Caleffi Legiomix 2.0: Elektronischer Thermomischer
Für Trinkwasserleitungen werden mindestens 60°C am Wasseraustritt des Trinkwassererwärmers oder des Warmwasserspeichers gefordert. In der Warmwasserzirkulation darf jedoch ein Temperaturabfall von 5 K nicht unterschritten werden. Das heißt: Die betriebsgemäße Wassertemperatur im Kreislauf muss mindestens 55°C betragen. Gleichzeitig sollte das komplette Leitungsnetz bei Anlagen, wo es durch unregelmäßige Nutzungszyklen zu Betriebsunterbrechungen kommt, in regelmäßigen Zyklen durch höhere Temperaturen einer Legionellen-Prophylaxe unterzogen werden.
Die Steuerung dieser Funktionen übernimmt der Legiomix 2.0. Der elektronische Thermomischer wird über einen Stellantrieb gesteuert. In ihm ist ein elektronischer Regler integriert, der neben den verschiedenen Programmen im Normalbetrieb auch die Desinfektionszyklen ermöglicht sowie einen Thermoschock und die Kalibrierung der Null- und Maxstellung.
Funktionsweise im Normalbetrieb
In seiner Grundfunktion übernimmt der Legiomix 2.0 die komplette Temperaturregelung im Brauchwasserkreislauf; unter anderem sorgt er für eine konstante Auslauftemperatur. Er reagiert unmittelbar auf jede Temperatur-, Druck- und Mengenänderung im Trinkwassersystem und sorgt für die Verfügungsstellung des Warmwassers in einem Temperaturbereich von 35-65°C. Am Mischventil sind eingangsseitig die Warmwasser-Speicherzuleitung sowie die Kaltwasserzuleitung vom Netz anzuschließen; ausgangsseitig die Vorlaufleitung des Mischwassers.
Der elektronische Regler erfasst über einen Fühler die Mischwassertemperatur am Ventilausgang. Ein Schieber übernimmt die Aufrechterhaltung der eingestellten Solltemperatur. Temperaturänderungen aufgrund von Mengen- oder Druckschwankungen werden von einem Thermostat ausgeglichen.
Sicherheitsvorkehrungen
Bei Störung des Motors oder Netzausfall stellt der Legiomix 2.0 die Temperaturregelung über ein Thermostat sicher. Dazu ist die Armatur mit zusätzlichen Sicherheitsschließfunktionen ausgerüstet. So wird bei Ausfall der Warmwasserzufuhr zum Mischer der Warmwasserdurchfluss gestoppt. Bei Ausfall der Warmwasserzufuhr schließt das Ventil den Kaltwasserzufluss und somit die Abgabe von Mischwasser.
Funktionsweise Desinfektion
Die Armatur ist mit einer Digitaluhr ausgestattet. Mit ihr können die Desinfektionsvorgänge zum Schutz des Wassers vor Legionellenvermehrung und die Steuerung der Zirkulationsvorgänge programmiert werden. Zum Beispiel: Tag, Mindest-Desinfektionstemperatur, Startzeit der Desinfektion, Mindestzeitlaufzeit über der Mindestdesinfektionstemperatur, um den Desinfektionsvorgang bewerten zu können sowie den maximalen Zeitraum, in der eine Desinfektion ausgeführt werden kann. Der Temperaturbereich in diesem Modus liegt zwischen 50-85°C.
Thermoschock
In dieser Betriebsart erhöht die Armatur kurzzeitig die Vorlauftemperatur – analog des eingestellten Wertes zur Desinfektion. Sie ist eine Option, wenn eine Trinkwasserversorgungsanlage längere Zeit nicht benutzt worden ist. Der Thermoschock hat Vorrang vor allen anderen Funktionen.
Kalibrierung von Null- und Maxstellung
In dieser Funktion fährt die Regelarmatur die Regelschrauber in Nullstellung, um den Abgleich zwischen Motor und Ventil zu überprüfen. Zur Kalibrierung der Maxstellung fährt die Regelschraube voll aus. So kann der gesamte Hub überprüft und eingestellt werden.
Auslegung, Funktion und technische Merkmale des Legiomix 2.0 prädestinieren ihn für den Einsatz in Sporthallen/-zentren, Hotels, Campingplätzen, Altenheimen, Kliniken und Schulen. Also überall dort, wo besonders hohe Anforderungen an die Trinkwasserhygiene gestellt werden und wo es durch unregelmäßige Nutzungszyklen zu Betriebsunterbrechungen kommt. Er ist in DN 15-DN 50 erhältlich. Der max. Betriebsdruck (statisch) liegt 10 bar, der dynamische bei 5 bar, die maximale Eintrittstemperatur beträgt 90° C. Der Regler ist für die Fernsteuerung mit speziellen MODUS-RTU-Datenübertragungs-Protokollen vorgerüstet, für die im Gebäudemanagementsystemen (BMS) gebräuchliche elektronische Karten optional erhältlich sind.