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Wärmepumpe und Gas-Brennwerttechnik im Mietwohnungsbau

Generell gelten Immobilien für die Altersvorsorge immer noch als „sichere Bank“. Deshalb entschied sich ein privater Investor aus Dresden, die Rücklagen aus langjähriger Selbstständigkeit in zwei Mehrfamilien-Neubauten als Mietobjekte anzulegen. 

Kein Schnickschnack, preisbewusst, aber energetisch einwandfrei

Neu zu bauen bot die Gewähr für Mängelfreiheit und damit eine langfristig hohe Mieterzufriedenheit sowie für die Einhaltung aller aktuellen energetischen Standards. Auf öffentliche Fördermittel wollte er ebenso verzichten wie auf übertriebenen Luxus in der Bauausführung. 

Auch sollten kostentreibende KfW-Standards für ihn keine Rolle spielen. Trotzdem erreichte man später bei beiden Immobilien hervorragende Energiebedarfswerte im A-Bereich. Die Häuser sollten ein solides Investment „ohne viel Schnickschnack" darstellen und auch für preisbewusste Mieter attraktiv sein. 

Wärmepumpenaußeneinheit vor Haus 2.

Architektonische Vielfalt statt uniformer Eintönigkeit

Um der verbreiteten Monotonie und Uniformität von Neubausiedlungen zu entgehen, entschied sich der Bauherr bewusst für zwei Gebäudetypen, die zwar in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander entstehen, architektonisch aber jeweils einen völlig eigenständigen Charakter aufweisen sollten.

In Toralf Niese von Niese/Baukonzept fand er einen Bauleiter und Bauüberwacher, der die gewünschten Ideen kreativ umzusetzen wusste. Entstanden ist dabei zum einen ein klassisches Satteldach-Haus (Haus 1) mit fünf Wohneinheiten, das mit seinem traditionellen Erscheinungsbild wirkt, „als habe es schon immer dort gestanden“. Wie so viele Gebäude in gewachsenen Siedlungsgebieten erweckt es den Eindruck, als sei es über die Jahrzehnte immer wieder mal hier und dort um einen Anbau erweitert worden, um sich den jeweiligen Anforderungen seiner Bewohner anzupassen. 

Heizungsraum Haus 1.

Ebenfalls „klassisch“, aber von der Kubatur her doch völlig anders präsentiert sich dagegen das Haus 2. Es entspricht eher einem Zeilenbau mit Flachdach und ist in neun Wohneinheiten aufgeteilt. Auch hier sorgen bewusst eingesetzte Versprünge in der Fassade für ein aufgelockertes und interessantes Erscheinungsbild. Insgesamt ist die Fassade in der Frontansicht symmetrisch gestaltet. 

Die Wohnungen in beiden Häusern sind durchschnittlich 90 m² groß und haben drei bis vier Zimmer. Die Gesamtwohnfläche von Haus 1 beträgt etwa 320 m². Ein besonderes Highlight ist hier die Dachterrasse der obersten Wohneinheit, die einen gediegenen Penthouse-Charakter vermittelt. Zwei weitere Wohnungen verfügen über Balkone. 

Haus 2 ist insgesamt schlichter gehalten und hat eine Gesamt-Wohnfläche von etwa 550 m². 

Heizungsraum Haus 2.

Unterschiedliche Architektur – gleiches Wärmekonzept 

So verschieden die Häuser äußerlich auch sind, so ähnlich ist vom Prinzip her die Heiztechnik. Beide Objekte verfügen über eine separate Wärmeversorgung. Da sie einen ähnlichen Wärmedämmstandard aufweisen, sprach viel dafür, in beiden Häusern auch dieselbe Technik einzusetzen. Bei der Bewertung der gewählten Technik ist zu berücksichtigen, dass der Bauzeitraum beider Häuser in den Jahren 2021/2022 lag – mitten in der Pandemiezeit, aber noch vor dem Russland-Ukraine-Krieg sowie der damit verbundenen Gaspreiskrise und auch vor dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz. 

Ursprünglich wurde eine Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie erwogen. Aber auch ohne die vorgenannten Einflussfaktoren lagen dann doch die preislichen wie technischen Vorzüge einer Wärmepumpenheizung klar auf der Hand. Unterschiedlich ist lediglich die am individuellen Wärmebedarf der beiden Häuser bemessene Heizleistung. 

Steuerung über Brötje Powerbox.

Raumheizung mit Wärmepumpe, Warmwasser mit Gas-Brennwerttechnik

Da die Wohnungen in beiden Neubauten über Fußbodenheizungen verfügen, die prinzipbedingt im Niedertemperaturbereich arbeiten, wird die Wärme dafür ausschließlich von den Wärmepumpen erzeugt. Das höhere Temperaturniveau für Brauchwarmwasserbereitung wird über wandhängende Gas-Brennwerttechnik bereitgestellt. 

