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Luftfilter: Sammler für Staub, Milben und blaue Kristalle

Mit der Coronavirus-Krise hat das richtige Lüften von Räumen einen höheren Stellenwert bekommen. Stichwort: Übertragung des Sars-CoV-2-Erregers über luftgetragene Tröpfchen und Aerosole. Doch was wissen wir eigentlich über die Luft in unseren Häusern? Mikrobiologen von Dyson haben das jetzt unter die Lupe genommen und mithilfe von Rasterelektronenmikroskopen gebrauchte Luftreinigungsfilter analysiert. 

Mit der SEM-Analyse (scanning electron microscope) können chemische Verbindungen bis auf das 300.000-fache ihrer Größe vergrößert werden. In der Forschung macht dies das Unsichtbare sichtbar. Dies ist auch für die Mikrobiologen bei Dyson wichtig – es hilft ihnen, die in Häusern gefundenen Luftschadstoffe zu verstehen. Und es gewährleistet, dass die Ingenieure Filtertechnologien entwickeln, die auf die Herausforderungen einer häuslichen Umgebung ausgerichtet sind. 

Bei der SEM-Analyse werden die untersuchten Proben aus den benutzten Filtern herausgeschnitten und stellen so eine Momentaufnahme der häuslichen Umgebung dar. Bei Dyson werden für ein globales Verständnis der Luft und der Unterschiede von Ort zu Ort kontinuierlich Filter aus Asien, Europa, Amerika und Australien analysiert. 

Hautschuppen und Haare 

Tote Wanzen, Haare, Staubmilben und Gummipartikel sind einige der Stoffe, die regelmäßig in den Filtern von Dyson-Reinigungsventilatoren in Privathaushalten aufgefangen werden. Hautzellen gehören zu den häufigsten Verbindungen, die in Filtern gefunden werden. Ein Mensch verliert durchschnittlicher ca. 5 bis 10 g Haut pro Woche. 

Unsere Haut bildet im Rahmen ihrer Erneuerung Schuppen, die bis zu 30 µm klein sein können und dann für das menschliche Auge unsichtbar sind. Sobald sie sich in der Luft befinden, sind die Hautzellen leicht genug, um von Luftbewegungen getragen, eingeatmet und von Reinigungsfiltern aufgefangen zu werden.

Haare, sowohl von Menschen als auch von Haustieren, sind ein weiterer häufiger Filterfund. Haare können zu Schwebstoffpartikeln zerfallen, in der Luft schweben und in den Filtern aufgefangen werden.

Milben und Insektenflügel 

In unseren vier Wänden geht es lebendig zu: Staub- und Lebensmittelmilben können im Teppich leben und sind einer der Gründe dafür, dass häufiges Staubsaugen in der Wohnung wichtig ist. Diese Milben sind auch in Luftreinigungsfiltern zu finden – was bedeutet, dass sie sich in Wohnungen über die Luft bzw. aufgewirbelte Partikel verbreiten können. 

Auch tote Wanzen, Spinnen und Fliegen sind Teil des normalen Hausstaubs. Wird dieser Staub aufgewirbelt, können die Komponenten in den Filtern einen „Fußabdruck“ hinterlassen. So finden die Dyson-Mikrobiologen beispielsweise oft Insektenflügel in den Luftfiltern. 

Blaue Kristalle und Teer 

Blaue Kristalle, die in einer analysierten Probe eines Luftreinigers gesehen wurden, waren da schon eine eher überraschende Verbindung. Der Besitzer des Filters verbrannte häufig Duftkerzen, sodass diese Kristalle wahrscheinlich das Ergebnis einer unvollständigen Verbrennung sind. 

In Haushalten, in denen geraucht wird, ist es wahrscheinlich, dass teerhaltige Zigarettenasche ebenfalls in den Filtern hängen bleibt, da diese zerbrechlichen Flocken in die Luft gelangen. 

Schadstoffe von außen 

Ein Außenluftwechsel in Wohnräumen ist unumgänglich, um Feuchteschäden vorzubeugen sowie Gerüche, Schadstoffe und Stoffwechselprodukte insbesondere aus der Atmungskette abzutransportieren. Es gibt jedoch auch Anzeichen von Gummipartikeln in Filtern, die wahrscheinlich auf Reifenabrieb zurückzuführen sind. Solche Partikel können durch offene Fenster ins Haus gelangen oder eingeschleppt und vom Filter aufgefangen werden. 

Nicht nur das Öffnen der Fenster lässt ungewöhnlichere Schadstoffe in die Wohnung eindringen: Wenn es sonnig ist, cremen oder sprühen wir uns beispielsweise mit Sonnenschutz ein. Sonnencremes enthalten jedoch Silikonkugeln, ebenso wie viele andere Produkte, beispielsweise Haarsprays. Auch diese Verbindungen wurden in den analysierten Filtern gefunden. 

„Die größeren Partikel können eine Geschichte erzählen“

Gem McLuckie, leitender Forschungswissenschaftler – Dyson Mikrobiologie: „In der Regel sind es die kleinsten Schadstoffe in unserer Luft, deren Gefahr wir uns bewusst sind – VOCs, Gase, Ruß, Feinstaub. Dies sind die Arten von Verbindungen, von denen man in den Nachrichten hört und die auf mögliche gesundheitliche Bedenken hin untersucht werden. Aber für mich sind es die größeren Partikel, die am interessantesten sind – sie können eine Geschichte erzählen, und man erfährt viel über die Nutzer des Luftreinigers. Ich kann am Filter feststellen, ob sie ein Haustier haben, ob sie rauchen, ob sie in der Nähe einer viel befahrenen Straße wohnen – und so weiter.“ 

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