Mega-Deal: Eon will RWE-Tochter Innogy übernehmen
Am Montag gaben die Konzerne bekannt, wie sie das Geschäft künftig aufteilen wollen. Laut Informationen unserer Schwesterzeitschrift photovoltaik wird Eon als Stromverteiler den rentablen Netzbetrieb übernehmen. Die erneuerbaren Energien wandern unter das Dach von RWE, die als reiner Stromproduzent agieren. Innogy soll zerschlagen werden, den börsennotierten Konzern wird es dann nicht mehr geben.
5.000 Arbeitsplätze gefährdet
Derzeit hält RWE noch 76,8 Prozent an der Ökoenergietochter. Die Gasspeicher von Innogy sollen an RWE übergehen. Eon soll sich künftig um das Geschäft mit den Endkunden kümmern. Für den Verkauf von Innogy wird RWE mit 16,7 Prozent der Anteile an Eon entschädigt.
Laut der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt haben die Aufsichtsräte beider Konzerne am Montagabend die Zerschlagung von Innogy gebilligt. Die Übernahme wird voraussichtlich den Abbau von rund 5.000 Arbeitsplätzen nach sich ziehen.
Nach Bekanntgabe der Innogy-Übernahme wurden auch erste kritische Stimmen von Wettbewerbern laut. Wilfried Gillrath, Geschäftsführer des Ökostromanbieters Lichtblick: „Hier entsteht ein Megakonzern mit großer Marktmacht. Das gefährdet den Wettbewerb im Strommarkt und könnte auf Dauer zu höheren Strompreisen für die Verbraucher führen. Diese Fusion muss das Kartellamt sehr kritisch prüfen.“ Eine mögliche Lösung sei laut Lichtblick der Verkauf von Kundenstämmen großer Tochtergesellschaften wie Eprimo und E wie Einfach an andere Wettbewerber. Das würde die Marktmacht des neuen Konzernes begrenzen.