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Marktübersicht: PV-Montagesysteme für das Flachdach

Sven Ullrich
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Steigende Nachfrage, Fachkräftemangel und Lieferengpässe herrschen nicht nur bei Solarmodulen, sondern auch bei anderen Komponenten von Photovoltaikanlagen. PV-Montagesysteme für das Flachdach müssen jetzt noch variabler sein und viele Installationsvarianten abdecken.

Die Branche hat auf diese Herausforderung reagiert und neue Montagesysteme für Solarmodule auf den Markt gebracht. In unserer Marktübersicht stellen wir die neuen Systeme für das Flachdach vor.

IBC Solar: Montagesystem Aerofix G3

Das nagelneue Montagesystem Aerofix G3 hat das Unternehmen IBC Solar aus dem oberfänkischen Bad Staffelstein pünktlich zum 40-jährigen Firmenjubiläum entwickelt. Das System setzt an der Vorgängerlösung an. Die Entwickler von IBC haben jedoch viel mehr Flexibilität in die Konstruktion für das Flachdach gebracht.

Denn IBC Solar hat zwei unterschiedlich breite Bodenschienen im Portfolio. Diese können miteinander kombiniert werden. Durch die unterschiedliche Breite erhöht sich die Flexibilität für Photovoltaik auf dem Dach.

Mit den neuen PV-Montagesystemen können die Installateure viele Varianten mit immer gleichen Komponenten auf dem Flachdach realisieren.

Neues Aerofix G3: PV-Montagesysteme für das Flachdach mit mehr Ballast

Jetzt können Bereiche auf dem Flachdach, in denen mehr Ballast gebraucht wird, mit der breiteren Schiene von IBC Solar bebaut werden. So verteilt sich die zusätzliche Last besser. In Bereichen mit geringem Ballastierungsbedarf kommen die preiswerteren schmalen Schienen zum Einsatz.

Der Clou bei dem neuen Montagesystem sind aber die Modulstützen. Denn sowohl die oberen als auch die unteren Modulstützen hat IBC Solar mit einem Kippgelenk ausgestattet. Dadurch kann der Handwerker mit nur zwei verschiedenen Komponenten unterschiedliche Anstellwinkel von acht, zehn und 15 Grad sowohl in Süd- als auch in Ost-West-Aufständerung realisieren.

Das System deckt mit den gleichen Komponenten auch ein breites Spektrum an möglichen Modulgrößen ab, die damit installiert werden können. Dadurch ist auch die Hoch- und die Quermontage auf dem Flachdach möglich, ohne dass der Installateur zusätzliche Komponenten vorhalten muss.

Außerdem sorgt das Kippgelenk von IBC dafür, dass die Solarmodule frei von mechanischen Spannungen bleiben und dadurch auch bei thermisch bedingten Bewegungen auf dem Dach keinen Schaden nehmen.

PMT: PV-Montagesysteme durch Bedürfnisermittlung

Nur etwa 40 Kilometer weiter östlich von Bad Staffelstein hat PMT – Premium Mounting Technologies (Stand A5.110) vor zehn Jahren mit der Entwicklung und Produktion von Montagesystemen für Photovoltaik begonnen – zunächst in Rugendorf und seit 2019 in Stadtsteinach. Inzwischen ist der Mitarbeiterstamm auf 60 Beschäftigte angewachsen, nachdem das Unternehmen in den letzten Jahren kräftig gewachsen ist.

Auch PMT wird auf der Intersolar ein ganz neues System für Großprojekte auf Flachdächern präsentieren. Mit ihm zielt der Hersteller vor allem auf Anlagen auf Gewerbeparks und großen Industriehallen. Im Vorfeld hat das Unternehmen genau analysiert, welche Montagesysteme für Solarmodule auf dem Markt gebraucht werden, und die Bedürfnisse der Handwerker und Planer mittels Umfragen recherchiert.

