Batteriespeicher: Brandgefahr realistisch einschätzen, Brände vermeiden
2023 und 2024 hielten Meldungen über brennende Stromspeicher und E-Autos die Branche in Atem. So waren die Brände und Risiken auch ein großes Thema auf der EES Europe 2024, der Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme.
Bei stationären Speichern waren vor allem ältere Generationen von Heimspeichern betroffen, die nun sukzessive ausgetauscht werden. Auch andere Anbieter von Heimspeichern haben Risiken analysiert und ältere Modelle ausgetauscht.
Großspeicher eines neuen Solarparks betroffen
Sogar Großspeicher brannten. Im Frühjahr berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk über einen Brand am Solarpark Priestewitz in Großenhain bei Dresden. Dort schlugen Flammen aus einem Speichercontainer, starke Rauchentwicklung war weithin zu sehen. Ein Arbeiter wurde verletzt. Ein neben dem Container stehendes Auto brannte gleichfalls aus.
Der Solarpark in Priestewitz (13,5 Megawatt) wurde im März 2022 in Betrieb genommen. Er wurde von den Leipziger Stadtwerken und dem Stromerzeuger Quair errichtet. Die Hybridanlage war seinerzeit das erste Projekt der Innovationsausschreibung, das in Sachsen ans Netz ging. Der Großspeicher kann 3,7 Megawattstunden Sonnenstrom speichern, seine Entladeleistung beträgt 3,7 Megawatt. Das Batteriesystem und die Leistungselektronik befinden sich in einem gesicherten 40-Fuß-Container.
Nach Angaben der Feuerwehr gestalteten sich Löscharbeiten aufgrund von Wassermangel und der leicht entzündlichen Lithiumbatterien schwierig. Angaben zur Ursache des Brandes wurden bislang nicht gemacht.
Dass brennende Speicher vermehrt in der Öffentlichkeit diskutiert werden, dieses Schicksal teilt die Speicherbranche mit den Anbietern von E-Autos. Das Internet ist voll von Filmchen über teure E-Fahrzeuge, die in Flammen aufgehen. „Die Brandfälle von Lithium-Ionen-Speichern haben 2023 in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich zugenommen“, sagte Ralf Haselhuhn von der DGS Berlin-Brandenburg beim Fachforum auf der Speichermesse EES Europe im Juni in München. Bis zum Sommer 2024 zählte er mehr als 100 überregionale Presseartikel zu diesem Thema.