Homeoffice wegen Corona: Wenn das Raumklima an seine Grenzen stößt
Auch in einem Vier- oder Fünf-Personen-Haushalt sind normalerweise nur am Abend alle Familienmitglieder versammelt. Was macht es mit dem Wohnraumklima, wenn plötzlich den ganzen Tag geatmet, gekocht, gespielt, gearbeitet wird?
„Durch die Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen sinkt zwar die Belastung der Luft durch den Straßenverkehr, aber im Frühling machen immer aggressivere Pollen vielen das Atmen schwer“, sagt Bernhard Fritzsche, Geschäftsführer der Vallox GmbH.
Hinzu komme nun oft dicke Luft drinnen, weil die Luft in der Wohnung oder im Haus viel stärker mit Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Staub belastet wird. Fritzsche: „Es macht einen großen Unterschied, ob ein bis zwei oder vier bis fünf Personen den ganzen Tag zu Hause sind und atmen, kochen, spielen oder arbeiten.“
Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schimmel
Ohne Lüftungsanlage und bei geschlossenen Fenstern kann es in Räumen schnell stickig und warm werden, denn die Sauerstoffkonzentration sinkt, während der Gehalt an Kohlendioxid steigt. Die Folgen können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Mangel an Konzentration und schließlich schlechte Stimmung sein.
Dazu kommt das Schimmelproblem: Alltägliche Aktivitäten, Schwitzen, Atmen, das Gießen von Zimmerpflanzen – kurz, das ganz normale Leben – erzeugen jede Menge Feuchtigkeit. Auch Kochen, Duschen, Wäschetrocknen und Geschirrspülen erhöhen den Feuchtegehalt nachhaltig. Übersteigt die relative Luftfeuchtigkeit den Wert von 80%, gedeihen fast alle Arten von Myzelien, sprich Schimmelpilzen.
Schadstoffe in der Raumluft
Auch flüchtige, organische Verbindungen (kurz: VOC) kommen prinzipiell immer in der Raumluft vor. Verantwortlich dafür sind Bauprodukte oder die Innenausstattung wie Fußboden-, Wand- und Deckenmaterialien, Farben, Lacke, Klebstoffe und Möbel. VOCs werden aber auch aus Pflege-, Desinfektions-, Reinigungs- und Hobbyprodukten oder Tabakrauch freigesetzt.
Nutzer professioneller Lüftungsanlagen müssen sich auch bei diesem Thema keine Sorgen machen: Lüftungsgeräte entfernen VOCs aus der Raumluft und steigern damit die Wohngesundheit.
Ohne Lüftungsanlage gilt: lüften, lüften, lüften!
Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter: Grundsätzlich sollte pro Tag mindestens drei Mal, besser aber vier bis fünf Mal richtig gelüftet werden. Selbst wenn tagsüber niemand zu Hause ist, sollte eigentlich mindestens drei Mal täglich - am besten einmal morgens und zweimal abends – durchgelüftet werden.
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online staffelt die optimalen Lüftungszeiten dabei so: jeweils mehrmals täglich acht bis zehn Minuten im November, vier bis sechs Minuten von Dezember bis Februar und acht Minuten im März. Im April und Oktober sind zwölf bis 15 Minuten optimal.
Allergiker sollten auf Lüftungsgeräte setzen
Fritzsche erläutert: „Vielen Familien fällt nun erst auf, wie schnell die Raumluft verbraucht ist – beziehungsweise nicht mehr genügend Sauerstoff enthält. Für Pollen-Allergiker sind diese Zeiten doppelt schlimm. 'Fenster auf' heißt Lärm und Pollen rein, 'Fenster zu' heißt stickige Luft.“
Fritzsche empfiehlt daher besonders Allergikern, nun die Zeit zu nutzen und die Installation einer Lüftungsanlage zu prüfen: „SHK-Fachbetriebe können auch ohne Hausbesuch beraten. Für die Planung auch von nachträglich einbaubaren Lüftungsgeräten reicht zumeist der Grundriss und die Zahl der Bewohner.
Mit einem professionellen Lüftungsgerät freuen sich die Nutzer nicht nur über eine bessere Wohngesundheit - auch die Energieersparnis durch die effektive Wärmerückgewinnung ist ein positiver Aspekt und im Hinblick auf den Klimawandel sowieso ein Muss. Auch „Fullhouse“ ist dann – zumindest was die Wohngesundheit angeht – kein Problem mehr.“
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