Bei der Entwicklung des Systems für die Photovoltaik-Montage hat PMT unter anderem auf einen optimierten Materialmix und neue Materialien gesetzt, um die Kosten zu reduzieren. Nachdem das System fertig war, musste es lange und detaillierte Tests im eigenen neuen Testzentrum in Stadtsteinach überstehen. Die genauen Details, wie das PV-Montagesystem für das Flachdach aussieht und welche Vorteile es vor allem für Planer von sehr großen Dachanlagen bietet, erfahren die Besucher der Intersolar am Stand von PMT.

Mounting Systems: FD3 Premium Line

Auf Flexibilität setzt auch Mounting Systems (Stand A6.480). Der Anbieter aus dem brandenburgischen Rangsdorf hat mit der FD3 Premium Line ein nagelneues PV-Montagesystem für das Flachdach entwickelt. Damit kann der Installateur mit nur einer Modulstütze Anlagen mit einem Anstellwinkel von zehn und 15 Grad in Südausrichtung realisieren. Die gleiche Modulstütze kann er auch bei Ost-West-Anlagen für zehn Grad Anstellwinkel verwenden.

Das gelingt dem System durch ein Gelenk. Denn die Füße der oberen Modulstützen sind verstellbar. Stehen sie weiter auseinander, ist die eigentliche Modulstütze höher und der Anstellwinkel der Module liegt bei 15 Grad. Kippt der Handwerker die Stützenfüße weiter auseinander, wird die gesamte Modulstütze niedriger und damit sinkt auch der Anstellwinkel auf zehn Grad.

Mounting Systems hat bei der Entwicklung der FD3 Premium Line auch auf schnelle Montage geachtet. Denn die Einzelteile werden mittels einer Schnellverriegelung miteinander verbunden.

K2 Systems: Dome 6

Dank zahlreicher Weiterentwicklungen hat sich das System Dome 6 von K2 Systems (Stand A6.380) zur echten Allzwecklösung fürs Flachdach gemausert, das alle Anforderungen der Photovoltaik flexibel abdeckt. So können die Monteure völlig unterschiedliche Installationsvarianten mit den gleichen Einzelkomponenten realisieren.

Die Aufständerung der Solarmodule in Ost-West- und Südausrichtung – auch in Kombination miteinander – ist genauso möglich wie die verschiedenen Anstellwinkel. Diese reichen von der dachparallelen Verlegung der Module über zehn Grad Aufständerung bis – jetzt neu – auch 15 Grad Anstellwinkel.

Mounting Systems hat für das neue Flachdachsystem eine flexible Modulstütze entwickelt. Damit kann der Handwerker verschiedene Anstellwinkel der Module abdecken.

Durch die Optimierungen, die K2 Systems auf der Intersolar zeigen wird, ergeben sich neue Versionen für das Dome 6. So gibt es jetzt das Dome 6 Xpress, das als vormontierte Variante eine schnell Montage ermöglicht. Das Dome 6 Classic ermöglicht flexible Reihenabstände. Das ist vor allem bei Dächern mit vielen und unterschiedlichen Aufbauten von Vorteil. Denn dadurch können diese Hindernisse gut umbaut werden. Dieses System gibt es auch für die Montage auf Trapezblech. Mit dem Dome 6 Classic LS kann der Handwerker die Module auf der langen Seite klemmen. Dadurch kann er auch größere Module verbauen.

Ernst Schweizer AG: Flachdachsystem MSP-FR

Große PV-Module und geringe Lastreserven kann auch die Ernst Schweizer AG (Stand A5.440) mit der Weiterentwicklung des Flachdachsystems MSP-FR abdecken. Dazu hat das Unternehmen aus Hedingen im Kanton Zürich eine zusätzliche Stütze entwickelt.

Die neue Komponente wird einfach auf der Verbindungsschiene mittig unter dem Modul montiert. Dadurch liegt der Modulrahmen auf einem weiteren Punkt auf, was die Stabilität erhöht. So kann der Handwerker jetzt auch größere Solarmodule auf einem Flachdach montieren. Die Erweiterung ist schon im Planungsprogramm Solar Pro Tool von Ernst Schweizer hinterlegt.

