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Akuter Fachkräftemangel im Handwerk: Studie deckt Image- und Informationsdefizite auf

Der Fachkräftemangel im deutschen Handwerk erreicht große Ausmaße. Laut einer aktuellen Studie der Hanebutt GmbH in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov blieben im Jahr 2023 rund 35 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Vor allem kleine Betriebe und Unternehmen in Ostdeutschland sind besonders betroffen und verzeichnen sogar Nichtbesetzungsquoten von 40 bis 43 Prozent. Die Ergebnisse zeigen: Ein erhöhter Aufklärungsbedarf und ein positiveres Image des Handwerks könnten helfen, junge Menschen für eine Karriere im Handwerk zu begeistern.

Hohe Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze im Handwerk 2023

Die Studie zeigt, dass im Handwerkssektor insbesondere das Baugewerbe und personenbezogene Dienstleistungen wie das Friseurhandwerk mit unbesetzten Ausbildungsplätzen zu kämpfen haben. Insgesamt fehlen derzeit rund 250.000 Fachkräfte im deutschen Handwerk, wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mitteilt. Die steigende Zahl unbesetzter Stellen spiegelt wider, dass viele junge Menschen den Berufsmöglichkeiten im Handwerk skeptisch gegenüberstehen.

Jugendliche fühlen sich schlecht informiert über Handwerksberufe

Laut der Umfrage fühlen sich 84 Prozent der Jugendlichen nicht ausreichend über Handwerksberufe informiert. Rund 72 Prozent der Befragten gaben an, dass an Schulen nur unzureichende oder gar keine Informationen zu handwerklichen Berufen vermittelt werden. Die schulische Berufsorientierung wird daher als wesentlicher Hebel zur Behebung des Fachkräftemangels angesehen. Dies sehen auch die befragten Eltern so: Trotz des häufig positiven Ansehens von Handwerksberufen empfehlen drei Viertel der Eltern ihren Kindern eine Laufbahn im Handwerk, oft jedoch ohne Erfolg.

Hanebutt GmbH engagiert sich mit Lehrerpraktika und Social Media

Die Hanebutt GmbH, einer der größten Handwerksbetriebe in Deutschland, hat verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um das Interesse an handwerklichen Berufen zu wecken. So bietet das Unternehmen Lehrerpraktika an, um Lehrkräften praktische Einblicke in die Vielfalt des Handwerks zu ermöglichen. Diese Einblicke sollen helfen, das Handwerk in Schulen authentisch zu präsentieren und Vorurteile abzubauen. Zudem setzt Hanebutt auf Social-Media-Präsenz: Auf Plattformen wie TikTok und Instagram erreichen einzelne Videos des Unternehmens bis zu 720.000 Aufrufe – ein wichtiger Schritt, um junge Menschen dort zu erreichen, wo sie aktiv sind.

Schulen und Gesellschaft als Schlüssel zur Sicherung von Fachkräften

Henning Hanebutt, Dachdeckermeister und Geschäftsführer der Hanebutt GmbH, unterstreicht die Bedeutung der frühzeitigen Aufklärung: „Die Ergebnisse zeigen den dringenden Handlungsbedarf. Schulen und Lehrer sollten eine zentrale Rolle in der Berufsorientierung einnehmen. Nur so können wir junge Menschen für die attraktiven Möglichkeiten im Handwerk begeistern.“ Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks betont, dass die Berufswahl frühzeitig begleitet werden sollte. Ein umfassendes Berufsorientierungsangebot an Schulen könnte Jugendlichen die Perspektiven des Handwerks näherbringen und dazu beitragen, den Fachkräftemangel nachhaltig zu entschärfen.

Die Daten der Umfrage basieren auf Online-Interviews mit 1001 Teilnehmern, die vom 15. bis 18. August 2024 durchgeführt wurden. Die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung und berücksichtigt demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und Wohnort.

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