"Regelung endet im Chaos": Streit um Ende der Zeitumstellung
In einer Online-Umfrage der EU im Sommer hatten sich mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung der Zeitumstellung ausgesprochen. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag legte die EU-Kommission dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten vor. So sollen die EU-Länder bis April 2019 eine Entscheidung darüber treffen, ob sie die Sommer- oder die Winterzeit beibehalten wollen.
Doch jetzt gibt es zum einen Widerstand von den Ländern, wie die Online-Zeitschrift Politico berichtet. Ein Kritikpunkt aus den EU-Ländern: Die Zahl der Umfrageteilnehmer sei ungleichmäßig über die EU verteilt. Das Ergebnis habe somit keinen repräsentativen Charakter und könne nicht verallgemeinert werden.
„Regelung der Zeitumstellung endet im Chaos“
Auch innerhalb der einzelnen Länder regt sich der Widerstand gegen die Abschaffung der Zeitumstellung. Laut dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) bringe der Vorschlag von Kommissionspräsident Junker, die Regelung der Zeitumstellung den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu überlassen, keinen Fortschritt, sondern ende im Chaos. Beispielsweise würden Dänemark und die Niederlande mit der dauerhaften Winterzeit liebäugeln, Polen dagegen mit der dauerhaften Sommerzeit.
Zudem kritisiert der ZDB, dass es je nach Wohnort erst kurz vor zehn Uhr morgens hell werden würde, wenn die Sommerzeit beibehalten wird. “Das kann u.U. sechs Wochen mehr dunkle Wege zur Arbeit und in die Schule bedeuten. Für die Bauunternehmen hat das zur Folge, dass wir die Baustellen beleuchten oder aber die Beschäftigten abends länger arbeiten müssen“, sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Der Zentralverband wolle unter keinen Umständen ein Chaos im Hinblick auf die verschiedenen Uhrzeiten in den EU-Mitgliedstaaten und spricht die Beibehaltung des jetzigen Systems aus.