Leichtglas bewahrt historischen Charme von historischem Stadthaus
Offenbar haben schon die Gebrüder Georg und Rudolf Stamm Wert auf energiesparendes Bauen gelegt – auch wenn sie das 1897 vielleicht noch nicht so formuliert hätten. In ihrem damals errichteten Stadthaus in Basel erhielten untergeordnete Räume zwar noch zeittypische Fenster mit einfacher Verglasung, für die repräsentativen Wohnräume wurde jedoch eine deutlich besser gegen Kälte schützende Lösung mit zwei Glasscheiben gewählt: Vor dem inneren Permanentfenster führten die Brüder Stamm in der Fassadenebene zusätzlich ein herausnehmbares Vorfenster aus, sodass energetisch in etwa der Effekt eines Kastenfensters entstand.
Grundsanierung ohne strukturelle Veränderungen
Unter der Projekt- und Bauleitung von Schröer Sell Architekten aus Basel, wurde das inzwischen inventarisierte Gebäude in der Schutzzone in den vergangenen zwei Jahren grundsaniert. „Wir haben eine schonende Modernisierung ohne strukturelle Veränderungen vorgenommen, die möglichst viele bauzeitliche Elemente bewahren oder wiederherstellen sollte“, erklärt die verantwortliche Architektin Carmen Eichenberger.
„So wurde das Dach energetisch saniert und die Fenstereinteilung der Dachgaube auf den bauzeitlichen Stand rückgeführt. Die Raumzuschnitte und typische Bauformen blieben erhalten, etwa der innere Lichtschacht, die Fenster oder auch die verglasten Türen nach vorn und hinten.“
Besonders schlankes Zweifach-Isolierglas
Gemeinsam mit der Holzmanufaktur Rottweil, die die Restaurierung der Fenster übernahm, entwickelten die Architekten eine Lösung, die den ursprünglichen Gebäudeanblick mit seinem gezogenen Glas auf der Außenseite bewahrte: Leichtglas. „Wir haben die Rahmen der herausnehmbaren Vorfenster aufgearbeitet und mit den originalen Scheiben wieder verglast“, beschreibt der Projektleiter der Holzmanufaktur Rottweil, Dirk Obser, die Vorgehensweise.
„Außen ist also wieder das historische Glas mit allen seinen leichten Schlieren und Wellenbildungen zu sehen.“ Auch die Rahmen der inneren Flügel konnten aufgearbeitet und weiterverwendet werden. Sie waren ursprünglich für eine einfache Scheibe hergestellt worden, sollten jetzt jedoch im Sinne der Energieeffizienz ein modernes Isolierglas erhalten. Um trotzdem die optische Anmutung und die Proportionen zu wahren, kam das besonders schlanke Leichtglas Climaplus Eclaz Light von Saint-Gobain Glass zum Einsatz.
Das Zweifach-Isolierglas mit dem Aufbau 3-10-3 ist nur 16 mm dick und überzeugt als optisch elegante Lösung in den alten Rahmen, zugleich bietet es eine zeitgemäße Energieeffizienz und trägt zur CO2-Einsparung bei. Die Herstellung übernahm der Flachglas-Experte Glashandel Tuttlingen, ein Partner im CSP Netzwerk von SaintGobain, der auf hochwertige Glaslösungen spezialisiert ist.
Viel Lichteinfall auch bei Leichtglas
Mit bis zu 83 Prozent Lichtdurchlässigkeit durchflutet das beschichtete Leichtglas Eclaz Light die Räume tief mit natürlichem Tageslicht, sodass auch in historischen Gebäuden mit vergleichsweise kleinen Fenstern eine zeitgemäß helle Wohnatmosphäre geschaffen werden kann. Der äußerst niedrige Eisenoxidgehalt vermeidet zudem den sonst oft glastypischen Grünstich.
Zur hohen Energieeffizienz des schlanken Isolierglasaufbaus trägt auch der leistungsstarke Glasrandverbund bei. Swisspacer Abstandhalter sorgen mit ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit sowie den geringen Psi-Werten für einen ausgezeichneten Wärmeschutz. Die Temperaturen am Glasrand bleiben hoch, die Gefahr von Tauwasserbildung und Schimmelbefall wird vermieden.
Dirk Obser sieht noch einen anderen und wohl ebenso wichtigen Grund, warum die Holzmanufaktur Rottweil regelmäßig mit Swisspacer Abstandhaltern arbeitet: „Sie sehen im Randverbund einfach am besten aus!“ Durch den schlanken, aber mit Eclaz Light und Swisspacer Advance besonders leistungsfähigen Isolierglasaufbau konnten die historischen Rahmen der Innenfenster ohne auffällige Umbauten wiederverwendet werden. Die Ansicht entspricht weitgehend der ursprünglichen – ist aber jetzt mit einem Wärmeschutz nach heutigen Maßstäben kombiniert.