Entscheidungskriterien für den Heizungswechsel
Denn diese sind volatil, egal um welchen Brennstoff es sich handelt. Helfen kann ein Blick in die Vergangenheit. Zeitreihen gibt es etwa beim Branchenverband BDEW für Erdgas, beim Mineralölwirtschaftsverband für Heizöl, beim Deutschen Pelletinstitut für Pellets sowie andere Holzbrennstoffe und beim Stromreport für Strom.
Die Preise für das Heizsystem und die Installationskosten unterscheiden sich regional stark. Außerdem kommt es immer auf die örtlichen Gegebenheiten an und darauf was zusätzlich zum Heizsystem noch erneuert wird.
Allgemein lässt sich sagen, dass Heizsystem auf Basis der fossilen Energieträger Öl oder Gas meist günstiger sind. Allerdings wird hier oft noch ein neuer Schornsteinzug benötigt.
Vom teuersten zum günstigsten:
- Erdwärmepumpe
- Pelletheizung inkl. Lager
- Öl-Brennwertheizung inkl. Schornsteinzug und neuer Tank
- Gas-Brennwertheizung inkl. Schornsteinzug
- Luft-Wasser-Wärmepumpe
Wird das System noch mit Solarthermie kombiniert, muss man mit entsprechenden Mehrkosten rechnen.
Eine Prognose bleibt aber schwierig. Deswegen ist es immer sinnvoll, auf Komponenten zu setzen, die keine externen Brennstoffkosten verursachen – also Solarthermie oder eigener PV-Strom, der eine Wärmepumpe betreibt. Doch die komplette Heizlast können solche Systeme nicht oder nur mit sehr großem Aufwand abdecken.
Weniger schwer zu durchschauen, weil vollkommen klar geregelt, sind die gesetzlichen Hürden, die beachtet werden müssen. Hier die Wichtigsten:
Heizungslabel: gilt seit Januar 2016 für Heizkessel, die älter als 15 Jahre sind. Wie von anderen Haushaltsgeräten bekannt, weist es die Effizienzklassen G bis A++ aus. Seit 2017 kennzeichnen Schornsteinfeger, Heizungsinstallateure und bestimmte Energieberater Geräte ohne Effizienzlabel. Wem das Heizungslabel eine schlechte Energieeffizienzklasse bestätigt, sollte schnell über einen Heizungswechsel nachdenken. Für neue Geräte ist das Label schon viel länger Pflicht. Wer sich ein neues Heizsystem zulegt, sollte mindestens A kaufen.
EnEV: Schreibt in der Fassung von 2016 vor, dass Heizkessel, die älter als 30 Jahre alt sind, ausgewechselt werden müssen. Mit der EnEV hängt auch der Primärenergiefaktor zusammen. Das ist ein dimensionsloser Faktor, der Energieträgern zugeordnet wird. Eine Übersicht dazu findet sich hier (Link zu https://www.energie-lexikon.info/primaerenergiefaktor.html). Damit sollen die Energieverbräuche in Gebäuden vergleichbar werden. Wichtig ist das etwa für den Energieausweis. Da erneuerbaren Energien ein geringerer Primärenergiefaktor als fossilen zugeordnet wird, ist es sinnvoll, solche Komponenten, wie oben beschrieben, mit einzubinden.
Das macht auch aus umweltschutztechnischen Gründen Sinn. Denn der CO2-Ausstoß, an dem sich die Politik schon jetzt orientiert und für den es nach der nächsten Bundestagswahl ein Steuer oder eine Umlage ähnlich wie in Dänemark oder der Schweiz geben könnte, wird so vermindert. Heizöl etwa stößt je erzeugter kWh 0,320 kg CO2 aus, bei Erdgas sind es 0,250 kg. Bei Pellets sind es nur 0,027 kg. Käme eine CO2-Bepreisung, würden Heizöl und Erdgas deutlich teurer gegenüber Pellets, als sie es eh schon sind.
Das Nachdenken über einen Pufferspeicher ist beim Heizungswechsel ratsam, da dieser erneuerbare Energien wie beispielsweise Solarthermie einspeichern kann.