5 Fehler bei der Auslegung von Wärmepumpen
Die falsche Auslegung einer Wärmepumpe kann durchaus teure und unangenehme Folgen sowohl für den Kunden, aber auch für den Fachmann haben. Beispielsweise:
- Die Energiekosten für die Heizung sind deutlich höher als geplant, da die Wärmepumpe die berechneten Arbeitszahlen nicht erreicht.
- Die Leistung genügt nicht um die erforderlichen Temperaturen zu erreichen.
- Höherer Verschleiß der Wärmepumpe
Wenn Sie als Fachmann auf der sicheren Seite sein wollen, vermeiden Sie auf jeden Fall die folgenden fünf Fehler bei der Auslegung von Wärmepumpen:
1. Den Wärmebedarf nicht kennen
Die Berechnung des richtigen Wärmebedarfs ist dringend notwendig. Schließlich wird danach die Leistung der Wärmepumpe ausgewählt. Auch wenn es bei der Sanierung nicht immer einfach ist, sollten Sie sich nicht auf eine Auslegung „Pi mal Daumen“ verlassen.
2. Estrichtrockung über die Wärmepumpe planen
Hier ist darauf zu achten, die Wärmequelle nicht zu stark zu belasten. Entzieht die Wärmepumpe der Quelle zu viel Energie, können sich beispielsweise an Erdsonden dicke Eisschichten bilden. Das kann sich teilweise erst Jahre später bemerkbar machen, wenn diese Schicht durch mangelnde Regeneration zu stark wird und dadurch nicht mehr genug Wärme aus der Quelle übertragen wird. Außerdem heizen die in den Wärmepumpen hinterlegten Programme zur Estrichtrocknung im Normallfall stark über den Heizstab zu. So entstehen sehr hohe Stromkosten. Machen Sie sich Gedanken über Alternativen, wie z.B. mobile Heizlösungen.
3. Mit falschen Systemtemperaturen planen
Die Jahresarbeitszahl bzw. der COP einer Wärmepumpe ist stark abhängig von den benötigten Vorlauftemperaturen. Sind diese zu hoch, sinkt die Effektivität der Wärmepumpe. Planen Sie die Heizflächen so, dass eine möglichst geringe Vorlauftemperatur benötigt wird.
4. Überdimensionierung der Wärmepumpe
Auch eine Überdimensionierung der Wärmepumpe erhöht die Kosten sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb. Außerdem können Probleme durch das Takten der Wärmepumpe entstehen - gerade wenn ohne Pufferspeicher geplant wird. In der Folge erhöhen sich der Verschleiß und damit auch die Wartungskosten und die Störanfälligkeit. Haben Sie Mut zur knappen Dimensionierung. Grundlage bildet auch hier die konkrete Berechnung.
5. Zu wenig Leistung für die Warmwasserbereitung
Tatsächlich wird in modernen Gebäuden immer weniger Leistung für die Heizung benötigt. Der Bedarf für Warmwasser wird aber, auch durch steigende Komfortansprüche, nicht geringer. Gerade wenn mit hohem Warmwasserbedarf innerhalb kurzer Zeit zu rechnen ist, wird entweder eine höhere Leistung der Wärmepumpe bzw. ein entsprechendes Speichersystem nötig. Berücksichtigen Sie dabei auch, dass für die Warmwasserbereitung höhere Vorlauftemperaturen als für die Heizung benötigt werden.