Baukindergeld: Entscheidung über Fortsetzung aufgeschoben
Ob es auch weiterhin Baukindergeld geben wird, soll dieses Jahr nicht mehr entschieden werden: Die Bundesregierung hat die Entscheidung über die Förderung in die nächste Legislaturperiode und somit ins nächste, vielleicht sogar ins übernächste Jahr verschoben.
Für antragsberechtigte Familien bedeutet dies, dass sie nur noch bis zum 31.12.20 die Möglichkeit haben, einen Kaufvertrag über eine Immobilie oder alternativ eine Baugenehmigung vorzulegen, um sich pro Kind einen Zuschuss von jährlich 1.200 Euro zu sichern.
10 Milliarden Euro hatte die Bundesregierung bereitgestellt, um Familien den Weg ins Eigenheim zu erleichtern. Etwa 230.000 Familien haben diese Zuschüsse bereits beantragt. Allerdings wurden bislang etwa 175.000 Anträge dafür verwendet, eine gebrauchte Immobilie zu kaufen.
Das ist deshalb wesentlich, weil das Baukindergeld auch deshalb geschaffen wurde, um den Neubau von Wohnraum zu fördern. Zudem wurden die Fördermittel vor allem für Immobilien außerhalb von Ballungsgebieten verwendet. Auch hier war das Ziel der Bundesregierung ein anderes: Es sollte den Familien vor allem in diesen Ballungsgebieten der Weg ins Eigenheim geebnet werden.
Der tatsächliche Erfolg des Baukindergeldes ist trotz der hohen Antragszahlen somit umstritten.
Baugewerbe fordert Verlängerung des Baukindergelds
„Der Bundestag berät in erster Lesung über ein Maßnahmenpaket zur stärkeren Unterstützung von Familien. Dazu gehört nach unserer Auffassung auch eine Verlängerung des überaus erfolgreichen Baukindergelds“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Nach Angaben der KfW haben etwa 60 Prozent der Bezieher ein durchschnittliches zu versteuerndes Haushaltseinkommen von höchstens 40.000 Euro pro Jahr. „Dass sich diese Familien Wohneigentum leisten können, ist dem Baukindergeld zuzuschreiben", so Pakleppa. "Darüber hinaus wird nicht nur der angespannte Wohnungsmarkt entlastet, wenn diese Familien in ihre eigenen vier Wände einziehen, sondern auch die Ballungszentren sowie der ländliche Raum gestärkt. Des Weiteren leistet das Baukindergeld einen wichtigen Beitrag zur Altersvorsorge der Eltern. Denn Wohneigentum ist der beste Schutz vor Altersarmut“, so Pakleppa. „Daher fordern wir die Bundesregierung auf, die Möglichkeit, Baukindergeld zu beantragen, über das Jahresende hinaus deutlich zu verlängern.“