5 BIM-Trends in der Heizungs- und Installationsbranche
1. Virtual Reality
Virtual Reality (VR) steht auf professioneller Ebene kurz vor dem Durchbruch. Eine interessante Variante der Virtual Reality ist Mixed Reality. Z.B. die Microsoft HoloLens: eine Brille, durch welche die reale Umgebung mit virtuellen Bildern, Hologrammen verschmilzt. Hiermit erlebt man virtuelle Realität plötzlich im eigenen Wohnzimmer, am Schreibtisch, im Büro oder im Freien auf der Baustelle. Während des SUM (Stabicad User Meeting) demonstrierte Stabiplan einige mögliche Anwendungen, um einmal zu schauen, welche sich tatsächlich als Anwendung in der Installationsbranche eignen. So zeigte Stabiplan ein 3D-Modell eines Technikraums sowie ein 3D-Modell einer, aus realen Produktdaten generierten Remeha-Kaskadenaufstellung und zeigten, wie die Technologie auch bei einem in Betrieb befindlichen Produkt zustatten kommen kann. Da die Hologramme auf tatsächliche Größe skalierbar und mit Informationen angereichert sind, bieten sie einen ausgezeichneten Einblick in diverse Szenarien.
2. Intelligentes Design
Ein anderer Trend ist Prefab. Damit wird der Einsatz von Fertigbauelementen bezeichnet. Fertigbauelemente vergrößern die Vorhersagbarkeit, Konsistenz und Wiederholbarkeit, und unterstützen Installateure darin, ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Installateure können Fertigteilsets nach Wunsch codieren und profitieren von der Tatsache, dass stets mehr Vorgänge wie beispielsweise das Generieren von Fertigteilen und das Platzieren von Tags automatisiert werden. Auch dank guter BIM-Bibliotheken wie z. B. MEPcontent.eu wird Ingenieuren zugesichert, dass der Content immer vom Hersteller überprüft wird und alle aktuellen Informationen enthält, die für den (Bestell-) Prozess benötigt werden (z. B. Artikelnummern und Preise). Dies sorgt für einen steten Informationsfluss, vom Entwurf und der Bestellung bis hin zur Montage auf der Baustelle.
3. On-Demand-Tools
Aufgrund ständig sinkender Budgets wächst die Herausforderung an die BIM-Ingenieure, Entwürfe auf intelligente und effiziente Weise anzufertigen. Gute Software ist dazu unerlässlich. Allerdings benötigen unterschiedliche Projekte auch unterschiedliche Funktionen innerhalb der Software, und auch hier wird Flexibilität immer wichtiger. Das On-Demand-Modell wird die Designsoftware weiter durchdringen. Software, Updates und Support werden monatlich bezahlt und können dadurch vollständig an den Bedarf angepasst werden. Designtools werden immer häufiger als App angeboten. Vorteil: Man bezahlt nur für die notwendige Anwendung. So können Installateure auf einfache Weise die Flexibilität liefern, die der Markt fordert, ohne hohe Kosten zu generieren.
4. Internet der Dinge
In der Installationsbranche hören wir immer mehr über IdD (engl.: IoT, Internet of Things): alle mit dem Internet verbundenen Gegenstände des täglichen Gebrauchs. IdD ist eine sehr vielversprechende Technologie für die Installationsbranche, da Sensoren schon in vielen Systemen vorhanden sind. Der folgende logische Schritt ist der Anschluss all dieser Sensoren an das Internet. Sobald die Daten online geschaltet sind, können sie in Datenbanken gespeichert und durch Applikationen überwacht werden. Ein schönes Beispiel ist das junge Unternehmen Augury. Das Augury-System verwendet Daten von Schwingungen und ultrasonen Sensoren in Heizungs-, Lüftungs- und Klimageräten. Es vergleicht aktuelle Daten mit älteren Daten desselben Geräts und Daten, die von ähnlichen Maschinen gesammelt wurden. Die Plattform kann kleinste Änderungen erkennen und vor Störungen warnen. Diese Analyse geschieht in Echtzeit und die Resultate erscheinen innerhalb weniger Sekunden auf Ihrem Smartphone.
5. 5D-BIM
Architekten, Installateure und Berater verwenden häufig unterschiedliche Plattformen, die sich nicht immer gut synchronisieren lassen. Die Folge dessen ist, dass es keine Einzelquelle gibt, die ein integriertes Echtzeitbild von Entwurf, Kosten und Materialien wiedergibt. Das Ergebnis: hinter den Erwartungen zurückbleibende Resultate in der Ausführung. 5D-BIM integriert die Kostenaufstellung sowie die benötigten Materialien unmittelbar in Ihren Entwurf. 5D-BIM ist eine fünfdimensionale Wiedergabe der physischen und funktionalen Eigenschaften eines Projekts. Es fügt dem 3D-BIM zwei Eigenschaften hinzu: Kosten und Materialien. Neben den Standardentwurfparametern werden nun auch Details wie beispielsweise Geometrie, Ästhetik, thermische und akustische Eigenschaften in einem Projekt berücksichtigt. So können Ingenieure schon in einem frühen Stadium sehen, welche Auswirkung eine Entscheidung auf die Kosten eines Entwurfs hat.
Lesen Sie hierzu auch unsere Beiträge "Zu wenige Hersteller sind bei der Umsetzung von BIM up to date" und "Wann erreicht BIM den deutschen Bau?", sowie "Was genau ist eigentlich BIM?"