Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Wie funktioniert eigentlich eine dezentrale Wohnungslüftung mit Rückgewinnung?

Burkhard Max
Inhalt
Die Außenansicht von Lüftungssystemen lässt sich individuell gestalten – unauffällig dezent oder bewusst akzentuiert im gewünschten RAL-Ton. Auch eine kaum sichtbare Installation in der Fensterlaibung kann realisiert werden.

In der Vergangenheit hat die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung in Deutschland stetig an Bedeutung gewonnen. Gesetze wie die Energieeinsparverordnung (EnEV) oder die Anforderung an die Gebäudedichtheit machen die kontrollierte Lüftung zu einem wichtigen Baustein der Gebäudeplanung.

Mit ihr lässt sich zum einen der Energiebedarf des Hauses senken und zum anderen der Schutz vor Feuchteschäden sicherstellen. Auch die Gebäudesicherheit wird erhöht, denn die frische Luft kann in den Raum einströmen, ohne dass Fenster geöffnet werden müssen.

Markt für dezentrale Wohnraumlüftung wächst

Seit mehreren Jahren wächst die Marktbedeutung der dezentralen Wohnraumlüftung enorm an. Im Jahr 2016 konnte eine Steigerung von 21% verzeichnet werden. Die Anwendungen sind vielfältig und finden ihren Einsatz sowohl in Mehrfamilienhäusern als auch in Einfamilienhäusern. Gerade im Sanierungsfall ist die Installation ohne das aufwendige Verlegen von Luftkanälen einfach zu realisieren.

Mit Einzelraumlüftern kann sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand das vorgeschriebene Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 realisiert werden. Zulassungen durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) bestätigen die Umsetzung und Einhaltung aktueller technischer Normen und Vorgaben.

Energieeffizienz durch Wärmerückgewinnung

In modernen Gebäuden finden kaum noch Wärmeverluste über die luftdichte und gut gedämmte Gebäudehülle statt. Umso mehr fallen die Lüftungsverluste ins Gewicht, jener Wärmeabfluss also, der durch die regelmäßige Fensterlüftung unumgänglich ist. Gute Lüftungsanlagen schaffen es, 80 oder 90% der Wärme aus der verbrauchten Luft in Wärmeübertragern auf die Frischluft zu übertragen. Die Lüftungsverluste sind mithin minimal. So leistet die Lüftung einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und spart aktiv Heizkosten.

Der Thermo-Lüfter liegt in zwei Gerätegrößen für vielfältige Anwendungen vor. Das Modell 200-50 eignet sich besonders für energetische Sanierungen.

Zentral oder dezentral?

Die generelle Unterscheidung bei Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (WRG) beruht auf der Einteilung in zentrale und dezentrale Systeme. Bei Zentralanlagen wird immer ein Kanalsystem vom Lüftungsgerät zu den einzelnen Räumen verlegt; die zu belüftenden Räume werden mit Luftventilen ausgestattet, über die sie mit Luft aus dem Lüftungsgerät versorgt werden. Bei dezentralen Systemen werden die einzelnen Lüfter in der Außenwand der zu belüftenden Räume positioniert.

Beispielhafte Positionierung von Thermo-Lüftern in einer Wohnung

Die Steuerung erfolgt über eine zentrale Bedieneinheit. Durch die Verwendung von zwei Steuerungen kann eine Wohneinheit z.B. in zwei eigenständige Zonen aufgeteilt werden.

Eine weitere Unterscheidung innerhalb der dezentralen Lösungen mit WRG teilt die Produkte in Geräte mit Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager und Geräten mit Pendelbetrieb. Lüftungsgeräte mit Pendelbetrieb wechseln in einer voreingestellten Frequenz ihre Luftrichtung. Da sie immer paarweise betrieben werden, wird dadurch eine perfekte Durchströmung der Wohneinheit sichergestellt.

Auf den Wärmeübertrager kommt es an

Innerhalb der Gruppe der Pendellüfter können weitere Aufteilungen (je nach Gerätetechnik) vorgenommen werden. Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Art des Wärmeübertragers: Während einige Geräte mit einem keramischen Wärmeübertrager arbeiten und diesen waagerecht anordnen, verfügt der Thermo-Lüfter von LTM über einen senkrecht angeordneten Aluminium-Wärmeübertrager – die Ableitung von Kondensat sowie der hygienische Betrieb sind somit sichergestellt.

Die Funktionsweise des LTM Thermo-Lüfters ist einfach, denn er atmet wie ein Mensch abwechselnd ein und aus. Im ersten Schritt befördert der Ventilator die verbrauchte und warme Luft für 40 bzw. 50 Sekunden (je nach Thermo-Lüfter-Modell) ins Freie. Dabei wird die Wärme an die Aluminium-Wärmespeicher abgegeben und die Speicher mit der zurückgewonnenen Wärme geladen. Nun dreht der Ventilator seine Richtung um und die kalte und frische Außenluft wird über die warmen Speicherpakete in den Wohnraum geführt; auch diese Taktzeit beträgt 40 bzw. 50 Sekunden.

