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Baukrise verschärft sich: Deutlich weniger Baugenehmigungen

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Baugenehmigungen für Wohnungen im Juli 2024 zeigen eine anhaltend negative Entwicklung. Bereits seit 27 Monaten verzeichnen die Behörden einen Rückgang. Im Juli werden nur 16.980 Wohneinheiten genehmigt, was einem Rückgang von 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Im bisherigen Jahresverlauf werden 123.634 Wohnungen genehmigt – rund 32.540 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wohnungsbau in Deutschland auf historisch niedrigem Niveau

Besonders stark betroffen sind Mehrfamilienhäuser, deren Baugenehmigungen um 21,6 Prozent zurückgehen. Bei Einfamilienhäusern fällt der Rückgang mit 28,6 Prozent noch deutlicher aus. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, weist darauf hin, dass es zuletzt 2011 so wenige Baugenehmigungen gegeben hat.

Hohe Bauzinsen und strenge Vorschriften behindern Wohnungsbau

Pakleppa betont, dass die derzeitigen wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen den Wohnungsbau erheblich erschweren. Viele Bauwillige und Investoren seien aufgrund hoher Bauzinsen und strenger energetischer Anforderungen nicht in der Lage, ihre Projekte umzusetzen. Ohne neue Baugenehmigungen werde sich die Wohnungsnot in Deutschland weiter verschärfen.

Forderungen nach staatlichen Maßnahmen und Reformen

Um die Krise zu bewältigen, fordert Pakleppa die Bundesregierung auf, verlässliche Förderungen für Neubauten, etwa nach dem EH 55-Standard, in Kombination mit einem Zinssatz von 1 Prozent zu schaffen. Zudem hätten die Bundesländer mit ihren Bauordnungen einen erheblichen Einfluss auf die Baukosten und Genehmigungsverfahren. Niedersachsen mache hier im Juli 2024 mit einer novellierten Bauordnung einen positiven Schritt, dem andere Länder folgen sollten.

Pakleppa macht deutlich, dass nur ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern, inklusive weitreichender Reformen und Fördermaßnahmen, die aktuelle Wohnungsbaukrise überwinden könne.

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