Mehr als jeder zweite Kunde hat Ärger mit Handwerkern
Um die Erfahrungen mit Handwerkern zu ergründen, hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov eine repräsentative Umfrage unter 2.000 Menschen aus ganz Deutschland durchgeführt.
Unter anderem zeigte die Erhebung, dass Empfehlungen von Bekannten, Freunden oder Verwandten immer noch am häufigsten genutzt werden, wenn ein Handwerker gesucht wird. Worauf noch bei der Auswahl geachtet wird und was sich Kunden von den Fachkräften wünschen, wurde ebenfalls abgefragt.
Wie werden Handwerker ausgewählt?
Die Mehrzahl der Menschen (37 Prozent) nutzt bei der Handwerkerwahl vor allem Empfehlungen aus dem Bekannten- und Freundeskreis oder von der Familie. Aber auch die Online-Suche nimmt eine immer wichtigere Rolle ein: 29 Prozent finden so die Fachkraft für den gewünschten Auftrag. Flyer, Anzeigen oder Fotobücher nutzen lediglich elf Prozent, um einen Handwerker zu finden.
Mit der Umfrage wurde auch ermittelt, welcher Punkt der entscheidende bei der Handwerkerauswahl ist. Auch hier liegt der Bekanntenkreis ganz vorn: 34 Prozent verlassen sich auf die Erfahrungsberichte aus ihrem Umfeld. 15 Prozent halten einen professionellen Gesamteindruck des Handwerkers für entscheidend. 13 Prozent setzen auf Bewertungen im Internet. Eine schnelle Verfügbarkeit sowie rasche Umsetzung oder ein günstiger Preis sind bei der Wahl weniger wichtig.
Bei mehr als jedem zweiten Kunden gibt es Probleme
Nicht alle befragten Personen haben bereits mindestens einmal einen Handwerker beauftragt, aber diejenigen, auf die das zutrifft (79 Prozent), hatten mit erschreckender Häufigkeit Probleme mit den Fachkräften. Über 50 Prozent dieser Personen hatten schon einmal Ärger mit Handwerkern. Am häufigsten wurde die Qualität der Arbeit moniert. An zweiter Stelle steht der Ärger über lange Wartezeiten sowie aus Kundensicht unangemessene Preise.
Junge Kundschaft wünscht sich mehr Digitalisierung
Im Hinblick auf die Erwartungen und Wünsche an Handwerker würden 42 Prozent der Befragten mehr digitale Angebote von Handwerkern begrüßen. Dazu gehörten etwa Apps zur Verfolgung des Auftragsstatus. Vor allem junge Personen unter 35 Jahren äußern sich in diese Richtung. Je älter die Befragten sind, umso geringer liegt der Fokus auf dem Wunsch nach Digitalisierung.
Und auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit gibt es Kundenwünsche: Mehr als 50 Prozent wünschen sich mehr Nachhaltigkeit bei Rohstoffen und Lieferwegen.