitet, max. Ladeleistung bis 43 kW
  • Typ 3-Stecker: bieten 7,4 kW (3A) bis 43 kW (3C) maximale Ladeleistung, wurden aber vom Typ-2-Stecker abgelöst
  • CCS- oder Combo-Stecker: in Europa verbreitet, max. Ladeleistung (theoretisch) bis 350 kW, praktisch aktuell bis 150 kW
  • Chademo: vor allem in japanischen Autos zu finden, max. Ladeleistung bis 100 kW (Gleichstrom)
  • Tesla Supercharger: ähnlich Typ 2, aber nicht herstellerübergreifend, max. Ladeleistung bis 120 kW (Gleichstrom)
  • SchuKo-Stecker: wird für die Ladung nicht empfohlen, wenn dann mit Nokabel (Mode-2-Ladekabel, wird vom Hersteller in der Regel mitgeliefert)
  • CEE-/Camping-Stecker: kann dauerhaft mit 3,7 kW belastet werden, der CEE16 leistet bis zu 11 kW (400 Volt), der CEE32 sogar bis 22 kW (400 V)

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