Baugewerbe: Keine groben Verstöße gegen Corona-Maßnahmen am Bau
Zu den Vorwürfen der Industriegewerkschaft Bauen Argar Umwelt (IG BAU) erklärt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe: „Die Bauunternehmen in Deutschland haben von Beginn der Corona-Pandemie mit dem größtmöglichen Maß an Verantwortungsbewusstsein gehandelt und die Gesundheit ihrer Beschäftigten an die erste Stelle gestellt. Das Selbstverständnis der größtenteils inhabergeführten Familienunternehmen des Baugewerbes bedingt, dass sich diese mit aller Kraft der weiteren Verbreitung des Coronavirus entgegenstellen und für die Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen eintreten.
Es ist bedauerlich, dass die Gewerkschaft mit derartigen Pauschalvorwürfen die ganze Branche in Verruf bringen möchte. Kein Wirtschaftszweig, kein gesellschaftlicher Bereich ist vom Coronavirus ausgenommen. Bei einem insgesamt steigenden Infektionsgeschehen ist nicht ausgeschlossen, dass auch auf Baustellen Einzelfälle auftreten. Die Zahlen zeigen allerdings auch, dass die Treiber des Infektionsgeschehens viel eher im privaten Bereich, beispielsweise bei Urlaubsrückkehrern aus Risikogebieten zu verorten sind.
Verbesserung der Situation seit Krisenbeginn
Nach Aussagen der Berufsgenossenschaft BG BAU, die für die Überprüfung der Einhaltung von Arbeitsschutzstandards zuständig ist, können bei knapp 90 Prozent der Betriebe keine Mängel festgestellt werden. Im Vergleich zur Situation zu Beginn der Coronakrise habe sich die Situation deutlich verbessert.
Die Eindämmung der Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jeder Einzelne hat seinen Beitrag zu leisten - durch die Einhaltung der Abstandsregeln sowie das Anlegen eines Mund-Nasen-Schutzes, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann. Es wäre wünschenswert, dass die Gewerkschaft auch die Beschäftigten stärker in die Pflicht nimmt.
Noch vor wenigen Wochen haben wir als Sozialpartner gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft für die Einhaltung der erforderlichen Arbeitsschutzstandards geworben. Es ist daher nur zu bedauern, dass die Gewerkschaft anhand von Einzelfällen die ganze Branche in Misskredit bringen möchte und von der eigentlichen Gefahr der Corona-Pandemie auf diese Weise ablenkt. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass derartige Vorwürfe der Gewerkschaft im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen in die Welt gesetzt werden, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken."