Bürogebäude und Produktionshalle: Innovation aus Prinzip
Im nordrhein-westfälischen Meinerzhagen hat die Otto Fuchs KG ihren Sitz. Die Entwicklung dieses Unternehmens der NE- (Nichteisen-) Metallindustrie führte 2020 zum Bau eines neuen Bürogebäudes und einer neuen Produktionshalle. Um dem Innovationscharakter der Otto Fuchs KG Ausdruck zu verleihen, setzten der Bauherr und das Architektur-Atelier Christ Schüco-Profile mit dem selbsttönenden Sonnenschutzglas SageGlass sowie die Gewebefassade Facid ein.
Sicherheitsrelevante, leichte Metallbauteile in Autos, Flugzeugen und Anlagen stammen nicht selten von Otto Fuchs aus Meinerzhagen. Das Unternehmen fertigt für die Industrie seit über 100 Jahren. 2015 beschloss man, die Produktentwicklung in einem repräsentativen und den heutigen Ansprüchen an die Arbeitswelt entsprechenden Gebäude zusammenzufassen. Fünf Jahre später war es so weit: Der als „Technikum“ bezeichnete und von Atelier Christ geplante Büroneubau wurde nach 22 Monaten Bauzeit fertiggestellt und im September 2020 bezogen. Ausgelegt ist er für 100 bis 150 Arbeitsplätze, seine Bruttogeschossfläche beträgt rund 5.000 Quadratmeter.
Festglaselemente und Dreh-Kipp-Fensterflügel
Der siebengeschossige Kubus des Technikums ist am südöstlichen Rand des Firmengrundstücks vom Ortskern her gut sichtbar in den Hang hineingebaut. So bilden seine vier oberen Geschosse im Stadtbild einen neuen Orientierungspunkt. Zur Besonderheit dieses Bauwerks trägt aber auch die Gebäudehülle bei: Sie ist voll verglast und basiert auf der Pfosten-Riegel-Konstruktion Schüco FWS 60.HI mit Festglaselementen und Dreh-Kipp-Fensterflügeln der Serie AWS 75 BS.HI. Die darin installierte Zweifach-Isolierverglasung besteht aus dem elektrochromen SageGlass von Saint-Gobain.
In Verbindung mit einem Tageslichtmanagementsystem mit Sensoren, anhand deren Messergebnissen sich die Scheiben automatisch einfärben, gewährleistet die Glasfassade so auch ohne weitere Beschattungsvorrichtungen einen ausreichenden Blendschutz und sommerlichen Wärmeschutz.
Offenheit und Leichtigkeit
Ein besonderes Anliegen der Gesellschafter war, die Offenheit und Leichtigkeit der Glasfassade nicht durch einen außen liegenden Sonnenschutz zu beeinträchtigen. Außerdem sollte der Sonnenschutz auch bei Wind funktionieren, da das Gebäude sehr exponiert liegt. Darüber hinaus überzeugten den Bauherren die geringen Wartungskosten der elektrochromen Verglasung. Architekt Jürgen T. Christ ergänzt: „Selbst bei starker Sonneneinstrahlung kann man uneingeschränkt nach außen blicken. Außerdem spart man durch den Verzicht auf außenliegenden Sonnenschutz wertvolle Grundfläche, rund 15 Zentimeter pro Fassade.“
Das elektrochrome SageGlass von Saint-Gobain findet sich an allen vier Fassaden und auf dem Dach des nach Nordwesten geöffneten Eingangsatriums. Dieses erstreckt sich über sechs der sieben Etagen; Tageslicht gelangt so bis in die unteren Geschosse. Lichtdurchflutete Großraumbüros, kleine Büro- und Besprechungseinheiten, Think Tanks, Kommunikationszonen sowie Servicebereiche wechseln sich in den um das Atrium angeordneten, offenen Ebenen ab.
Die raumhohen Fassadenverglasungen sind vertikal in jeder Etage in drei einzeln ansteuerbare Zonen eingeteilt. Horizontal sind die Gläser in Gruppen aufgeteilt worden. Das ermöglicht ein blendfreies Arbeiten zu allen Tageszeiten und unter allen Witterungsverhältnissen bei optimaler Tageslichtausnutzung. Gesteuert werden die einzelnen Fensterzonen automatisch, manuell regeln lassen sie sich jedoch auch. So hat jeder Mitarbeitende die Möglichkeit, über in den Büros installierte Tablets eigene Beschattungsszenarien z. B. für Besprechungen oder Präsentationen einzugeben. Die Scheiben tönen sich schnell, lautlos und dynamisch; die Nutzer bleiben dadurch ungestört.
Produktionshalle mit aufgedruckter Firmen-DNA
Ebenfalls neu errichtete das Architekturbüro aus Freudenberg eine rund 3.000 Quadratmeter große, langgestreckte Produktionshalle für den Werkzeug- und Anlagenbau. Diese dockt unmittelbar an das Bürogebäude an. Die der Innenstadt zugewandten Giebel- und Längsseiten der Halle wurden mit der Schüco-Textilfassade Facid 65 verkleidet. Auf dieser ließ der Bauherr eine verlaufende Grauschattierung und die im Betrieb verwendeten Materialien im Digitalverfahren drucken – Al für Aluminium, Ti für Titan, Mg für Magnesium und Cu für Kupfer. Auch auf das Gewebe appliziert wurde ein stilisierter Fuchskopf, das Logo des Unternehmens, sowie ein Netz aus hellen feinen Linien und Punkten, die an Molekülketten erinnern. Insofern verbildlicht die Textilfassade die DNA des Unternehmens.