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Raumlufthygiene: Wie sinnvoll sind Luftreiniger wirklich?

Es wird angenehmer, die Temperaturen steigen. Und wenn es draußen wärmer wird, können Fenster länger aufgelassen werden. Das hat einen guten Einfluss auf die Qualität unserer Raumluft. Endlich können wir wieder auf natürliche Art wirksam lüften. In Coronazeiten eine wesentliche Maßnahme, um Virusübertragungen zu reduzieren

Dennoch stellt sich nach wie vor die Frage, ob die Funktion und Anschaffung von Luftreinigungsgeräten sinnvoll ist. Es hat den Anschein, dass Luftreiniger auch in den wärmeren Jahreszeiten betrieben werden sollen. Obwohl überall zu lesen ist, dass Luftreiniger auf keinen Fall das Lüften ersetzen können.

Oft wurden und werden solche Geräte "planlos" gekauft, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Eine notwendige unabhängige und fachliche Beratung erfolgt oftmals nicht. Wahrscheinlich werden etliche Luftreiniger so betrieben, dass sie die Virenübertragung eher begünstigen.

Fragen vor dem Kauf

Wer Luftreiniger kauft, sollte bestimmte Dinge wissen und sich außerdem Fragen stellen:

  • Luftreiniger sind Sekundärluftgeräte. Sie saugen Luft aus dem Raum an und geben diese als behandelte Luft direkt wieder in den Raum ab. Es erfolgt kein Luftaustausch (Gasförmige Schad- und Geruchsstoffe sowie CO2 werden i. d. R. nicht eliminiert).
  • Wo sollen die Geräte im Raum platziert werde? Optimale Standorte bergen ggf. andere Probleme.
  • Wie groß (Luftleistung) soll das Gerät sein? Mehrere kleine Geräte im Raum sind i. d. R. effizienter als ein Großgerät.
  • Solche Geräte machen Geräusche. Das stört. (Empfehlung: Lautstärke max. 35 dB (A)).

Die meisten Geräte filtern die Luft. Manche versuchen zusätzlich mit UV-Bestrahlung effizienter zu sein.

Je feiner der Filter, desto höher ist bei gleicher Luftleistung und Filterfläche der Energieverbrauch (im Vergleich zum Filterdifferenzdruck steigt der Energieverbrauch mit der dritten Potenz). HEPA-Filter wie H13 oder H14 sind bzgl. SARS-CoV-2 in normal genutzten Räumen nicht erforderlich. Im Gerät geprüfte ePM 1 > 50 % Filter sind ausreichend, um virenbeladene Aerosole ausreichend abzuscheiden. Eine zusätzliche UV-Bestrahlung ist nicht erforderlich (Gefährdungspotential durch Ozon).

Luftreiniger müssen von fachkundigen Personen gewartet werden (mindestens reinigen und Filter wechseln). Hierfür gibt es grundsätzlich einzuhaltende Arbeitsschutzregeln. Verantwortliche Betreiber müssen dokumentiert wissen, wen sie mit diesen Arbeiten beauftragen und müssen die Ausführungsqualität überwachen.

Die Luftfeuchtigkeit bleibt trotz Reinigung gleich

Luftreiniger ändern nichts an der relativen Feuchte der Raumluft. Das ist besonders wichtig in der kalten Jahreszeit, in der die relative Feuchte in beheizten, nicht klimatisierten Räumen bedenklich unter 20 % sinkt.



Gerade für Raumluftreiniger gilt: Wer Billiges kauft, wird etwas Billiges bekommen. Typische Mankos:

  • Das Gerät ist nicht oder nur mit hohem Aufwand zu reinigen.
  • Die versprochene Filtrationsqualität wird nicht eingehalten.
  • Schlechter Filtersitz dadurch hohe Leckage.
  • Ersatzfilter sind nicht oder nur mit Verzögerung lieferbar.
  • Das Gerät ist zu laut und/oder läuft mit unangenehmem Frequenzverlauf.

Grundsätzlich sind Luftreiniger nicht schlecht. Sie haben sicherlich in der kalten Jahreszeit, wenn ausreichende Stoßlüftung nicht machbar ist, ihre Berechtigung und taugen dann dazu, Viruslasten in Räumen zu minimieren.

Beim Kauf solcher Geräte sollten jedoch die oben aufgeführten Punkte beachtet werden. Auch die Betreiberverantwortung und Folgekosten sind zu berücksichtigen. Nicht gewartete, verschmutzte Geräte können die gut gemeinte Investition ad absurdum führen. Es gibt unabhängige Fachleute, die hier beraten können.

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