Smart Friends: Smart Home ohne Cloud
Für das smarte Zuhause haben die Markenhersteller Abus, Paulmann, Steinel und Schellenberg das Smart Home-System „Smart Friends“ ins Leben gerufen. Mit über 100 kompatiblen Produkten aus den Bereichen Antriebs-, Licht-, Sicherheits- und Sensortechnik soll Smart Friends schnell und einfach installiert und ebenso leicht bedienbar sein.
Über die Produkte hinaus, die immer wieder um Neuheiten erweitert werden, sorgen die Technik und verschiedene Funkprotokolle in einem System sowie die Möglichkeit zur Anbindung an Sprachassistenten für ein zukunftssicheres Smart Home. Es kann Schritt für Schritt ausgebaut und nachgerüstet werden. Der Vorteil: Alle integrierten Produkte lassen sich dabei mit nur einer, herstellerübergreifenden App steuern.
Mit Sicherheit im Smart Home
Auf die Sicherheit und den Datenschutz wird bei Smart Friends besonderer Wert gelegt: Die Datenspeicherung erfolgt nicht in einer Cloud. Persönliche Daten werden nicht verwendet oder weitergegeben. Gleichzeitig bedeutet dies auch Schutz vor Hackern. Denn für sie sind solche Systeme uninteressant, in denen die Datenspeicherung nicht auf fremden Servern, sondern lokal auf der Steuerzentrale innerhalb der eigenen vier Wände erfolgt.
Das intelligente System funktioniert innerhalb des Hauses auch ohne Internet, weil für die hausinterne Steuerung eine WLAN-Verbindung ausreicht. Erst für eine Steuerung von außerhalb des Hauses über das sogenannte „Remote Home“ ist eine bewusste Freigabe des Internetzugangs nötig.
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Steuerung per Alexa oder Google Home
Auch bei der Verwendung von Sprachassistenten sorgt die Smart Friends-Sicherheit für den Schutz der eigenen Daten. Beispiel Amazon Alexa: Nachdem das Smart Friends-System per Netzwerkkabel ins Heimnetzwerk eingebunden und konfiguriert ist, muss es über den Smart Friends Alexa Skill verbunden werden. Anschließend kann für jedes Smart Friends-Produkt, wie etwa einen smarten Rollladen, individuell festgelegt werden, ob es per Sprachbefehl steuerbar sein soll. Der Sprachassistent wird manuell freigegeben.
Danach hat er nur Zugriff auf Szenarien und Geräte – jedoch nicht auf personenbezogene Daten und das Nutzerverhalten. Dafür sorgt auch die Firewall zwischen der Smart Friends Box und dem Alexa-System.
Mehr Funk-Protokolle, mehr Möglichkeiten
Die Smart Friends-Box koordiniert die Steuerung von Sicherheits- und Videotechnik, Rollladen, Markisen, Toren- und Garagentoren, Innenbeleuchtung, Sensor-Außenbeleuchtung, Bewegungsmeldern und der Gerätesteuerung über Funksteckdosen. Dafür bietet sie vier Funkprotokolle unter einem Dach, darunter auch die standardbasierten Zig Bee, verwendet von Paulmann, und Z-Wave, verwendet von Steinel und zum Teil von Abus.
So können teilweise einige weitere Produkte, die auch über das Smart Friends-Sortiment hinaus gehen, ebenfalls angelernt werden. Sie lassen sich dann auch zentral über die Smart Friends App sowie über Google Home oder Amazon Alexa per Sprachbefehl steuern. Sind beispielsweise ZigBee Produkte wie Ikea-Leuchtmittel im Einsatz, können diese auch mit Smart Friends genutzt werden.
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Zusätzlich zu diesen beiden standardbasierten Smart Home-Funksystemen bietet die Smart Friends-Box im System-Verbund auch zwei proprietäre Smart Home-Funksysteme. Diese wurden jeweils von Abus und Schellenberg im eigenen Haus entwickelt. Sie arbeiten auf dem regulierten Frequenzband mit 868 MHz. Dabei ist die Kommunikation nicht nur an die Spezifikationen der jeweiligen eigenen Produkte angepasst, sondern kompatibel für die Kooperation mit allen Smart Friends-Produkten.
Das hauseigene Funkprotokoll Smartvest von Abus verwendet eine Funkfrequenz von 868,3 MHz. Die Reichweite im Gebäude beträgt ca. 30 Meter und maximal 100 Meter im Freifeld. Eine Besonderheit: Die Einbindung der Abus Funk-Alarmanlage Smartvest erfolgt über eine API-Schnittstelle am Router. Hierfür wird die Smartvest per LAN-Kabel an den Router angeschlossen. Das ebenfalls selbstentwickelte Funkprotokoll Schellenberg-Funk-System verwendet eine Funkfrequenz von 868,4 MHz. Die Reichweite im Gebäude beträgt ca. 20 Meter und maximal 100 Meter im Freifeld.
WLAN, LAN und „Remote Home“ für die Steuerung von unterwegs
Voraussetzungen für den Einsatz von Smart Friends ist in puncto Router ein DHCP-Server mit freiem LAN-Anschluss (RJ-45-Buchse). Für die Einbindung der Alarmanlage Abus Smartvest muss ein weiterer freier LAN-Anschluss vorhanden sein. Darüber hinaus wird WLAN on Board des hauseigenen Routers für die lokale Steuerung (aktiviert /Heimnetzwerk) und Internet (DSL etc.) für die Funktion „Remote Home“ (aktiviert) benötigt.
Für die Steuerung per Smartphone bzw. Tablet muss die Verbindung zum Heimnetzwerk stehen, und die Smart Friends App sollte natürlich auf dem Tablet oder Handy installiert sein. Dann kann auch schon gestartet werden. Im Prinzip also Plug and Play. Die Funktion „Remote Home“ ermöglicht den Fernzugriff, also die Steuerung von unterwegs. Dafür muss die Internetverbindung am Router sowie am Smartphone bzw. Tablet sichergestellt sein.
Die Basis-App zur Steuerung innerhalb des hauseigenen WLAN ist kostenlos. Die Funktion „Remote Home“ kostet nach sechs kostenlosen Probemonaten 9,99 Euro für ein Jahr - ohne Abo und ohne automatische Verlängerung.