Milliarden-Übernahme: Bosch investiert in HKL-Geschäft von Johnson Controls
Bosch setzt seinen Wachstumskurs mit der strategischen Übernahme des weltweiten Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäfts für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls fort. Das Geschäft umfasst auch die vollständige Übernahme des Gemeinschaftsunternehmens Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH) sowie die 40-prozentige Beteiligung von Hitachi.
Die Aktionäre und der Aufsichtsrat von Bosch haben der Transaktion zugestimmt, und die verbindlichen Vereinbarungen wurden heute unterzeichnet. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen wird die Transaktion zu einem Kaufpreis von acht Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro) erwartet und soll innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen sein.
Ausbau des HKL-Geschäfts
Die Übernahme umfasst Geschäftsbereiche, die im Jahr 2023 zusammen einen Umsatz von etwa vier Milliarden Euro erzielten und weltweit rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Sie beinhaltet 16 Produktionsstätten und zwölf Entwicklungszentren in über 30 Ländern sowie namhafte Marken wie York, Coleman und Hitachi. Bosch plant, seinen Umsatz im Markt für Heizung, Klima und Lüftung auf etwa neun Milliarden Euro zu verdoppeln und die sich bietenden Marktchancen zu nutzen.
Zukünftiges Wachstum und Marktstrategie
Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, betonte die Akquisition als wichtigen Wachstumsbeschleuniger im Markt. Der weltweite Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen wird bis 2030 voraussichtlich um 40 Prozent wachsen, angetrieben durch technologischen Fortschritt, Maßnahmen gegen den Klimawandel und neue Regulierungen. Bosch beabsichtigt, die erworbenen Geschäfte in seine Kernaktivitäten zu integrieren, was Kunden, Installationspartnern und Mitarbeitern zugutekommen soll.
Das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft, das Bosch plant von Johnson Controls zu erwerben, ist insbesondere in den USA und in Asien präsent. In den USA liegt der Fokus des Angebots auf sogenannten Ducted-Lösungen, bei denen die Luft von einer zentralen Stelle aus durch Kanäle geleitet wird, um alle Räume gleichzeitig entweder zu heizen oder zu kühlen.
In Asien werden vor allem sogenannte Ductless-Lösungen vertrieben, bei denen Inneneinheiten in jedem Raum individuell heizen oder kühlen können, sowie moderne Klimatisierungssysteme mit variablem Kältemittelfluss, sogenannte Variable Refrigerant Flow-Systeme (VRF). Eingesetzt wird die VRF-Technologie für kommerzielle Anwendungen in einem Spektrum von kleineren Gewerberäumen, wie zum Beispiel Einzelhandelsshops, bis zu Großprojekten wie Hotels oder Krankenhäusern. Ergänzt wird das Portfolio in diesen Regionen durch leistungsfähige Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Johnson Controls insbesondere in Europa anbietet.
