Fraunhofer WKI forscht in Braunschweig an nachhaltigen Baustoffen
Das Zentrum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Bauinstituten der Universität. Anfang Juni 2021 beziehen die Forschenden den Neubau und werden dort nachhaltige Leichtbaulösungen für die Bauindustrie entwickeln – in einem zukunftsweisenden Gebäude. Hintergrund sind globale Herausforderungen wie der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum und große transnationale Migrationsströme, die neue Anforderungen an die Funktionalität und Umweltbilanz von Gebäuden stellen.
Der wissenschaftliche Fokus des Zeluba wird auf der Erforschung von hybriden Bauteilen liegen, hier in der Kombination von Beton mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Flachs und Naturfasertextilien. Eine besondere Kompetenz liegt außerdem in der Simulation und in analytischen Modellen zu bauphysikalischen Fragestellungen sowie der Erdbebenmodellierung mithilfe eines Shaking Table. Das Zeluba verfügt außerdem über einen elektrodynamischen Shaker zur Untersuchung von Schwingerregungen kleinerer Größenordnungen.
Des Weiteren steht dem Fraunhofer WKI ein Gerät für Computertomographie (CT), eine Doppelgreifer-Webmaschine sowie ein Rasterelektronenmikroskop (REM) zur Verfügung.
Ein Leuchtturm der Forschung
Der Institutsleiter des Fraunhofer WKI, Professor Dr.-Ing. Bohumil Kasal, stellt fest: "Das Zeluba bietet eine wissenschaftliche Heimat für Forschende des Fraunhofer WKI, der TU Braunschweig sowie von Partnern und verstärkt die wissenschaftliche Exzellenz der Region. Damit entsteht ein Leuchtturm der Forschung im Bereich der nachhaltigen Leichtbaulösungen, der über den Standort Braunschweig hinausstrahlt."
Der Neubau vereint hybride sowie nachhaltige Bausysteme. Insbesondere Holz wird als konstruktiver, nachhaltiger Baustoff genutzt. Das Gebäude selbst spiegelt damit die Prinzipien einer leichten und umweltgerechten Bauweise wider. Bei dieser umweltgerechten Bauweise werden nachwachsende Rohstoffe genutzt, die Vorteile haben in Bezug auf den Kohlendioxid-Ausstoß, das Gewicht und die Transportenergie.
Offene Front ermöglicht Einblicke in die Forschung
Der Neubau besteht aus zwei kubischen Gebäudekörpern und wurde von einer Arbeitsgemeinschaft der Architekturbüros DGI Bauwerk aus Berlin und schneider+schumacher aus Frankfurt am Main geplant. Die hohe, eingeschossige Prüffeldhalle und das dreigeschossige Labor- und Bürogebäude sind leicht versetzt zueinander angeordnet, sodass sich ein großzügiger Vorplatz ergibt. Verbunden werden die beiden Baukörper durch das Foyer, das mit seinen verglasten Fronten einen gleitenden Übergang zwischen Innen und Außen schafft. Zur Straße hin bietet die weitgehend offene Hallenfront einen Einblick in die Forschungsarbeit.
Das Fraunhofer WKI arbeitet bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit der TU Braunschweig und der Industrie an hybriden Leichtbausystemen auf Basis nachwachsender Rohstoffe für den Hochbau. Mit dem Zeluba-Neubau wird die erfolgreiche Arbeit auf 1.700 Quadratmetern Nutzfläche fortgesetzt, die 39 Arbeitsplätze und Labore, einen Seminarraum und eine Prüffeldhalle umfassen. Der wissenschaftliche Fachbereich "Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten Zeluba" des Fraunhofer WKI, war bisher am Hauptstandort des Fraunhofer WKI angesiedelt.
Die Baukosten teilen sich das Land Niedersachsen und der Bund über die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft.