NRW fördert Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Dezentrale Lüftungsanlagen erhalten bis zu 1.000 Euro je Wohneinheit. Das Bundesland ist somit das aktuell einzige, das gezielt Lüftungstechnik fördert. Lüftungshersteller Pluggit begrüßt die Maßnahme, rät bei der Beantragung jedoch zur Eile: Anträge müssen bis spätestens 31. Dezember 2023 gestellt werden, Projekte müssen bis zum 30. Juni 2024 umgesetzt sein, um als förderfähig zu gelten.
Auf Bundesebene scheint die Lüftungstechnik in der Förderlandschaft momentan weit unten auf der Prioritätenliste zu stehen. Im Förderkatalog der BAFA wird sie unter dem unscheinbaren Punkt „Anlagentechnik“ geführt und daher häufig übersehen. Dabei ist die Relevanz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bei der Erreichung der Klimaziele deutlich belegt.
Erst kürzlich zeigte eine Kurzstudie des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden (ITG), dass Wohnraumlüftungen 5 % der bis 2030 anvisierten CO2-Einsparungen übernehmen könnten, wenn auch nur 10 % aller Wohnungen mit ihnen ausgestattet würden. Ein weiterer Vorteil von Wohnraumlüftungen ist eine erhebliche Ersparnis an Heizkosten, da Wärmerückgewinnung dem Verlust von Heizwärme, wie er bei der klassischen Fensterlüftung auftritt, maßgeblich entgegenwirkt. Wohnraumlüftungen, so die Studie, sollten somit auf eine Stufe mit erneuerbaren Energien gestellt werden. Dass die aktuelle Förderlandschaft das nicht widerspiegelt, sorgt in diesem Kontext bei vielen für Verwunderung.
Umso positiver fällt nun das Förderangebot des Landes NRW ins Gewicht. Diese Fördergelder können zusätzlich zu Förderprogrammen des Bundes genutzt werden, so dass Bauherren einen Großteil der Investitionskosten wieder zurückbekommen können. „Eine gute Maßnahme. Noch besser wäre natürlich eine bundesweit einheitliche Förderwelt, die die Wohnraumlüftung angemessen berücksichtigt“, findet Martin Schütte, Objektmanager West beim Lüftungshersteller Pluggit.
„Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen von unseren Kunden hinsichtlich der Förderung in NRW. Sehr viele von ihnen berichten, dass Antworten und Genehmigungen außerordentlich schnell eingetroffen sind, so dass Bau- und Sanierungsprojekte zügig abgeschlossen werden konnten.“