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Power-to-X: BMU-Aktionsprogramm für strombasierte Brennstoffe

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Power to X wird in Zukunft national und international einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn auf dem Weg in eine klimaneutrale Weltwirtschaft wird es nicht reichen, nur die Stromerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen. Auch im Verkehrsbereich und in der Industrie wird Ökostrom eine zentrale Rolle spielen. In einigen Bereichen kann man den Ökostrom direkt nutzen, etwa bei Elektroautos. I

n anderen Bereichen wird das auch in Zukunft schwierig bleiben, etwa bei Flugzeugen, Frachtern oder – prozessbedingt - in der Stahl-, Zement- oder Chemieindustrie. Hier werden strombasierte Brennstoffe zu einem wichtigen Ersatz für fossile Energien werden. Für den Klimaschutz ist es dabei zwingende Voraussetzung, dass diese Brennstoffe aus erneuerbarem Strom hergestellt werden. Das Bundesumweltministerium wird sich für den Know-How-Transfer in diesem wichtigen Feld einsetzen und Unternehmen bei der Entwicklung der Technologie unterstützen.“

Für einige Länder mit guten Bedingungen für erneuerbare Energien ist die Produktion von PtX-Brennstoffen eine attraktive Perspektive. Deutsche Anlagenbauer sehen hier gute Exportchancen. Seit Jahren sind sie bei der Entwicklung und Anwendung der verschiedenen technologischen Optionen für PtX führend. Bis zur globalen Marktreife ist es aber noch ein weiter Weg. Das BMU wird daher auch sein internationales Engagement für PtX ausbauen – und zwar gezielt mit Ländern, die den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben.

Die vier Elemente des BMU-Aktionsprogramms

Vernetzung

Das BMU wird mit Akteuren aus Forschung, Wirtschaft, Arbeitnehmervertretungen, Umweltverbänden, Zivilgesellschaft und Politik einen BMU Stakeholder-Dialog PtX initiieren, um Austausch und Vernetzung voranzubringen. Die Veranstaltungsreihe widmet sich ab Herbst 2019 dem Themenfeld aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei soll zum Beispiel über den PtX-Forschungs- und Entwicklungsstand, das Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzpotenzial von PtX, die Schaffung von verschiedensten PtX-Märkten, mögliche Einsatzmöglichkeiten im Verkehr (z.B. im Luftverkehr oder im internationalen und nationalen Schiffsverkehr, also auch in der Binnenschifffahrt) sowie die Bedeutung von PtX als Faktor für eine Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie mit prozessbedingten Emissionen diskutiert werden.

Dabei steht stets der Aspekt der nachhaltigen Produktion und Nutzung im Fokus. Die Möglichkeit einer vertieften Diskussion über politische Rahmenbedingungen, Forschungsbedarfe und den Entwicklungsstand erhalten Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft bei der BMU PtX-Fachtagung, die im November 2019 in Berlin stattfindet.

Modellprojekte

Das BMU fördert bereits im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) verschiedene Modellvorhaben: In Brasilien (Projekt läuft von 2017 bis 2022) und der MENA-Region (geplant ab 2019/2020 in Marokko) werden in den kommenden Jahren unter anderem Machbarkeitsstudien und der Bau sowie Betrieb von PtX-Anlagen zur Erprobung der nachhaltigen und großtechnischen Produktion und Nutzung von PtX unterstützt.

PtX-Kompetenzzentrum in der Energieregion Lausitz

Durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung und Atomenergie steht Deutschland vor einem umfassenden Wandel im Energiebereich. Vor allem in den Energieregionen der Zukunft wird die Erforschung und Entwicklung klimaneutraler alternativer Brenn- und Kraftstoffe ein Bestandteil des mit dem Kohleausstieg verbundenen Transformationsprozesses im Energiebereich sein. Unter dem Dach eines BMU-PtX-Kompetenzzentrums sollen die fachlichen Diskurse über Nachhaltigkeitsanforderungen an Produktion und Einsatz von PtX sowie die klimapolitisch optimalen Einsatzmöglichkeiten insbesondere national gebündelt und vorangetrieben werden. Dazu soll auch eine Demonstrationsanlage für PtX errichtet und betrieben werden. Das BMU-Kompetenzzentrum soll seinen Sitz im Land Brandenburg haben.

International ausgerichtetes PtX-Sekretariat

Das BMU wird Ende 2019/Anfang 2020 ein PtX-Sekretariat gründen. Mit der Durchführung des Sekretariats wurde die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt. Unter dem Dach des Sekretariats werden die internationalen PtX-Aktivitäten verzahnt und ausgebaut. Ziel des Sekretariats ist es, die Klimaschutzpotentiale von PtX darzustellen, ein internationales PtX-Netzwerk zu etablieren, die Nachhaltigkeitskriterien weiter zu entwickeln, das Wissen über PtX-Potenziale in verschiedenen Einsatzbereichen zu vergrößern. Dabei sollen zentrale Fragen von PtX wie beispielsweise Energieeffizienz und Ressourcen, Lernkurven und Mengenverfügbarkeit, Zeitrahmen zur Herstellung marktreifer Produkte, Wertschöpfungsketten, Finanzierungskonzepte und national wie international potenzielle Kooperationspartner identifiziert werden. Das Sekretariat soll seinen Sitz in Berlin haben.

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