Mobilitätsmonitor 2024: Akzeptanz der E-Mobilität sinkt trotz Klimabewusstseins
Der Mobilitätsmonitor 2024, eine Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech, verdeutlicht den Rückgang der Zustimmung zu Klimaschutzmaßnahmen im Energie- und Mobilitätssektor. Nur 51% der Befragten sehen in der Reduktion fossiler Brennstoffe einen wichtigen Hebel für den Klimaschutz, gegenüber 57% im Jahr 2020. Die Unterstützung für erneuerbare Energien als Beitrag zum Klimaschutz fiel von 56% im Jahr 2020 auf 44% in 2024.
Öffentlicher Nahverkehr und Güterverkehr als Schlüssel
Für 62% der Deutschen ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs entscheidend, um die Klimabelastung zu reduzieren. 60% setzen auf die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege. Der Zustand der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere des Schienennetzes, wird jedoch kritisch bewertet, wobei 65% es in einem schlechten Zustand sehen, während nur 28% die Autobahnen so bewerten.
Stadt-Land-Unterschiede in der Mobilität
Ein Vergleich zwischen Stadt und Land zeigt unterschiedliche Bedürfnisse. In Dörfern wird die Verfügbarkeit von Lebensmittelläden und Ärzten schlechter eingeschätzt als in Städten. Das ÖN-Angebot wird von 84% der Stadtbewohner als gut oder sehr gut bewertet, gegenüber 32% auf dem Land. Auch die Wünsche hinsichtlich Mobilitätsinfrastruktur variieren: 69% der Dorfbewohner wünschen sich häufigere ÖN-Fahrten, während 34% der Stadtbewohner mehr Radwege bevorzugen.
Elektromobilität: Vorbehalte und Informationsdefizite
Die Studie zeigt, dass nur 17% der Befragten den Kauf eines E-Autos in Erwägung ziehen, gegenüber 24% im Jahr 2020. Die Vorbehalte bleiben stabil: 60% halten die Reichweite für zu gering und hinterfragen die Umweltfreundlichkeit. Das Urteil basiert oft auf Informationen von Freunden und Kollegen (64%) sowie Fernsehen, Internet und Printmedien. Personen, die den Kauf erwägen, informieren sich umfassender und haben positivere Eindrücke von Ladestationen und Ladevorgängen.
Preissensibilität und internationale Konkurrenz
Die Umfrage zeigt, dass 48% der Deutschen die Herkunft des E-Autos für unwichtig halten und internationalen Herstellern gute Qualität zusprechen. Thomas Weber betont die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie zu stärken und die Transformation in Deutschland voranzutreiben.