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Praxisreport: Feuchtes Mauerwerk denkmalgerecht trockenlegen

Das Alte Amtsgericht in Furth im Wald (Bayern) blüht nach 15 Jahren Leerstand wieder auf. Die Sanierung des Schmuckstücks in der Grenzstadt zu Tschechien – bekannt durch das älteste Volksschauspiel Deutschlands, den Drachenstich – ist voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen. Die historische Fassade erstrahlt bereits in neuem Glanz, die Innenarbeiten sind in vollem Gange. Vorher galt es, das feuchte Mauerwerk in Einklang mit dem Denkmalschutz trockenzulegen.

Historische europäische Straße mit einem Turm, einem reich verzierten Gebäude und einer Kopfsteinpflasterstraße unter einem bewölkten Himmel.
Das Alte Amtsgericht in Furth im Wald. Der dreigeschossige Walmdachbau litt unter ins Mauerwerk aufsteigender Feuchtigkeit.
Eine verwitterte Ziegelwand mit abgenutztem Putz, ein Fallrohr und eine Schubkarre auf einem gepflasterten Weg.
Insgesamt wurden ca. 120 lfm Vollziegelmauern trockengelegt. Im Sockelbereich verhindert ein Sperrputz, dass das im Mauerwerk eingelagerte Salz nicht in den Deckputz wandert.

Um eine zukunftssichere Nutzung des 1863 erbauten dreigeschossigen Walmdachbaus mit Lisenengliederung gewährleisten zu können, war das Problem der ins Mauerwerk aufsteigenden Feuchtigkeit zu lösen. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde die Trockenlegung durch Mauerwerksinjektion beschränkt ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das System Veinal VSS 1-90.

Der Einbau einer durchgehenden nachträglichen Sperre gegen saugende, aufsteigende Feuchtigkeit über den kompletten Mauerquerschnitt erfolgte durch drucklose Applikation der Veinal-Silikonharzlösung im Bohrlochverfahren. Die extrem kriechfähige Silikonharzlösung reagiert mit der Feuchtigkeit im Mauerinneren und bildet in kurzer Zeit eine unverrottbare Schicht aus polymerem Silikonharz. Insgesamt wurden ca. 120 lfm Vollziegelmauern mit Wanddicken von ca. 11 bis 70 Zentimetern trockengelegt. Zusätzlich sorgen gemäß Leistungsverzeichnis im Sockelbereich bis Bohrlochhöhe ca. 40 m² Veinal Sperrputz dafür, dass das im Mauerwerk eingelagerte Salz nicht in den Deckputz wandert.

Zu renovierendes Zimmer mit unverputzten Ziegelwänden, zwei Fenstern, Holzbalken an der Decke und einem Eimer auf dem Boden.
In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde die Trockenlegung durch Mauerwerksinjektion beschränkt ausgeschrieben.

Der historische Bestandsputz an den Wandinnenseiten litt auf einer Höhe von ein bis zwei Metern unter Salzausblühungen. Um möglichst viel erhalten zu können, wurden die betroffenen Bereiche über Feuchtigkeitsmessungen im Abstand von 50 Zentimetern ermittelt und der schadhafte Putz bis zum Rohmauerwerk entfernt. Nach weitgehender Trocknung der Mauern wurden die Fehlstellen in drei Schichten mit Sanierputz wieder aufgebaut, die Schlussbeschichtung erfolgt mit Kalkglätte.

Ein Raum mit unverputzten Ziegelwänden, einem Fenster und sichtbaren Rohren. Der Boden besteht aus unbearbeitetem Beton.
Der Einbau einer durchgehenden nachträglichen Sperre gegen saugende, aufsteigende Feuchtigkeit über den kompletten Mauerquerschnitt erfolgte durch drucklose Applikation der Silikonharzlösung im Bohrlochverfahren.
Ein kleiner, unfertiger Raum mit freiliegendem Mauerwerk, Holzbalken und einem Fenster. Eine Tür und verstreute Gegenstände sind sichtbar.
Die extrem kriechfähige Silikonharzlösung reagiert mit der Feuchtigkeit im Mauerinneren und bildet in kurzer Zeit eine unverrottbare Schicht aus polymerem Silikonharz.

Mit dem nahenden Abschluss der Sanierungsarbeiten sieht die bauliche Perle in der Further Innenstadt wieder einer vielfältigen Nutzung entgegen. So wird neben der Touristen Information auch die Stadtbücherei einziehen.

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