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FDP spricht sich für Fracking in Deutschland aus

Nadine Kleber

Der Vorstoß der FDP könnte die Debatte um das umstrittene Thema neu anstoßen. "Die unkonventionelle Förderung von Erdgas bietet nicht nur eine Chance für die Versorgungssicherheit, sondern auch für die Energiewende", so Michael Theurer, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, gegen über dem Magazin "Spiegel".

Und diese Lösung scheint dringend nötig, denn nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie kann Deutschland kaum auf seine Kohlekraftwerke verzichten, ohne in Versorgungsnöte zu geraten. Für die Einhaltung der Klimaziele wäre dies jedoch dringend erforderlich. Fracking erscheint da als naheliegende Lösung.

Im Boden lagert angeblich Energie für 16 Jahre

In Deutschlands Boden kann mit etwa 1,3 Billionen Kubikmetern Erdgas gerechnet werden. Mit dieser Menge könnte das gesamte Land 16 Jahre lang mit Energie versorgt werden. Doch Fracking, bei dem das Erdgas mithilfe von Wasser, Quarzteilchen und Chemikalien an die Erdoberfläche befördert wird, ist in Deutschland verboten. Das Risiko, dass dabei Stoffe ins Trinkwasser gelangen können, wird als zu hoch angesehen.

Die FDP will diese Gefahren nicht kleinreden, hält es jedoch für wichtig, dass "moderne Technologien dabei nicht pauschal ausgeschlossen werden", so Theurer gegenüber dem Spiegel. Für die FDP stehe die sichere und verlässliche Rohstoff- und Energieversorgung des Landes im Mittelpunkt. 

Keine Bohrungen, keine Erkenntnisse

Lediglich vier Probebohrungen dürfen aktuell genehmigt werden. Bei diesen sollen die Auswirkungen auf die Umwelt und im speziellen auf den Wasserhaushalt sowie Untergrund erforscht werden. Anträge für solche Bohrungen liegen laut Spiegel-Informationen aktuell jedoch in keinem der 16 Bundesländer vor.

Es ist angedacht, dass die Bundesregierung über das Thema 2021 noch einmal entscheidet. Werden jedoch keine Probebohrungen durchgeführt, werden auch keine neuen Erkenntnisse vorliegen. Zudem wird das Thema Fracking im Sondierungsprogramm von CDU und SPD nicht genannt. 

Dabei wäre eine Lösung der Energiefrage wesentlich: Seit 2009 sind die CO2-Emissionen nicht mehr gesunken. Noch immer wird lediglich ein Drittel der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Ganze 40 Prozent hingegen werden mit Kohle erzeugt. Zudem wird wieder vermehrt auf den Straßen transportiert. Ein Erreichen der Klimaziele ist so praktisch ausgeschlossen.

Das Nichterreichen dieser Ziele sei nicht das einzige Problem. Deutschland ist derzeit gezwungen, 90 Prozent des Erdgases zu importieren. Der Hauptlieferant ist dabei Russland. Würden keine Lagerstätten erschlossen, macht sich Deutschland abhängig von seinen Lieferanten.

Dass sich die FDP nun explizit für das Fracking ausspricht, könnte die Diskussion zum Thema neu anstoßen. Schließlich hatte die SPD erst 2013 in einem Leitlinienpapier festgehalten, dass die Erschließung neuer Erdgasquellen möglich bleiben müsse. Und Gaskraftwerke, so heißt es darin weiter, stellten eine "unverzichtbare Brücke" der Energiewende dar.

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