Fraunhofer ISE entwickelt Mittelspannungs-Lösung für Schnellladestationen

Mit der Zunahme von Elektrofahrzeugen steigt der Bedarf an Schnellladestationen, die gleichzeitig mehrere Fahrzeuge bedienen können. Besonders an Autobahnen oder in Logistikzentren sind Ladepunkte mit einer Leistung von mehreren Megawatt notwendig. Eine Versorgung über das Niederspannungsnetz ist für diese Anforderungen nicht ausreichend.
Mittelspannung senkt Material- und Installationskosten
Das Fraunhofer ISE und seine Projektpartner setzen auf ein Mittelspannungsnetz, das mit einem zentralen Gleichrichter auf 1.500 V Gleichstrom (DC) betrieben wird. Diese Spannung reduziert Verluste und den Materialeinsatz, da bei gleicher Leistung die Stromstärke sinkt und damit dünnere Kabel ausreichen. Dies trägt zu geringeren Installationskosten und einem effizienteren Ressourceneinsatz bei.
Modulares System für unterschiedliche Anwendungen
Die entwickelte Systemarchitektur basiert auf modularen Gleichstromwandlern mit 175 kW Leistung, die flexibel parallelgeschaltet werden können. Dies ermöglicht die Anpassung der Ladeinfrastruktur an verschiedene Fahrzeugtypen und Standorte – von PKW bis hin zu LKW. Die Trennung von Netzanschluss und Ladeelektronik vereinfacht zudem die Skalierbarkeit der Ladestationen.
Kompatibilität mit bestehenden und zukünftigen Standards
Die Ladestationen sind vollständig kompatibel mit den in Europa verbreiteten CCS1- und CCS2-Standards sowie dem Megawatt Charging System (MCS). Damit können sie sowohl aktuelle als auch zukünftige Anforderungen an Ladeleistungen von bis zu 500 A und 1.000 V erfüllen.
Ein Demonstrator der neuen Technologie wird auf der E-World 2025 in Essen präsentiert.