Winkhaus blueSmart im Kloster: Schlüsselverlust mit glücklichem Ausgang
Die vor rund zwanzig Jahren bezogene Klosteranlage ist die jüngste Europas. Schon deswegen steht man hier neuer Technologie offen gegenüber. Zur Sicherung der Zugänge und Türen boten sich die unterschiedlichsten Systeme an. Daher stellte sich die Frage: Was muss eine Schließanlage können, die ins Kloster geht?
Dies herauszufinden und die passende Lösung auszuwählen, dauerte ein paar Wochen. 18 Schwestern wohnen derzeit in dem Kloster, das als Altersruhesitz dient. Die jüngste von ihnen ist 69, die älteste zählt bereits 100 Lebensjahre. Gesucht wurde daher ein System, das auch für Betagte leicht zu handhaben ist.
Die Architektur des Klosterkomplexes ist von schnörkelloser Ästhetik. Dieser sollten sich die Schließanlagenkomponenten optisch unterordnen. Da neben den Schwestern auch Übernachtungsgäste, Gottesdienstbesucher, Seminarteilnehmer sowie Patienten und Mitarbeiter des neu errichteten Hospitzgebäudes ein- und ausgehen, waren Bewegungsfreiheit und zum Beispiel auch eine sichere Verwahrung von Medikamenten wichtige Aspekte.
Außerdem gab es bestehende Drittsysteme wie die Arbeitszeiterfassung für das Personal, die es zu integrieren galt. Und schließlich sollte das ganze System auch unkompliziert verwaltet werden können.
Umrüstung ohne Türumbau
Der Wunschzettel war demnach gefüllt mit komplexen Aufgaben. Vier Zutrittskontroll-Systeme kamen in die engere Wahl und unterzogen sich einem Praxistest. „Das hat sich gelohnt, um Klarheit zu gewinnen, welches Produkt das beste ist“, sagt Manfred Welzel, Geschäftsführer des Klosters. Gemeinsam mit dem Sicherheitsspezialisten Reif aus dem nahen Heroldstatt fand die Klostergemeinschaft die Lösung: Alle gestellten Anforderungen erfüllt als einzige die elektronische Zutrittsorganisation Winkhaus BlueSmart.
Rund 200 knauflose und daher sehr dezente Türzylinder hat das Reif-Team in die bestehenden Türen montiert. Türumbauten waren dafür nicht notwendig, weil die elektronischen Zylinder die gleichen Abmessungen haben wie die vorhandenen mechanischen und auch nicht verkabelt werden müssen. Lediglich die Aufbuchleser an den viel frequentierten Außenzugängen zum Kloster und Hospiz wurden online an einen zentralen PC angeschlossen.
Die Aufbuchleser sind wichtige Schnittstellen im virtuellen Netzwerk der Schließanlage. Dort werden die elektronischen Schlüssel eingeführt, erkannt und mit der jeweiligen Zutrittsberechtigung beladen. Auf diese Weise vergibt der Aufbuchleser tagesaktuelle Berechtigungen für den zeitlich und örtlich begrenzten Zugang. Mit seiner Hilfe lassen sich auch Schließereignisse rückprotokollieren. So ist leicht nachvollziehbar, wer beispielsweise wann Zugang zum Medikamentenschrank im Hospiz hatte.
Handliche Bedienung
Insgesamt sind 170 elektronische BlueSmart Schlüssel im Einsatz. Die Schlüssel liegen gut in der Hand. Mit ihnen können die Schwestern und die Angestellten des Klosters und des Hospizes ihr gewohntes Schließverhalten beibehalten. Dies war unter den vielen Vorteilen ein ganz wichtiger, mit dem BlueSmart bei der Auswahl der Schließanlage punktete. Denn das stabile Identmedium wird ohne Einfädelaufwand in den elektronischen Zylinder gesteckt und gedreht – schon zieht sich die Falle zurück. Das vermeidet gleichzeitig unnötige Kontakte mit Oberflächen. Darüber hinaus sind die Schlüssel beständig gegen Desinfektionsmittel und vertragen dank ihres wasserdichten Gehäuses (IP 68) sogar eine Wäsche.
Die Schlüssel der dreißig Angestellten im Kloster und der rund 25 Hospizmitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben eine Sonderausstattung: Sie tragen einen integrierten Zusatztransponder, mit dem sie sich am Zeiterfassungsgerät an- und abmelden.
Einfache Verwaltung
Die Programmierung der Schlüssel ist unkompliziert und kann wie die gesamte Schließanlage mithilfe der Winkhaus Software BlueControl virtuell von der eigenen EDV-Abteilung erledigt werden. „Für den Kunden war sehr wichtig, dass er für die Verwaltung der Anlage eine einfache, intuitiv zu erlernende und zu bedienende Software erhält, mit der Berechtigungsänderungen schnell und einfach vorgenommen werden können“, sagt Andreas Baumann, Geschäftsführer von Reif - Innovative Sicherheitstechnik. „Wir haben dann eine vorkonfigurierte Gesamtsoftware übergeben, die die Haustechniker einfach übernehmen konnten.“
Aufgabe der BlueSmart Schlüssel ist es unter anderem auch, Informationen schnell und kabellos zwischen den elektronischen Komponenten der Anlage zu übertragen. Jeder Schlüssel hat einen RFID-Chip im Inneren, der Nutzerrechte speichert und Befehle im virtuellen Netzwerk sowie aus Türkomponenten ausgelesene Daten transportiert. Geht ein Schlüssel verloren, wird er in der EDV des Klosters mit wenigen Klicks deaktiviert. Versucht dann jemand, über den außen angebrachten Aufbuchleser eine Zutrittsberechtigung zu erlangen, wird er von diesem als unberechtigt identifiziert. Ein Aufbuchen der Zutrittsrechte ist dann nicht mehr möglich.
Virtuelle Vernetzung
Das Sperren eines Schlüssels wird schnell wirksam, weil das Netzwerk virtuell arbeitet. Es funktioniert offline und drahtlos zwischen den installierten elektronischen Komponenten, die miteinander kommunizieren. Im Gegensatz zu konventionellen Online-Zutrittskontrollsystemen entfallen aufwendige Verkabelungen, eine Vielzahl von Umsetzern oder störanfällige Funkstrecken. Mit BlueSmart können auf diese Weise Schließanlagen mit bis zu 196.000 Komponenten realisiert werden. Dabei ist die Anlage schnell und unkompliziert installiert, denn bei Nutzung dieses virtuellen Netzwerks sind lediglich die Aufbuchleser, mit denen die Informationen und Befehle im virtuellen Netzwerk automatisiert verteilt werden, konventionell zu verkabeln.
Mit der Umrüstung wurde vieles für die Schwestern und die Angestellten leichter: Ein einziger Schlüssel öffnet alle erlaubten Türen und niemand muss mehr nachts daran denken, die Außenzugänge abzuschließen. Denn diese Aufgabe übernimmt BlueSmart von selbst. Motorschlösser unterstützen das System an den Zugängen. Sie öffnen und verriegeln auf Befehl automatisch. „Das System ist eine große Erleichterung“, stellt Schwester M. Birgitta, Generaloberin im Kloster, fest. Was mit einem unerfreulichen Schlüsselverlust begann, fand auf diese Weise ein glückliches Ende.