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6 Tipps gegen Aufschieberitis

Dörte Neitzel

Wie heißt es so schön: Im nächsten Leben werde ich Papierkram, dann bleibe ich einfach liegen! Schön wär's, wenn's so einfach wäre, denn beispielsweise die Steuern klopfen jedes Jahr zur selben Zeit an die Tür - natürlich nur im übertragenen Sinn. Aber die Unterlagen wollen trotzdem geordnet und zum Steuerberater getragen werden. Oder der Termin beim Arzt wartet schon eine ganze Weile, dass er endlich gemacht wird. Oder die Webseite müsste mal wieder mit dem neuen Mitarbeiter aktualisiert werden. Trotzdem schieben die Meisten lästige Aufgaben wie diese bis zur letzten Minute vor sich her. Dafür gibt es übrigens ein Fachwort: Prokrastination.

Dabei gibt es viele Gründe fürs Prokrastinieren: Experten haben etwa Depressionen oder Erwachsenen-ADHS ausgemacht. Aber es muss nicht gleich so schlimm kommen. "Meist ist die natürliche Faulheit des Menschen der Grund", sagt Daniel Hoch, Experte für Prokrastination. Auch der Hintergedanke "Ich hab doch noch sooo viel Zeit" - bis die Deadline plötzlich da ist - spielt eine große Rolle.

Die meisten Menschen fühlen sich beim Dauer-Aufschieben auch alles andere als gut, denn die Aufgabe verschwindet ja nicht einfach. Und ist die Aufgabe erledigt, ist man ebenfalls erleichtert. Was kann man also gegen das lästige Aufschieben tun?

Diese Tipps helfen gegen Aufschieberitis

Tipp 1: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Hören Sie auf, sich was vorzumachen. Geben Sie zu, dass Sie Dinge (zu) häufig aufschieben. Danach heißt es aber am Ball bleiben, denn nur Sie allein können Ihr Verhalten ändern.

Tipp 2: Erledigen Sie Unangenehmes zuerst

Machen Sie eine Rangliste, in der Sie die unangenehmsten Erledigungen ganz oben hin schreiben. Dann beginnen Sie morgens mit der Aufgabe, die ganz oben steht. So haben Sie diese möglichst früh abgehakt, freuen sich, bereits etwas geschafft zu haben, und können sich auf die schöneren Dinge am Tag konzentrieren.

Tipp 3: Hilfe durch den richtigen Verbündeten

Suchen Sie sich eine vertraute Person, die Sie mit klaren Worten an Ihre Aufgaben erinnert. Sie sollten diese Person ernst nehmen können, ihr aber gleichzeitig nicht böse sein, wenn sie deutlich wird. Meiden Sie dagegen Mitarbeiter, Freunde oder Geschäftspartner, die selbst auch gerne mal etwas auf die lange Bank schieben.

Tipp 4: Erstellen Sie einen Plan

Machen Sie sich am besten am Abend vorher eine Liste mit den Aufgaben, die am nächsten Tag anstehen - gerne auch schon in der Reihenfolge aus Tipp 3. Dann können Sie am folgenden Tag gleich losstarten. Freuen Sie sich über jeden Haken, den Sie hinter ein To Do setzen können, denn die ungeplanten "Kannst du mal schnell hier gucken"-Aufgaben kommen sowieso dazwischen.

Tipp 5: Nicht ablenken lassen!

Die beliebtesten Möglichkeiten, seine Aufgaben aufzuschieben sind in Schwätzchen auf dem Flur, noch eben checken, was bei Facebook los ist oder eine „dringende“ WhatApp beantworten. Anders, als viele denken, sind Handy und soziale Medien nicht der Grund für die Ablenkung, sondern einfach eine weitere Möglichkeit, seine eigentlichen Aufgaben hinten an zu stellen.

Tipp 6: Keine Ausreden mehr!

„Keine Zeit jetzt“, „Ach, doch nicht so wichtig“ oder „Passt morgen besser, ist ja noch etwas hin bis zur Deadline“ sind die beliebtesten Ausreden. Hören Sie auf damit! Die einzigen Ausnahmen, die gelten sind Unfälle und andere Katastrophen.

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