Richtig heizen und lüften bei Aprilwetter
Der April macht seinem Namen alle Ehre: Mal zeigt das Thermometer frühsommerliche 20 Grad, dann rutscht die Anzeige wieder unter den Gefrierpunkt. Doch wie lässt sich effizient heizen, wenn die Temperaturen Jo-Jo spielen? Mehr als jeder zweite Deutsche (54 Prozent) richtet sich beim Heizen nach den Außentemperaturen – und dreht die Heizung dann auf, wenn ihr oder ihm kalt ist und runter, wenn es zu warm wird. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas DVFG.
Was auf den ersten Blick vernünftig klingt, muss nicht effizient sein: „Häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizung kann unnötig viel Energie und damit Heizkosten verbrauchen – gerade bei schlecht gedämmten Bestandsgebäuden“, sagt Markus Lau, Technikexperte beim DVFG. „Ein maximal aufgedrehtes Thermostat heizt die Wohnung nicht schneller. Deshalb ist es ratsam, auch bei den ersten lauen Frühlingstagen die Heizung tagsüber auf niedriger Stufe zu belassen. So erreicht man abends schneller wieder die individuelle Wohlfühltemperatur, wenn die Außentemperaturen stark fallen.“
Lüften? Am besten nachmittags
Doch Heizen ist nur ein Faktor für ein angenehmes Raumklima, Lüften ein anderer. Sollte man aktuell ganz darauf verzichten, damit die Wärme in den Räumen bleibt? Klare Antwort: Nein. Regelmäßiges Lüften sorgt dafür, das sauerstoffreiche Frischluft verbrauchte Luft ersetzt. Nicht nur in Corona-Zeiten ein absolutes Muss.
Im Unterschied zum Winter, wo man dreimal am Tag fünf Minuten Stoßlüften sollte, kann man dies im Frühling leicht anpassen: Optimal sind drei- bis viermal pro Tag, jeweils zehn bis 15 Minuten. Der Experte rät: „Wer beim Lüften möglichst wenig Raumwärme einbüßen möchte, lüftet am besten nachmittags das letzte Mal und lässt noch einmal warme Frühlingsluft herein. So wird verhindert, dass nach Sonnenuntergang nur noch kältere Luft von draußen hereinströmt – und die Raumtemperatur absenkt“, sagt Lau.
Bei Heizungsmodernisierung staatliche Förderung sichern
Übrigens: Die Frühlingsmonate sind die ideale Zeit, um in die Jahre gekommene Heizungsanlagen zu modernisieren. Smarte Heizungssysteme regulieren die Raumtemperatur automatisch und sorgen damit für sinkende Energiekosten. Zu häufiges und ineffizientes Hoch- und Herunterdrehen der Thermostate entfällt komplett. „Wer sich für eine moderne Flüssiggas-Hybrid-Heizung entscheidet, die beispielsweise durch Solarthermie erneuerbare Energien integriert, kann mit staatlichem Fördergeld von bis zu 40 Prozent der Kosten für Austausch und Erweiterung der alten Heizungsanlage rechnen“, erklärt Lau.
Energieträger Flüssiggas
Flüssiggas besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.