Insoweit unterscheidet sich das gewählte Konzept ein wenig von anderen Hybridheizlösungen, die insbesondere im Gebäudebestand angewendet werden. Oft werden Wärmepumpen dort für die generelle Wärmeerzeugung im Niedertemperaturbereich genutzt. Gas-Brennwertkessel übernehmen die Spitzenlast und höhere Temperaturbereiche bei der Heizung sowie auch bei der Brauchwassererwärmung. Dadurch soll der auf Dauer kostspielige Einsatz eines elektrischen Heizstabs vermieden werden. 

Sämtliche Baugruppen der Wärmeerzeugung stammen vom norddeutschen Hersteller Brötje, weil der neben den Wärmepumpen an sich auch für die Peripherie mit der Powerbox und der Hydrobox technisch aufeinander abgestimmte Lösungen anbietet. Haus 1 wird von einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe BLW NEO 12 und einem wandhängenden Gas-Brennwertkessel WGB 20 i für die Warmwasserbereitung beheizt. 

Im größeren Haus 2 sind eine Wärmepumpe BLW NEO 18 und ein weiterer Gasheizkessel WGB 20 i installiert. In beiden Gebäuden gibt es Trinkwasserspeicher mit je 300 Litern Inhalt. 

Wärmepumpe vor Haus 1.

Geräuscharme Wärmepumpen

Auch die besondere Geräuscharmut der Wärmepumpen sprach für Brötje Die beiden Neubauten liegen in einem reinen Wohngebiet, für das besonders strenge Schallgrenzwerte gelten. Tatsächlich war auch dieser Umstand ein weiterer Grund, auf die besonders geräuscharmen Brötje-Wärmepumpen zu setzen. Dank Ventilatorblättern im Eulenflügel-Design ist im Nachtbetrieb ein Schallleistungspegel von lediglich 40 dB(A) zu erwarten, und selbst bei Volllast liegt er bei maximal 58 dB(A)

Zur Effizienzsteigerung nutzt Brötje bei den BLW-NEO-Geräten zwei im Verbund arbeitende Wärmetauscher, was einen Gewinn aus dem Kältekreislauf je nach Modulation von 3 bis 5 Prozent verspricht. Dadurch erreichen die Geräte einen COP von über 4,2 bei A2/W35. Die Einsatzgrenzen liegen zwischen -25 und +45 °C

Die Regelung der Wärmepumpe erfolgt über die Brötje Powerbox, die folgende Komponenten beinhaltet: System-Regler NEO RWP inklusive Heizkreis-Regelung für einen Pumpenheizkreis, Statusüberwachung, Systemdiagnose und Fehlererkennung, fünf Wochenzeitschaltprogramme für bis zu drei Heizkreise, Trinkwassererwärmung und Zirkulationspumpe. Auch eine Kaskadierung, die Einstellung des Bivalenzpunkts und die Ansteuerung eines zweiten Wärmeerzeugers sind über die NEO-RWP möglich. Mit dem Zubehör NEO-RKM ist die Nutzung im Smart Grid (SG Ready) optional gegeben. Auch ein Außentemperaturfühler ist regelmäßig im Lieferumfang enthalten. 

Die Hydrobox von Brötje beinhaltet zwei Hocheffizienzpumpen von Wilo oder alternativ von Grundfos, Absperrorgane sowie einen E-Heizstab mit 6 kW Heizleistung. 

Bewährte Kraftpakete – die Gasheizkessel der Brötje WGB-Reihe

Für die Gas-Brennwertkessel der WGB-Baureihe sprach ebenfalls nicht allein deren gute Systemkompatibilität, sondern auch ihre langjährig bewährte und ausgereifte Qualität. Letztere zeigt sich unter anderem im Wärmetauscher aus besonders langlebiger Aluminium-Silizium-Legierung und mit der breiten Nennwärmebelastung von 2,9 bis 20,0 kW entsprechend einer Modulationsspanne zwischen 15 und 100 %. 

„Kraftpakete“ sind die Geräte der über die Jahre konsequent fortentwickelten WGB-Familie, weil sie bis zu einer Maximalleistung von 110 kW als besonders kompakte wandhängende Wärmeerzeuger erhältlich sind. Durch Kaskadierung können auch noch höhere Leistungen erreicht werden. Die Multilevel-Bauweise mit zahlreichen Gleichteilen macht sie überdies besonders wartungsfreundlich, was den Nutzern dauerhaft geringe Kosten sichert. 

Fazit 

Das Beispiel der beiden Mehrfamilien-Neubauten in Wilsdruff bei Dresden zeigt, dass man in den Baujahren 2021/22 trotz kostenbewusster Bauweise und ohne die strengen Vorgaben des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes quasi „automatisch“ zu zukunftsweisenden Wärmelösungen kam und eine Gesamtenergiebilanz im Effizienzstandard A erreicht hat. Die Verwendung aufeinander abgestimmter Heiztechnik von Brötje hat ihren Anteil an diesem Erfolg. 

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