Die Aluminium-Wärmeübertrager des Thermo-Lüfters bewirken eine effiziente Wärmerückgewinnung, lassen sich einfach reinigen und sind hygienisch unbedenklich.

Durch den paarweisen Betrieb erfährt die Wohneinheit eine komplette Durchlüftung und ist immer im Gleichgewicht von Zu- und Abluft. Der Thermo-Lüfter 1230 zum Beispiel arbeitet mit Zu- und Abluft-Volumenströmen von 18 bis 65 m3/h je Gerät in der Betriebsart Thermo-Lüftung. Im Querlüftungsbetrieb kann das Gesamtfördervolumen bis zu 130 m3/h betragen. Dabei beträgt die elektrische Leistungsaufnahme für die Grundlüftung gerade einmal 2 W (Modell TL 200-50).

Funktionsprinzip des Thermo-Lüfters von LTM

Spricht man von Schimmelrisiko in schlecht belüfteten Räumen, so ist aus Sicht des Immobilienbesitzers vor allem die Schädigung der Bausubstanz ein gravierendes Problem. Aus Sicht der Bewohner jedoch gehen mit Schimmel ernsthafte gesundheitliche Risiken einher. Schimmelpilze und deren Sporen gehören zu den gefährlichsten Innenraumallergenen und können eine Vielzahl von Krankheiten und allergischen Reaktionen auslösen.

Wer mit kontrollierter Wohnungslüftung der Schimmelbildung vorbeugt, betreibt also gleichzeitig aktiven Gesundheitsschutz. Auch Pollenallergiker können aufatmen, denn nachrüstbare Spezialfilter für den Thermo-Lüfter halten die Pollen draußen.

Normen und Gesetze einhalten

Architekten, Planer und Fachhandwerker von Wohngebäuden müssen die unterschiedlichsten Normen und Regelwerke einhalten. Laut der von der Bundesregierung verabschiedeten Energieeinsparverordnung muss Energie in Wohngebäuden eingespart werden. Zusätzlich wird unter § 6 die Anforderung an die Luftdichtheit und den Mindestluftwechsel reglementiert. Dieser Mindestluftwechsel wird mittels der DIN 1946-6 „Lüftung von Wohnungen“ berechnet. Das Ergebnis wird in einem sogenannten Lüftungskonzept ausgewiesen und ist bei Baugenehmigung zu erfüllen.

Ist hiernach eine lüftungstechnische Maßnahme erforderlich, so ist die Auslegung der Ventilatorleistung nach „Nennlüftung“ zu projektieren. Zusätzlich ist eine abgesenkte und intensive Lüfterstufe sicherzustellen. Im Energiepass senkt die Wärmerückgewinnung des Thermo-Lüfters den Primärenergiebedarf; so werden Energieeffizienzklassen des Gebäudes leichter erreicht und Förderkriterien unterschritten.

Durch die Projektierung von Lüftungsanlagen ist der Gebäudeschutz vor Feuchteschäden sichergestellt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Lüftungsgeräte die vorgeschriebene bauaufsichtliche Zulassung (DIBt) aufweisen.

Wichtig für den ordnungsgemäßen und normativen Betrieb ist die Planung der dezentralen Lüftungsgeräte in der Wohneinheit. Jeder Wohnraum wie Wohnzimmer, Küche, Schlaf- und Kinderzimmer sowie Arbeits- oder Gästezimmer erhält einen Thermo-Lüfter.

Falls durch die Raumaufteilung keine gerade Anzahl von Einzelgeräten erzielt werden kann, besteht entweder die Möglichkeit, mittels Halblastgeräten eine gerade Anzahl zu schaffen und somit druckneutral zu arbeiten, oder dies wird durch Regelungsanpassung gewährleistet.

Für die Auslegung des Lüftungskonzepts nach DIN 1946-6 / EnEV ist immer der Luftvolumenstrom im alternierenden Betrieb unter Berücksichtigung des normativen Schalldruckpegels in Ansatz zu bringen. Hier wird oft der Fehler begangen, den Volumenstrom der Querlüftung zu verwenden.

Das Badezimmer kann über einen reinen Abluftventilator entlüftet werden, um darüber die geruch- und feuchtebelastete Luft ins Freie abzuführen. Alternativ kann auch hier ein Thermo-Lüfter installiert und mittels eines Erweiterungsmoduls „Abluft“ betrieben werden. In diesem Fall fungiert das Gerät bei Bedarf als reiner Ablüfter und wenn das Bad ohne Belastung ist, als Pendellüfter mit WRG. 

Dieser Artikel von Burkhard Max ist zuerst erschienen in KK - Die Kälte + Klimatechnik, Ausgabe: 03-2018.Burkhard Max ist Geschäftsführer und Vertriebsleiter der LTM GmbH.

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder