So passt sich die Lüftungsanlage an die Bewohner an
Das System arbeitet wahlweise im Querlüftungs- oder Wärmerückgewinnungsmodus und kann über eine intuitiv bedienbare App mit mehreren Geräten im Verbund gesteuert werden. Durch die hexagonale Struktur der Wärmeübertrager erreicht das Lüftungssystem einen Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 93%.
App ermöglicht intuitive Bedienung
Bei der Entwicklung der Lüftungssysteme achtet Blauberg auf eine einfache Montage sowie eine leichte Bedienbarkeit. Vor allem war es dem Unternehmen wichtig, dass sich die Geräte ohne großen Aufwand an die Gewohnheiten der Nutzer im Alltag anpassen lassen. Das bedeutet u.a., dass nicht in jedem Raum auf dem gleichen Niveau gelüftet werden muss.
Beim Blauberg-System sind die Geräte über WLAN ansteuerbar und können nach der Installation per Laptop oder Computer mit USB-Schnittstelle beliebig in Gruppen eingeteilt werden. Diese lassen sich dann über eine App auf dem Smartphone oder Tablet bedienen. Die Anwendung steht sowohl für Android als auch für iOS zur Verfügung. Dabei muss kein externer Router vorhanden sein, denn jedes Lüftungsgerät verfügt über einen internen Router, sodass sich pro Gruppe vier Geräte zusammenschließen lassen. Wird ein externer Router verwendet, sind sogar bis zu 32 Lüftungskomponenten in einem Verbund möglich.
Über die App können die Anlagen ein- und ausgeschaltet werden. Darüber hinaus ist auch die Einstellung verschiedener Geschwindigkeitsstufen des Lüftungsbetriebs möglich. Zudem gibt es neben einem Regenerationsbetrieb auch eine Nacht- und Party-Schaltung auf einer zeitweise niedrigen beziehungsweise hohen Stufe. Die verschiedenen Modi können auch individuell gesteuert werden; eine stufenlose Regelung ermöglicht es, die Lüftung an die eigenen Vorlieben anzupassen.
Diese Funktionen lassen sich in verschlankter Form mit der ebenfalls erhältlichen Fernbedienung durchführen. Mit mobilen Endgeräten bekommt der Nutzer zusätzlich eine Übersicht über alle Lüftungsverbünde und kann diese gezielt kontrollieren. Auch wurde eine intuitive Bedienung konzipiert, was die Steuerung der Anlage erleichtert. Bei Bedarf verfügen die Geräte zudem mit dem UDP-Protokoll über eine Schnittstelle, welche die Einbindung der Lüftung in ein Smart-Home-System ermöglicht.
Hexagonale Struktur der Wärmeübertragerzellen
Grundsätzlich sind bei der WLAN-fähigen Lüftungsgerätereihe zwei Betriebsmodi möglich, nämlich Querlüftung und Wärmerückgewinnung. Bei der Querlüftung fördern die Geräte – abhängig von den Einstellungen – kontinuierlich Luft in den Raum hinein oder aus ihm heraus und sorgen so für einen permanenten Luftaustausch, der v.a. zur Nachtabkühlung im Sommer genutzt werden kann.
Das geschieht oft – besonders im Wohn- und Schlafbereich – über mehrere Räume hinweg mittels paarweise geschalteten Lüftungskomponenten. Dabei übernimmt ein Gerät den Zuluftbetrieb, während das zweite die verbrauchte, warme Luft nach draußen befördert. In typischen Ablufträumen wie Küche und Bad sollten dagegen zwei Geräte pro Raum installiert werden, um Überdruck zu verhindern. Gerade hier wird die Luft stärker durch unangenehme Gerüche und hohe Luftfeuchtigkeit belastet. Alternativ lässt sich in Ablufträumen ein Ablüfter des Herstellers einsetzen.
So funktioniert die Wärmerückgewinnung
Bei kalten Temperaturen empfiehlt es sich, den Wärmerückgewinnungsmodus einzuschalten, um unnötige Energieverluste zu vermeiden. Dafür wird in jeder Anlage ein keramischer Enthalpie-Wärmeübertrager verbaut. Die Lüftungssysteme wurden so konstruiert, dass sie sowohl im Zu- als auch im Abluftbetrieb eingesetzt werden können. Im Wärmerückgewinnungsbetrieb wechselt das Gerät nach jeweils 70s die Richtung.
In der ersten Phase wird in den Geräten mit der abströmenden Luft der Wärmespeicher erwärmt. Dieser hat eine hexagonale Wabenstruktur, wodurch die Oberfläche des Speichersteins effektiv vergrößert wurde, ohne dabei die Strömungseigenschaften des Wärmespeichers merklich zu beeinflussen. So können Wärmerückgewinnungsgrade von bis zu 93% erreicht werden.
Die Zuluftgeräte sorgen in derselben Phase für die benötigte frische Luft. Nach 70s wechselt die Richtung aller Geräte: Die Zuluft wird nun über den Wärmespeicher erwärmt und die Abluft gibt ihre Wärme an die Wärmespeicher der vorherigen Zuluftgeräte ab. So muss selbst bei eisigen Außentemperaturen kaum zusätzlich geheizt werden. Die Lüftungsgeräte-Reihe ermöglicht im Wärmerückgewinnungsmodus eine Förderleistung von bis zu 25 m3/h.
Sensor reagiert auf hohe Luftfeuchtigkeit
Daneben ist jede Anlage mit einem Feuchtesensor ausgestattet. Dieser überprüft permanent die Luftfeuchtigkeit im Raum und schaltet den Lüftungsverbund bei Überschreiten eines vorher eingestellten Grenzwertes auf die maximale Stufe, bis wieder ein Niveau unter dem Höchstwert erreicht wurde. Wenn die Nachlaufzeit abgelaufen ist, schaltet sich die Anlage automatisch auf die vorherig eingestellte Stufe zurück.
Gerade wenn sich Personen lange in relativ kleinen Räumen, z. B. in Büros oder im Homeoffice, aufhalten, lohnt sich daneben auch der Einbau eines CO2-Sensors. Dieser kann entweder über einen 0 bis 10 V-Anschluss oder mit einem Schaltkontakt verbunden werden und funktioniert auf dieselbe Art wie der Feuchtesensor. Optional ist auch der Einbau eines F8-Filters möglich, sodass die eintretende Luft keine gesundheitlichen Probleme hervorrufen kann, wie etwa durch eine zu hohe Staubbelastung.
Wird die Anlage komplett abgeschaltet, aktiviert sich eine Lüftungsklappe. Diese bewirkt eine vollständige Abdichtung nach außen, sodass keine Energie- und Wärmeverluste entstehen. Dazu trägt auch die Außenabdeckung bei, die hohen Windlasten standhält. Sowohl die Innen- als auch die Außenabdeckung lassen sich leicht ab- nehmen, damit bei Bedarf eine einfache Wartung durchgeführt werden kann. Der Vento Expert A50-1 W eignet sich für Wandstärken von bis zu 500 mm, während die Version A50-1 S W für Wandstärken von unter 250 mm entwickelt wurde.
Dieser Beitrag von Martin Edler von Dall’Armi erschien zuerst in Die Kälte und Klimatechnik 12/2017. Martin Edler von Dall’Armi ist Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH in München.