Strompreisentwicklung: So teuer wird der Strom 2019
Die EEG-Umlage sinkt 2019 um 0,39 Cent und beträgt ab 1. Januar 6,405 Cent pro Kilowattstunde [2018: 6,792 Cent]. Das ist ein Rückgang von 5,7% im kommenden Jahr. Die EEG-Umlage ist mit aktuell 23,1% der größte Kostenblock im Bereich Steuern und Umlagen.
Die KWK-Umlage wird 2019 ebenfalls sinken und 0,280 Cent|kWh betragen. Auch die §19 Strom-Netzentgeltverordnung[NEV]-Umlage fällt um rund 17,6% auf 0,305 Cent je kWh, sowie auch die §18 Abschaltbare-Lasten-Umlage. Sie sinkt um 54,5% auf 0,005 Cent je kWh.
Beim Verbraucher kommt von den sinkenden Umlagen auf der Stromrechnung allerdings nicht viel an, da im kommenden Jahr die Offshore-Netzumlage aus den Netzentgelten herausgerechnet und unter dem neuen Namen Offshore-Haftungsumlage eingeführt wird. Sie betrug 0,037 Cent pro kWh und klettert nun mit neuem Label auf 0,416 Cent, was einer Steigerung von 1.024% entspricht.
Damit liegt die Höhe der Umlagen für 2019 bei 7,411 Cent je Kilowattstunde und sinkt nur um insgesamt 1,9% im Vergleich zum Vorjahr. Die Stromrechnung einer durchschnittlichen Familie (3.500 kWh/Jahr) könnte somit rein rechnerisch 5,04 Euro niedriger ausfallen.
So entwickeln sich die Netzentgelte
Ein weiterer Faktor für die Preisentwicklung sind die Netzentgelte (aktueller Anteil am Strompreis 24,7%). Laut aktuellen Preisankündigungen der Netzbetreiber werden die Gebühren 2019 im bundesweiten Durchschnitt um 2% steigen. Besonders stark treffen die Preissteigerungen den Norden Deutschlands. Bremer Stromkunden zahlen im nächsten Jahr 18% mehr, in Schleswig-Holstein und Hamburg sind es 12% und Mecklenburg-Vorpommern 9%. In einigen Bundesländern sinken die Netznutzungsgebühren entgegen dem bundesweiten Trend. Im Saarland geben die Preise um 7% nach, in Rheinland-Pfalz 4%. Für Verbraucher in Hessen, Sachsen und Berlin werden die Netzentgelte 2019 um 2% sinken.
Das passiert beim Börsenstrompreis
Die Strompreise im Großhandel sind im Jahr 2018 kräftig gestiegen. Der aktuelle Börsenpreis am Terminmarkt, wo Lieferanten längerfristige Stromeinkäufe tätigen (EEX-Baseload) kletterte Ende September auf über 5,5 Cent pro Kilowattstunde (+54% vgl. Jan. 2018). Damit erreichten die durchschnittlichen Einkaufspreise für Strom das Niveau von September 2013 und damit den höchsten Stand seit fünf Jahren. Hintergrund dieser Strompreisentwicklung sind die gestiegenen Beschaffungskosten für Gas und Kohle sowie für CO2-Zertifikate (Luftverschmutzungsrechte), deren Preis in diesem Jahr von 5 Euro auf 20 Euro pro Tonne gestiegen ist.
Fazit
Die Kosten für die Netze ziehen weiter an und gemeinsam mit den deutlich steigenden Großhandelspreisen werden die Energieversorger einige diese Belastungen einpreisen müssen. Trotz sinkender Umlagen sind die Chancen für stabile Strompreise im kommenden Jahr gering.
Quellen: ASEW, BDEW, BnetzA, Check24, EEX, Netzbetreibe