Für mehr Geschwindigkeit auf der Baustelle sorgt auch die schon zugeschnittenen Steckvliese, die als Bautenschutz unter den großen Basisplatten fixiert werden. Das spart das bisher notwendige Zuschneiden der Vliese von der Rolle. Außerdem ist dadurch die Vormontage bereits im Installationsbetrieb möglich, was einen Arbeitsgang auf dem Dach einspart.

Schletter Group: Fix Grid Pro

Das sogenannte Baukastensystem – die Abdeckung von vielen Installationsvarianten für Photovoltaik mit immer wieder den gleichen Komponenten – hat auch die Schletter Group (Stand A6.160) weiter vorangetrieben. Das Unternehmen aus Kirchdorf/Haag hat die bisher unterschiedlichen Modulauflager des PV-Montagesystems Fix Grid Pro ersetzt.

Jetzt lassen sich alle Neigungswinkel, Modulgrößen und Belegungsarten von Solaranlagen – hochkant und quer – mit nur wenigen universell einsetzbaren Komponenten realisieren. Damit geht auch Schletter den Weg, die Planung und die Montage flexibler zu gestalten und zu beschleunigen.

Außerdem haben die Entwickler bei Schletter noch die Aerodynamik des Systems verbessert. Dadurch kommt das System nach Angaben des Unternehmens mit bis zu zehn Prozent weniger Ballastierung aus.

Novotegra: Montagesysteme mit Aerodynamik

Im Windkanal hat auch Novotegra (Stand A4.180) sein neues System getestet. Die Montagesystemtochter von Baywa r.e. wird dieses einlagige Flachdachsystem auf der Messe in München erstmals vorstellen.

Neben der Aerodynamik besticht es aber auch durch die einfache, schnelle und werkzeuglose Montage mittels eines Klicksystems. Dadurch kann Novotegra durch das PV-Montagesystem auch die Länge der Schienen auf unter 2,40 Meter begrenzen. Deshalb lassen sie sich auf dem Dach besser handhaben und einfacher transportieren.

Mit dem System können die Handwerker Anlagen in Ost-West- oder in Südausrichtung mit einer Modulneigung von zehn Grad realisieren. Dabei können sie die Module hochkant und quer montieren. Optional ist auch eine Viertelpunktklemmung möglich, was vor allem für Regionen mit hohen Wind- und Schneelasten wichtig ist.

Voest­alpine: Stahlblech statt Schienen für Flachdächer aus Kies

Ein ganz neues und vor allem außergewöhnliches System hat der österreichische Anbieter Voest­alpine mit Sitz in Linz (A6.356) entwickelt, das auch Ifix Solar (A5.433) vertreibt. Die Lösung verzichtet komplett auf die üblichen Schienen. Vielmehr basiert sie auf gestanzten und speziell gebogenen, magnesiumverzinkten Stahlblechen. Diese werden einfach auf dem Dach in Abständen von einer Modulbreite verteilt und auf Bautenschutzmatten positioniert.

Die einzelnen Stahlblechwannen für jeweils hintereinander liegende Reihen werden einfach zusammengesteckt. Das erspart das Verschrauben. Den Akkuschrauber muss der Handwerker erst in die Hand nehmen, wenn er die Module mit den Klemmen auf der Unterkonstruktion montiert, nachdem er die Ballastierung in die Wannen gelegt hat. Das Montagesystem ist auch für Kiesdächer geeignet. Dann dient der Kies als Ballast.

Damit ist das System sehr schnell aufgebaut. Zudem sind die Lagerhaltung und der Transport sehr einfach. Denn 200 der Wannen kommen in einer großen Kiste auf die Baustelle. Damit kann der Handwerker etwa 150 Module installieren.

K2 Systems hat das System Dome 6 weiter flexibilisiert. Geblieben ist die Möglichkeit der PV-Festanbindung auf Dächern mit geringer Traglastreserve und bei sehr hohen Windlasten.

Montagesysteme für Photovoltaik: Die vorgestellten Hersteller

 

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