TÜV Rheinland: Bei Smart Lighting ist Datenschutz besonders wichtig
Wenn die Tage zum Ende des Jahres kürzer werden, schalten Verbraucher wieder häufiger das Licht an - oder es passiert automatisch. Beleuchtung wird intelligenter und selbstständiger, weil smarte LED-Systeme mit dem Internet verbunden sind. Diese Systeme registrieren den Menschen und seine Umgebung, reagieren auf sein Verhalten und seine Gewohnheiten. "Besondere Merkmale der neuen Leuchten sind Energieeffizienz, Sicherheit, visuelle, biologische und emotionale Wirkung und Vernetzungsmöglichkeiten", erklärt Oliver Brumm, TÜV-Rheinland-Experte für IoT-Privacy. So sorgt das künstliche Licht für besseres Wohlbefinden, gesünderen Schlaf und erhöht die Leistungsfähigkeit.
Beleuchtung als zentrales Smart-Home-Element
"In Kürze werden intelligente Beleuchtungssysteme voraussichtlich die Regel sein und zu einem wesentlichen Ausstattungsmerkmal von Smarthomes", ist sich der Experte sicher. Doch sind enorme Mengen persönlicher Daten nötig, damit Smart Lighting funktioniert. Denn die mit Sensoren ausgestatteten Lichtelemente erfassen Umgebungsdaten und Nutzeraktivitäten. Vermehrt wertet künstliche Intelligenz die Daten außerhalb des Hauses in einer Cloud aus, um sowohl Leuchten als auch andere smarte Geräte und Prozesse zu steuern.
Sicherheit durch zwei getrennte WLANs
Ob im Privaten oder am Arbeitsplatz - die smarten Systeme liefern zahlreiche personenbezogene Daten. Weil sich der Nutzer üblicherweise beim Anbieter mit Namen und E-Mail-Adresse registrieren muss und die Leuchten im Rahmen der Konfiguration den Räumen zugeordnet werden, lässt sich aus dem Verhalten der Smart-Home-Bewohner einiges ableiten. Beispielsweise wann der Nutzer aufsteht, er das Haus verlässt, wann er zurückkommt oder ob er verreist ist.
Zusammen mit den eingestellten Lichtszenarien kann ersichtlich werden, was er wann und wie lange macht. Dies und mehr wird von Smart-Lighting-Anbietern gespeichert und analysiert. Weil sich so umfassende Profile ergeben, sind Datensicherheit und Datenschutz im Smart Home für Verbraucher besonders wichtig. "Um sich zu schützen, sollten am Router daher zwei getrennte WLANs eingerichtet werden. Eines für die smarten Geräte und den täglichen Gebrauch, das zweite für sensible IT aus dem Smarthome", empfiehlt Oliver Brumm.